MotoGP-Raketen von KTM die schnellsten

Farmer Jack Miller: «Dann grabe ich ein großes Loch!»

Von Thomas Kuttruf
Jack Miller in Katar: Gut gelaunt und hoch im Kurs bei den MotoGP-Fans

Jack Miller in Katar: Gut gelaunt und hoch im Kurs bei den MotoGP-Fans

Nach einem späten Transfer zu Pramac Racing und dem Umstieg auf die Yamaha M1 atmete Jack Miller auf. Im zweiten Teil des Gesprächs mit SPEEDWEEK.com blickt der Australier über das Fahrerlager hinaus.

Trotz eines ernüchternden MotoGP-Wochenendes in der Wüste von Katar, das für den Aussie ohne WM-Punkte endete, vergeht Jack Miller nicht die gute Laune. Seit seiner Rückkehr zu seinem alten Rennstall fährt Miller befreit auf und genießt die Rückendeckung seines Teams und den neuen Auftrag.

Im ersten Teil des Gesprächs gab Miller zu, auch der Underdog-Ansatz des Pramac-Teams passe perfekt zu seiner Einstellung. Nach seiner Sichtweise über die Aufstellung mit Yamaha und der richtigen Einstellung zu seinem Renngerät verlassen wir das Tagesgeschäft des MotoGP-Fahrerlagers.

Jack, es ist kein Geheimnis, dass du oft auf Offroad-Bikes sitzt. Dabei bist du in einer High-Speed-Sportart zuhause. Welchen Stellenwert hat das Tempo – würden dich Geschwindigkeitsrekorde reizen?
Mich reizt sehr viel, ich bin offen für jede Menge. Die Vorstellung, mich auf ein Bike zu setzen und, sagen wir, 400 Sachen oder schneller zu fahren, das wäre fantastisch. Ich würde es genießen. Eigentlich gilt das für alles, was einen Motor und zwei Räder hat. Auf einem Drag-Bike oder auf einem Salzsee, ich wäre dabei – auch wenn ich dafür vielleicht ein bisschen groß und schwer bin. Aber ich denke, ich würde es ein paar Mal genießen und dann wäre der Reiz vorbei. Die eigentliche Droge ist nicht der Speed, sondern der Wettbewerb. Dieses Gefühl, mich mit anderen zu messen, das ist die große Sache. Es ist ein riesiges Privileg, das ich habe und genieße.

Und Straßenrennen wie auf der Isle of Man?
Das ist sicher natürlich mehr als faszinierend, und als ich am Anfang meiner Karriere war, da wollte ich auch sowas mal versuchen. Aber das hat sich geändert, und es ist besser so. Ich war Gast bei der TT, als ich schon GP gefahren bin, habe bewundert, was die Jungs da anstellen, aber da war mir endgültig klar: No! Ich weiß, dass ich mich dabei nicht unter Kontrolle hätte. Wenn man es so gewohnt ist, auf Grand-Prix-Strecken zu agieren, dann müsstest du dich auf einer Strecke ohne Auslaufzonen komplett anders verhalten. »

Wie schaut es mit Rennen auf vier Rädern aus – Stichwort Valentino Rossi?
Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Rennen in einem Auto gefahren – aber auch das würde ich tun. Ich habe vor Jahren einmal einen Super-Tourenwagen getestet und auch das macht Laune, klar. Events in Australien wie Bathurst sind großartig, aber ich kann sagen, dass ich keine Auto-Karriere plane.

Was planst du dann?
Ich will, so lange es geht, auf gutem Level MotoGP zu fahren. Das ist das Größte – erst recht, wenn du in dir das Feuer spürst und dir absolut sicher bist, konkurrenzfähig zu sein. Das war letztes Jahr hart, ich wusste, dass es funktionieren kann, und doch konnte es mit KTM nicht weitergehen. Dass ich in der Situation mit Pramac und Yamaha bin, gibt mir die Möglichkeit, alles aus mir herauszuholen. Ich kann mir jetzt gerade überhaupt nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Ich schaue nicht nach links oder rechts.

Aber du hast schon über deine Zukunft nachgedacht?
Das musste ich – letztes Jahr war nicht klar, wie es weitergeht.

Würdest du in dem Fall eine Aufgabe im Rennsport oder in der Motorradindustrie suchen?
Nicht unbedingt. Ich kann mich auch so sehr gut beschäftigen. Es kann auch sehr schön sein, daheim auf der Farm eine Schaufel in die Hand zu nehmen und ein großes Loch zu graben. Ich habe das große Glück, einen Job zu haben, bei dem ich nicht über alles nachdenken muss und ich mir dieses Leben leisten kann. Alles andere wird sich ergeben. Und sehr, sehr wichtig – ich habe eine wundervolle Familie!

Vielen Dank für das Interview!

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