Bagnaia mit Frust: «Ein Tag, an dem alles schiefging»
Kettenreaktion. Bastianini patzt, Bagnaia und Mir gingen gleich nach dem Start zu Boden
Bereits der Sprint-Samstag hatte einen niedergeschlagenen Pecco Bagnaia produziert. Der gute vierte Startplatz verpuffte – bereits in Runde 2 warf Bagnaia seine Werks-Ducati in der Dunlop-Schikane neben die Strecke. Null Punkte.
Beim Großen Preis von Frankreich wiederholte der Italiener die Vorstellung, wenn auch mit anderer Dramaturgie. Nachdem das Feld im zweiten Versuch geschlossen auf Regenreifen losgeschossen war, verlor Bagnaia gleich in der ersten Runde aber an gleicher Stelle die Kontrolle. Enea Bastianini hatte den zweifachen MotoGP-Weltmeister angerempelt, wobei beide Italiener zu Boden gingen.
Es dauerte eine Weile, dann konnte Pecco Bagnaia seine Desmosedici wieder in Bewegung setzen. Doch die weitere Fahrt dauerte nicht lange. Ein sichtlich niedergeschlagener Bagnaia berichtete nach dem Ende des Rennens: «Weiterfahren war so leider nicht möglich. Der Ganghebel war fast komplett blockiert, außerdem haben einige Teile am Bike gefehlt. Also bin ich reingekommen und mit dem anderen Bike wieder auf die Strecke. Der Wechsel hat auch nicht funktioniert, ich habe 15 Sekunden gewartet, bis die Maschine startklar war.»
Doch der eigentliche Fehler war ein anderer, wie der Werksfahrer aus Turin gestand: «Die eigentliche Schande – wir haben komplett auf die falsche Strategie gesetzt. Ich hatte mit dem Team, dem die letzte Stunde vor dem Rennen die Vorhersagen genau angeschaut. Sie sagten, dass es regnet – und zwar konstant. Doch das trat so nicht ein. Ich war insgesamt zwei Mal in der Box, habe drei verschieden abgestimmte Bikes gefahren, es ist einfach alles schiefgegangen heute. Das ist sehr schade, denn selbst wenn wir den Crash mit einrechnen, wäre ein Platz unter den ersten Fünf möglich gewesen.»
Verstärkt wurde das Frustpaket vom Gefühl, welches die Werks-Ducati ihrem Chauffeur auch am Sonntag vermittelte. Pecco Bagnaia: «Es ändert nichts daran, dass mein Gefühl sehr schlecht ist. Und das seit Beginn der Saison, weil mir das Bike einfach nicht das liefert, was mir ein gutes Gefühl gibt. Mir fehlt jedes Feedback, was im Regen noch schlimmer ist. Die Bedingungen waren dazu so schlecht heute, dass wir keinerlei Verbesserung erreichen, konnten. So fehlt mir die Zuversicht, ans Limit zu gehen.»
Pecco Bagnaia fuhr das Rennen auf Regenreifen zu Ende. Mit zwei Runden Rückstand wurde die #63 als 16. gewertet. Auf seinen dritten Platz in der WM-Tabelle hatte die Doppel-Nullnummer von Le Mans zwar keinen Einfluss, doch der Abstand zu den beiden Spitzenreitern wuchs weiter an. Auf Alex Marquez fehlen bereits 29 Zähler. Marc Marquez ist bereits um 51 Punkte davongezogen.