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Marc Marquez (2.) happy: «Mit Erfahrung wird es gut»

Von Friedemann Kirn
Vor dem Malaysia-GP rechnete Marc Marquez nicht mit einem Podestplatz. Nach dem 2. Platz im Sprint verriet er den Grund für den überraschenden Erfolg: Die wachsende Erfahrung mit der Ducati und seinem Gresini-Team.

Vor dem Qualifying am Samstag habe sein Team mit dem Set-Up einen großen Sprung ins Ungewisse gewagt, doch dieses Risiko habe sich bezahlt gemacht, verriet Marquez nach dem Rennen. «In der ersten Saisonhälfte hätten wir das nicht gekonnt», gestand der achtfache Weltmeister. «Jetzt allerdings haben wir die Erfahrung einer ganzen Saison im Rücken, mit dem Motorrad ebenso wie beim Zusammenspiel mit den Technikern in der Box. Wenn wir Probleme haben, weiß ich mittlerweile, was ich vom Bike brauche, und meine Jungs wissen, was ich brauche, für meinen Fahrstil. Dieses gegenseitige Verständnis hilft enorm, Probleme zu lösen, und weil wir nun klarer sehen, was vor sich geht, können wir beim Set-up auch gemeinsam ins Risiko gehen», so Marquez weiter.

Das klang danach, als bedaure er es sehr, seinen Cheftechniker Frankie Carchedi zu verlieren, der nicht mit Marquez ins offizielle Ducati-Werksteam wechseln wird. «Wer mich kennt, weiß, dass ich in meiner Karriere stets versucht habe, mein gewohntes Umfeld beizubehalten. Du kannst einen sehr guten Fahrer mit einem sehr guten Techniker zusammenbringen, doch wenn nicht auch menschlich der Funke überspringt, ist es unmöglich, Erfolg zu haben», philosophierte der sechsfache MotoGP-Champion. «Auf der anderen Seite wird mir die Erfahrung des ersten Jahres mit der Desmosedici den Übergang sicher leichter machen. Außerdem hat das Werksteam sämtliche Informationen von diesem Jahr, und sehr gute technische Einrichtungen, um uns weiter nach vorn zu bringen.

Im Rennen war er vor allem überrascht, wie blitzartig er vom zweiten Platz in der ersten Startreihe davon schnellte und sich hinter Martin und Bagnaia in Position bringen konnte. «Mein Start war beeindruckend, wirklich super gut», rieb sich Marquez die Hände. «Im Training waren Pecco und Jorge auf einem anderen Level, auf einem viel höheren Niveau als ich. Doch nach unserer Änderungen fürs Qualifying stellte ich im Rennen schnell fest, dass mein Niveau plötzlich gleich war und ich diese enorm schnellen 1.57er Zeiten mitfahren konnte. Also dachte ich: Schauen wir, was ich erreichen kann. Ein Podestplatz war unerwartet, aber natürlich toll und willkommen.»

Der Erfolg sei den Opfern der Flutkatastrophe in Valencia gewidmet, merkte Marquez an. «Das hilft den Menschen zwar nicht wirklich, doch ich möchte, dass sie zumindest spüren, dass wir mit ihnen solidarisch sind.»

Von Pecco Bagnaias Sturz sah er nur die Schlussphase, als das Vorderrad des nunmehr nahezu entthronten MotoGP-Weltmeisters bereits am Wegrutschen war. «Diese neunte Kurve ist super-kritisch, und wir haben dort schon zahllose Stürze gesehen. Glaub mir, vor dieser Kurve bremse ich so hart, dass fast meine Augäpfel aus dem Helm fallen. Ich hatte genug mit mir selbst und meinem Bike zu tun, deshalb weiß ich nicht, was mit seinem Bike passiert ist», erläuterte er. «Pecco hat Druck gemacht, hat getan, was er tun musste, denn nur Siege können ihm im Titelkampf weiterhelfen. Ins Risiko zu gehen, ist in seiner Situation der einzig gangbare Weg, und deshalb wird er am Sonntag wieder versuchen, zu gewinnen», prophezeite Marc Marquez. «Wenn du die WM-Wertung anführst, ist es leichter, das Geschehen zu kontrollieren. Jorge Martin macht seine Sache brilliant!»

Ergebnisse MotoGP Sepang, Sprint (2. November):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 10 Runden in 19:49,230 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +0,913 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +2,010
4. Alex Marquez (E), Gresini Ducati, +6,575
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,917
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,957
7. Brad Binder (ZA), KTM, +11,015
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,834
9. Pedro Acosta (E), KTM, +12,091
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,840
11. Alex Rins (E), Yamaha, +14,901
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,224
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +17,115
14. Maverick Vinales (E), Aprilia, +18,603
15. Luca Marini (I), Honda, +19,090
16. Joan Mir (E), Honda, +20,204
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,711
18. Raul Fernandez (E), Aprilia, +23,814
19. Andrea Iannone (I), Ducati, +25,898
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +29,778
– Johann Zarco (F), Honda, 3 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 37 von 40 Rennen:

1. Martin, 465 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 365. 4. Bastianini 352. 5. Binder 206. 6. Acosta 198. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 159. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Alex Márquez 142. 12. Bezzecchi 137. 13. Quartararo 98. 14. Miller 84. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 13. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 660 Punkte. 2. KTM 305. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 109. 5. Honda 68.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 788 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 624. 3. Gresini Racing 507. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 290. 7. Red Bull GASGAS Tech3 219. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 121. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.

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