Superbike-WM: MotoGP-Fahrer wäre willkommen

MotoGP-Boss Ezpeleta zur Zukunft des Aragon-GP

Von Thomas Kuttruf
Im Nachgang des Großen Preises von Aragon applaudierte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta den Ausrichtern im MotorLand. Zugleich sorgte das MotoGP-Mastermind mit Blick auf den zukünftigen Rennkalender für Unruhe.

Jerez, Barcelona, Valencia – und Aragon. Mit vier Austragungsorten ist Spanien bestens im Rennkalender MotoGP vertreten. Was wenig überrascht, denn abgesehen von guten Rahmenbedingungen ist der Fußabdruck des Rechteinhabers und Vermarkters, der in Madrid ansässigen Unternehmung Dorna Sports unter der Regie von Carmelo Ezpeleta, nicht zu übersehen.

Strategisch, wirtschaftlich, politisch – die Ausrichtung der Motorrad-Weltmeisterschaft auf Europas Motorradsport-Herz als wechselwirkende Erfolgskonstellation. Ohne die Investitionen wie das MotorLand Aragon erst gar nicht getätigt worden wären.

Erst mit der Zusage einer langfristigen MotoGP-Partnerschaft konnte das Großprojekt unweit von Alcaniz und damit fernab der wirtschaftlichen Schlagadern des Landes realisiert werden. Seit 2010 ist die Straßen-WM Stammgast im MotorLand Aragon. Nur 2023 konnte der rund fünf Kilometer lange Rundkurs nicht im komplexen Rennkalender untergebracht werden.

Nach dem Auszug der MotoGP aus dem Fahrerlager vor einer Woche unterstrich Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, wie sehr die Austragung des Aragon-GP auch eine Herzensangelegenheit ist. Der Regionalzeitung La Comarca sagte Ezpeleta: «Ich habe eine außerordentliche Zuneigung zu Alcaniz, wenn ich die Stadt besuche, fühle ich mich wie zu Hause. Für mich ist diese Strecke sehr selektiv. Die Rennen sind immer außergewöhnlich, und was die Infrastruktur für die Austragung der Weltmeisterschaft angeht, ist sie perfekt. Es gibt keine Schwachstellen.»

In diesem Jahr wurde das Datum des Rennens aus strategischen Gründen vorverlegt, um die Zuschauerzahlen zu erhöhen. Die Entscheidung wurde mit der Regionalregierung abgestimmt, in der Hoffnung, dass ein neuer Termin mehr Zuschauer anziehen würde. Das Ergebnis gibt der Initiative recht, doch die Steigerung hielt sich in Grenzen. Insgesamt sahen 112 500 Besucher das Event – 5000 mehr als im Vorjahr. Betrachtet man die isolierte Lage des MotorLands, ist das eine beachtliche Zahl. Doch im Vergleich zu anderen MotoGP-Austragungsstätten nicht sensationell. Entsprechend ist die wirtschaftliche Rendite einzuschätzen.

Trotz der tadellosen Voraussetzungen der Strecke selbst musste Ezpeleta eingestehen, dass die Zukunft des MotorLands alles andere als gesichert ist. Trotz einer positiven Grundhaltung könnte die ´globale Expansion´ stärker wiegen, so Ezpeleta im Interview.

Der Hintergrund ist klar. Schon sehr bald könnte sich die internationale Ausrichtung der MotoGP deutlich zu Ungunsten Spaniens verändern. Dann nämlich, wenn der US-Konzern Liberty als Hauptanteilsnehmer von Dorna Sports bei allen strategischen Entscheidungen das letzte Wort haben wird. Im Zuge der auf Wachstum ausgerichteten Übernahme wird grundsätzlich jeder Austragungsort auf den Prüfstand gestellt.

Dass sich die MotoGP in jeder Hinsicht verändern wird, steht außer Frage. Trotz eines erfolgreichen Aragon-GP 2025 ist die Zukunft des Events bis auf Weiteres ungewiss.

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