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Jorge Martin: Längerer Krankenhausaufenthalt in Katar

Von Stephan Moosbrugger
MotoGP-Ass Jorge Martin befindet sich nach seinem Sturz im Katar-GP immer noch im Krankenhaus in Doha. Dort wird er noch einige Tage bleiben müssen – derzeit ist es für ihn unmöglich, in ein Flugzeug zu steigen.

Auf seinem Instagram-Account postete Aprilia-Pilot Jorge Martin Fotos von ihm im Hamad General Hospital in Doha. Auf den Bildern ist zu sehen, wie er einige Schritte tätigt und mit seiner Freundin Backgammon spielt. Zudem sieht man auf den Bildern den Drainage-Schlauch in seiner Brust, den man ihm nach seinem Crash eingesetzt hatte.

«Ich danke allen, die mich unterstützt haben, von ganzem Herzen. Es waren schwierige Tage, aber jetzt fange ich an, mich ein bisschen mehr zu bewegen und ich fühle mich besser, obwohl die Schmerzen immer noch stark sind», gab Martin am 17. April ein Update zu seiner momentanen Verfassung. «Ich möchte mich bei Aprilia, meinen Fans und allen, die mir helfen, bedanken. Ich werde weiterkämpfen, um einer der Stärksten aller Zeiten zu sein.»

Neben elf Rippenbrüchen hatte Martin einen Pneumothorax erlitten. Davon spricht man, wenn sich Luft im Pleuraspalt zwischen Lunge und Brustkorb gesammelt hat – eine normale Atmung ist dann nicht mehr möglich. Bei Martin wurde eine Drainage verlegt, um die Luft abzuführen. Darüber hinaus wurde ein Pleuraerguss festgestellt. Dabei sammelt sich vermehrt Flüssigkeit zwischen Rippen- und Lungenfell.

Der Drainage-Schlauch kann erst nach einigen Tagen entfernt werden. Danach muss beobachtet werden, wie sich die Lunge von Martin erholt hat – es muss sichergestellt sein, dass die Ausdehnung der Lunge auf einem optimalen Niveau ist und er wieder normal atmen kann.

«Er steht derzeit unter Beobachtung. Es ist wichtig, dass sich die Lunge stabil ausdehnt. Sobald es sein Zustand erlaubt, wird eine assistierte Rückkehr nach Europa organisiert. Aprilia Racing hat sich mit den Ärzten des Hamad General Hospitals und mit Angel Charte, dem Medizinischen Direktor der MotoGP, und Franco Perona, dem Medizinischen Direktor von Lifenet Healthcare – dem Partner von Aprilia Racing – beraten, um sicherzustellen, dass Jorge Martin die bestmögliche Betreuung erhält», hieß es in einem offiziellen Statement von Aprilia. «Nach Abschluss der invasiveren Behandlungen ist ein überwachter Genesungsprozess erforderlich, der vom medizinischen Team geleitet wird und eine Schmerztherapie, eine Physiotherapie der Atemwege und eine kontinuierliche Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems umfasst. Im Falle wesentlicher Entwicklungen wird ein weiteres Update erfolgen.»

«Die Thoraxdrainage für seinen Pneumothorax macht gute Fortschritte. Seine Schmerzen sind trotz der Rippenbrüche, die er erlitten hat, unter Kontrolle. Die Drainage muss so lange in seinem Körper verbleiben, bis der Prozess zu 90 Prozent abgeschlossen ist», ergänzte Angel Charte. «Danach wird es noch einige Tage dauern, bis er mit einem medizinischen Flugzeug in unser Krankenhaus verlegt werden kann. Wir müssen ihm Zeit geben, bis der klinische Prozess abgeschlossen ist.»

Martin wird somit noch einige Tage im Krankenhaus in Katar bleiben müssen, bis er in ein Flugzeug steigen und nach Hause fliegen kann. Es wird jedoch mehrere Wochen dauern, bis die Lungenverletzung und die Rippenbrüche vollständig verheilt sind – der Weltmeister wird erneut eine längere verletzungsbedingte Pause einlegen müssen.

Was jetzt schon feststeht: Beim Spanien-GP in Jerez wird ihn wieder Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori ersetzen.

Nach über zwei Monaten stieg Jorge Martin am letzten Wochenende in Katar wieder auf seine Aprilia RS-GP. Im Grand Prix am Sonntag wurde sein Comeback zum Albtraum: Neun Runden vor dem Ende kam Martin in Kurve 12 zu Sturz, als er auf dem Kerb zu weit nach außen kam und sein Vorderrad wegrutschte. Dazu kam, dass ihn der direkt nachkommende VR46-Pilot Fabio Di Giannantonio mit dem Vorderrad seiner Ducati traf.

Die Verletzungsmisere von Jorge Martin nimmt kein Ende. Am 5. Februar verletzte er sich beim Sepang-Test schwer. Der 27-Jährige erlitt gleich mehrere Knochenbrüche: Er hatte eine Fraktur am 5. Mittelhandknochenkopf der rechten Hand und brach sich außerdem den 3., 4. und 5. Mittelfußknochen links. Trotz der langen Verletzungsliste sah es zunächst danach aus, dass Martin beim Saisonstart in Thailand am Start stehen wird.

Dann verletzte sich Martin Ende Februar vor dem Abflug nach Thailand erneut – dieses Mal beim Supermototraining. Die Diagnose: Verletzung des linken Handgelenks mit Kahnbeinbruch, Bruch der Speiche im linken Unterarm, Fraktur mehrerer Handwurzelknochen links, Bruch des linken Fersenbeins.

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