Tränen-Aus bei Fabio Quartararo (Yamaha)

Fabio Quartararo – der tragische Held von Silverstone
Große Emotionen bei Fabio Quartararo!
Der Yamaha-Werkspilot war von der Pole-Position in den England-GP in Silverstone gestartet, verteidigte nach dem Neustart stark die Führung – bis zur zwölften von 19 Runden: Mit einem Problem an der Höhenverstellung musste er seine Yamaha in Führung liegend abstellen. Richtig, richtig bitter für den Franzosen, der schon auf der Strecke sichtlich emotional war, sich von Freunden und Team trösten ließ.
Auch bei der Medienrunde nach dem Rennen kamen Quartararo die Tränen. Der Franzose schlug sich tapfer, erklärte gefasst seine Herangehensweise und Reifenwahl: «Ich wusste, dass der Medium-Reifen für uns keine Wahl war. Gestern war der Hinterreifen ziemlich am Ende. Ich musste höllisch bremsen, um schnell zu sein. Das habe ich von Beginn an gemacht, spät zu bremsen, den Hinterreifen nicht so hart abzunutzen.»
Lange lief alles gut: Quartararo fuhr nach dem Neustart stark, konnte sich gegen Bagnaia behaupten. Alles sah nach einer souveränen Führung aus – bis zur Runde 12, als er plötzlich den Arm hebt und Marco Bezzecchi auf der Aprilia an ihm vorbeizieht. Und dann auch noch der Rest des Feldes. Das Aus wegen eines technischen Problems. Die zarte Siegeshoffnung brutal zunichte gemacht.
Quartararo: «Es war sehr schade, weil ich mich seit langem nicht mehr so gut gefühlt habe und alles unter Kontrolle war.»
Auf die Frage eines Journalisten, ob ihm das Rennen Hoffnung macht; zu wissen, dass das möglich ist und er das auf anderen Strecken wiederholen kann, beginnt Quartararo erst: «Ja, das gibt mir Hoffnung. Es ist genau das, was ich letztes Mal gesagt habe…» Dann hält er plötzlich inne, hört auf zu sprechen und beugt sich zur Seite in Richtung seiner PR-Managerin. Ihm kommen die Tränen. Trost-Applaus von den anwesenden Journalisten.
Sichtlich mitgenommen macht er aber tapfer weiter: «Ja, es macht mir Hoffnung. Aber verdammt, es ist so beschissen, was heute passiert ist. Aber es macht mir Hoffnung. Wir haben das Motorrad verbessert und wenn alles gut läuft, sind wir schnell.»
Quartararo, immer noch sehr angefasst wirkend: «Wir kommen zurück. Ich weiß nicht, wann das nächste Mal sein wird. Es wird Strecken geben, auf denen wir Schwierigkeiten haben werden, wir werden Strecken haben, auf denen wir stark sein werden. Wir sind auf einem guten Weg.»
Schon direkt nach seinem Aus war Quartararo sichtlich emotional: Den Helm hatte er noch auf, sein Gesicht war verdeckt – aber die Körpersprache sagte alles: An der Einfahrt der Boxengasse, wo er seine Yamaha M1 abstellte, kniete er nieder und wirkte am Boden zerstört.
Ergebnisse MotoGP Silverstone, Rennen (25. Mai):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 19* Runden in 38:16,037 min
2. Johann Zarco (F), Honda, +4,088 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +5,929
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,946
5. Alex Marquez (E), Ducati, +6,024
6. Pedro Acosta (E), KTM, +7,109
7. Jack Miller (AUS), Yamaha, +7,398
8. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +8,584
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +9,764
10. Joan Mir (E), Honda, +10,320
11. Maverick Vinales (E), KTM, +11,318
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,175
13. Alex Rins (E), Yamaha, +16,312
14. Brad Binder (ZA), KTM, +16,262***
15. Luca Marini (I), Honda, +23,729**
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +31,641
17. Enea Bastianini (I), KTM, +54,225**
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +56,488**
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +1:04,884 min**
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 7 Runden zurück
– Aleix Espargaro (E), Honda, 16 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 16 Runden zurück
*Renndistanz nach Neustart auf 19 Runden verkürzt
** 16 Sekunden Strafe wegen falschen Reifendrucks
*** 1 Platz Strafe wegen Überfahrens der Streckenbegrezung
Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (24. Mai):
1. Alex Marquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:53,657 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +3,511 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +5,072
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +5,668
5. Johann Zarco (F), Honda, +6,707
6. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,057
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,231
8. Pedro Acosta (E), KTM, +9,186
9. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,923
10. Luca Marini (I), Honda, +10,206
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,898
12. Joan Mir (E), Honda, +11,405
13. Maverick Viñales (E), KTM, +11,933
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +15,376
15. Enea Bastianini (I), KTM, +18,135
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,213
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +20,468
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +20,968
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +24,729
20. Alex Rins (E), Yamaha, +26,919
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,532
– Brad Binder (ZA), KTM, neun Runden zurück
WM-Stand nach 14 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 196 Punkte. 2. A. Marquez 172. 3. Bagnaia 124. 4. Morbidelli 98. 5. Zarco 97. 6. Di Giannantonio 88. 7. Bezzecchi 69. 8. Quartararo 59. 9. Acosta 58. 10. Aldeguer 56. 11. Vinales 45. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 34. 15. Bastianini 31. 16. Miller 29. 17. Rins 26. 18. Fernandez 19. 19. Mir 18. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 245 Punkte. 2. Honda 110. 3. Aprilia 93 4. KTM 88. 5. Yamaha 84.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 320 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 228. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 186. 4. LCR Honda 97. 5. Red Bull KTM Factory Racing 92. 6. Monster Energy Yamaha 85. 7. Aprilia Racing 77. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 76. 9. Trackhouse MotoGP Team 62. 10. Honda HRC Castrol Team 56. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 34.