Zarco (12.): Honda stößt an ein «gewisses Limit»
Mit einem zwölften Platz beim Grand Prix in Assen konnte Johann Zarco zumindest einen kleinen Achtungserfolg erzielen – nicht zuletzt, weil er einmal mehr als bester Honda-Pilot ins Ziel kam. Die vier Zähler, die er mitnahm, waren vor allem moralisch wichtig: «Es sorgt für eine gewisse Befriedigung, vier Punkte geholt zu haben. Damit konnten wir die Durststrecke von Aragon und Mugello beenden.»
Dabei war Zarco sich der Umstände durchaus bewusst. Einige Stürze in der Spitzengruppe hatten ihn zwischenzeitlich auf Platz 8 gespült – doch das Niveau, um diese Position zu halten, fehlte schlicht.
«Wir hatten nicht das nötige Tempo. Im Sprint am Samstag konnte ich kämpfen, befand mich aber am Limit des Motorrads. Im Grand Prix mussten wir das Rennen auf eine andere Art und Weise managen. Ich hatte eine große Chance. Denn als einige Fahrer zu Sturz kamen, fuhr ich hinter Di Giannantonio auf Position 8. Ich hätte ihm einfach nur hinterherfahren müssen, doch das war unmöglich.»
Zarco kämpfte erneut mit dem grundlegenden Gefühl fürs Motorrad und konnte im Hauptrennen nicht mithalten. Besonders frustrierend: Es gelingt Honda nicht, auf gute Ansätze aufzubauen. «Jedes Mal, wenn wir auf etwas Positives stoßen, machen wir am nächsten Tag einen Schritt zurück. Vielleicht stoßen wir an ein gewisses Limit. Ich verstehe nicht, warum wir es nicht lösen können.»
Ein weiteres Thema war die Reifenwahl: Zarco setzte auf den weichen Hinterreifen, obwohl sich im Grid fast alle Fahrer kurzfristig für Medium entschieden. «Die Analyse von Honda sagte, dass wir mit dem weichen Reifen bessere Chancen haben. Deshalb fuhren wir damit. Mein Problem im Rennen war nicht, dass ich der Einzige mit dem weichen Reifen war. Doch ich konnte das Motorrad nicht so fahren, wie ich es fahren muss. Und das ist ein Problem, das wir bereits im vergangenen Jahr hatten.»
Trotz aller Schwierigkeiten zeigt Zarco einen nüchternen Blick auf die Zahlen: «Es ist hart, einen Schritt zurück zu fühlen. Doch wenn man sich den Rückstand auf den Sieger anschaut, dann ist es kein großer Schritt zurück. Im vergangenen Jahr fehlten uns 32 Sekunden zum Sieger. Heute waren es 24 Sekunden. Wir sollten also nicht alles negativ sehen.»
Ergebnisse MotoGP Assen, Rennen (29. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 40:14,072 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,635 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,666
4. Pedro Acosta (E), KTM, +6,084
5. Maverick Vinales (E), KTM, +10,124
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,163
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +18,896
8. Raul Fernandez (E), Aprilia, +20,295
9. Enea Bastianini (I), KTM, +23,687
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +23,743
11. Brad Binder (ZA), KTM, +24,251
12. Johann Zarco (F), Honda, +24,875
13. Alex Rins (E), Yamaha, +24,882
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,065
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +49,219
16. Aleix Espargaro , (E), Honda, +49,360
– Ai Ogura (J), Aprilia, 26 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 23 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 19 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 19 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 16 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Assen, Sprint (28. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 20:02,150 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,351 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,247
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,269
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,686
6. Maverick Vinales (E), KTM, +4,074
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +9,064
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,159
9. Pedro Acosta (E), KTM, +8,069*
10. Brad Binder (ZA), KTM, +11,143
11. Johann Zarco (F), Honda, +11,327
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,147
13. Enea Bastianini (I), KTM, +15,290
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,899
15. Alex Rins (E), Yamaha, +15,900
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +16,707
17. Ai Ogura (J), Aprilia, + 17,554
18. Aleix Espargaro , (E), Honda, +27,287
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,441
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Raul Fernandez (E), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda
* 3-Sekunden-Strafe
WM-Stand nach 20 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 307 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 181. 4. Morbidelli 139. 5. Di Giannantonio 136. 6. Bezzecchi 121. 7. Zarco 101. 8. Acosta 98. 9. Aldeguer 81. 10. Vinales 69. 11. Quartararo 67. 12. Ogura 49. 13. Binder 47. 14. Fernandez 44. 15. Bastianini 42. 16. Marini 38. 17. Rins 35. 18. Miller 33. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 356 Punkte. 2. Aprilia 145. 3. KTM 137. 4. Honda 128. 5. Yamaha 98.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 488 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 275. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Aprilia Racing 129. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 7. LCR Honda 102. 8. Monster Energy Yamaha 102. 9. Trackhouse MotoGP Team 93. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 42.