MotoGP: Der Druck auf Marc Marquez steigt

Marc Marquez (Ducati) weiß: «Der Druck wird da sein»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez

Marc Marquez

An seinem ersten Tag im Ducati-Werksteam hatte MotoGP-Ass Marc Marquez viel Arbeit zu erledigen – der Unterschied zu einem Privatteam wurde ihm wieder bewusst. Ein Urteil über die GP25 wäre für ihn verfrüht.

Nachdem sich Marc Marquez am Sonntag mit dem Gresini-Ducati-Team und seiner hellblauen GP23 den dritten Platz in der Gesamtwertung holte, war er beim MotoGP-Test am Dienstag ganz in Rot unterwegs. Seinen ersten Tag im Ducati-Werksteam beendete der 31-Jährige auf dem vierten Platz. Am Abend nach dem Test schilderte er seine ersten Eindrücke vom Team und der GP25.

«90 Prozent des Tages fuhr ich mit dem 2025er-Bike. Ich habe viel mit den Ingenieuren zusammengearbeitet, denn wenn du in einem Werksteam bist, hast du einen strikten Plan – du arbeitest für die Ingenieure», ging Marquez auf den ersten Unterschied zum privaten Gresini-Team ein. «Wir haben einige Runs gemacht, das Bike hat einige positive Dinge, die besser funktionieren. Am Ende ist es ein Motorrad, dass du gut fahren musst. Wenn du schnell sein willst, musst du pushen. Aber das Gefühl mit dem Team war super – das ist das Wichtigste.»

Was ist besser im Vergleich zur GP23? «Der Motor, er fühlt sich besser an auf den Geraden. Das Verhalten in den Kurven ist etwas anders, da muss ich noch verstehen, wo das Limit ist», so Marquez. «Wir brauchen aber noch mehr Zeit, um es zu verstehen. Wichtig war, dass Pecco und ich beide ähnliche Kommentare hatten – das macht das Leben für die Ingenieure einfacher. In einigen Bereichen ist das Bike sehr gut, in anderen ist es etwas schwieriger. Jetzt müssen wir das Ganze analysieren, denn du brauchst ein stabiles Bike, das auf allen 22 Strecken funktioniert».

Hat es sich für Marquez seltsam angefühlt, auf der roten Maschine zu fahren, mit der er in der Vergangenheit oft um die Weltmeisterschaft gekämpft hat? «Nein, es war ein Genuss. Vor allem wenn du in ein Team kommst, das im letzten Jahr so gut gearbeitet hat. Aber klar, in dieser Box zu sein und Davide Tardozzi nach all meinen Kämpfen mit Dovizioso zu sehen, war lustig. Aber wir hatten immer ein gutes Verhältnis und es hilft, dass wir einander gut kennen», schmunzelte Marquez.

Fühlt er jetzt mehr Druck im Werksteam? «Nein, ich fühle mich gut und ich bin entspannt. Klar, der Druck wird da sein, aber ich akzeptiere das. Wenn nicht, dann hätte ich diesen Weg nicht eingeschlagen – ich mag den Druck», gab der achtmalige Weltmeister zu. «Wenn du im besten Team in der Startaufstellung bist, hast du die Verantwortung, in jedem Rennen um das Podium zu kämpfen. Champion zu sein, ist wieder etwas anderes – wir sahen es in diesem Jahr, als Pecco elf Rennen gewann und er Zweiter wurde. Er hatte eine unglaubliche Saison.»

Muss er sich an die Arbeitsweise der Italiener noch gewöhnen? «Ich habe in dieser Saison bereits verstanden, wie Ducati arbeitet – das gilt nicht nur für das Werksteam, sondern auch für die privaten Teams. Die Informationen, die sie von den Teams bekommen, haben alle denselben Wert. Sie interessieren sich für alle Details und das ist der Unterschied», betonte Marquez.

Wie war sein Abschied vom Gresini-Team am vergangenen Wochenende? «Sie machen immer viele Witze. Auch nach meinem letzten Rennen haben wir viel gelacht. Und sie sagten zu mir am Sonntag, dass sie nächstes Jahr in jedem Rennen vor mir sein werden. Beim ersten Test waren sie schon mal schneller als ich mit Alex. Sogar mein Vater ist zu ihnen in die Box gegangen», lachte Marquez.

Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):

1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Jorge Martin: Sein Weg zum ersten MotoGP-Titel

Von Thomas Kuttruf
In 40 Rennen, von März bis November, ging es zum 75. Mal um den Titel der Königsklasse. Mit der besten Mischung aus Speed und Konstanz wechselt die #1. Der neue MotoGP-Weltmeister heißt zum ersten Mal Jorge Martin.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 20.11., 10:10, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Mi. 20.11., 11:30, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 20.11., 12:30, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mi. 20.11., 13:00, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 20.11., 15:20, Motorvision TV
    Car History
  • Mi. 20.11., 15:50, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Mi. 20.11., 16:40, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 20.11., 17:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mi. 20.11., 17:40, Motorvision TV
    Bike World
  • Mi. 20.11., 18:05, Motorvision TV
    Gearing Up
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2011100630 | 4