Wildcards für KTM: Was Rennchef Pit Beirer dazu sagt

KTM-Rennchef Pit Beirer
Mit den Testfahrern Dani Pedrosa und Pol Espargaro konnte KTM in den vergangenen Jahren einige bemerkenswerte Ergebnisse bei Wildcard-Einsätzen in der MotoGP erringen. Pedrosa wurde 2023 in Misano zweimal Vierter, in Jerez brauste er im Vorjahr im Sprint sogar als Dritter aufs Podium. Pol Espargaro schaffte es 2024 in sechs Rennen immerhin zweimal in die Top-10.
Yamaha-Testpilot Augusto Fernandez soll dieses Jahr sechs Grands Prix bestreiten, sein Honda-Pendant Aleix Espargaro gab bekannt, dass er zum ersten Mal bei seinem Heimrennen in Jerez am letzten April-Wochenende am Start sein wird.
Wie sehen die Wildcard-Pläne von KTM aus? «Wir haben momentan keine», sagte Motorsport-Direktor Pit Beirer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir haben die Möglichkeit, aber das ist nicht auf unserer Prioritätenliste. Wir bekommen mit unseren vier Fahrern an Bord von jedem Rennen hochwertige Aussagen und unser Testteam hat ein brutales Programm. Wir haben auch gemerkt: Sobald du Richtung Wildcard vorbereitest, bricht dir einer der beiden genialen Testfahrer, die wir haben, weg. Der fängt dann an ein Rennen vorzubereiten, der will Rennen fahren, liefern und ein Ergebnis holen. Dabei werden die vielen Kleinigkeiten, die im Testteam zu bearbeiten sind, liegengelassen.»
Mit den KTM-Testfahrern gibt es bezüglich Wildcard-Einsätzen keine vertraglichen Vereinbarungen. Hinzu kommt: Nach dem ereignisreichen Winter mit der Fast-Pleite des KTM-Konzerns gibt es auch keinen Spielraum für Projekte oder Rennteilnahmen wegen Fahrerwünschen.
«Wir haben ein richtig gutes Programm beieinander», betonte Beirer. «Und wir haben zwei unglaublich coole Testfahrer, die auch in der schwierigsten Phase voll zu uns gestanden sind. Das sind Teammitglieder, nicht nur Testfahrer. Mit den zwei haben wir mittlerweile einen Status erreicht, da ist es fast egal, was im Vertrag steht. Sie wollen mit uns und wir mit ihnen – und wir brauchen sie. Ob es Wildcards geben wird, werden wir kurzfristig entscheiden.»
Nominell hat KTM 2025 das stärkste Aufgebot seit dem MotoGP-Einstieg 2017: Pedro Acosta und Brad Binder starten für das Red-Bull-Team, Enea Bastianini und Maverick Vinales für Tech3. Beim Grand Prix in Katar Mitte April schaffte es Vinales als erster KTM-Fahrer in dieser Saison aufs Podium. Der zweite Platz wurde ihm aber nachträglich wegen zu geringem Reifendruck aberkannt, die 16-Sekunden-Strafe warf den Spanier auf Position 14 zurück.