Jorge Martin: Größte Unterstützung von Marc Marquez
MotoGP-Weltmeister Jorge Martin ist zurück. Der Aprilia-Werksfahrer klinkt sich beim Brünn-GP nach fast 100 Tagen Rennpause wieder in den laufenden Wettbewerb ein. Es gibt viel aufzuholen. Null WM-Punkte, denn Martin nahm 2025 nur am Sprint von Katar teil und verpasste dort die Top-9.
Wenig überraschend wurde der Madrilene bei seiner Ankunft im Fahrerlager von Brünn quasi von den Fans, Neugierigen und Medien überrannt. Um Ordnung zu schaffen, hielt Martin am Tag vor der ersten Session eine eigene Pressekonferenz ab. Der Weltmeister zeigte Haltung und gab unumwunden zu, dass es galt, eine lange und intensive Phase mit vielen Kämpfen durchzustehen, in der sich die Sichtweise Martins auch änderte.
Wie mehrfach auf SPEEDWEEK.com berichtet, drohte die Beziehung zwischen dem Weltmeister und Aprilia komplett zu entgleisen. Auf dem Tiefpunkt der Krise versuchte Martin, die gezogene Ausstiegsklausel auch über die Öffentlichkeit zu spielen. Doch wieder musste die Strategie angepasst werden. Nach dreimonatigem Schwelbrand ist das Feuer nun gelöscht. Martin hat eingesehen, dass ein vorzeitiger Abgang bei Aprilia mehr Schaden als Nutzen bringen würde – der im Sommer 2024 unterzeichnete Vertrag mit Aprilia bis Ende 2026 wird erfüllt.
Bevor es für Jorge Martín um die Rettung seiner Karriere ging, stand die ganz große Entscheidung an. Martin gestand: «Im Krankenhaus in Katar ging es mir vier Tage so schlecht, dass ich nicht wusste, wie es weitergeht. Ich konnte nicht sagen, ob ich meine Karriere weiterführen kann.»
Martin stand die erste Phase mit Unterstützung von Freundin Maria und seiner Familie durch. In Brünn verriet der «Martinator», dass der wichtigste Ratschlag in dieser Ausnahmesituation vom aktuellen WM-Dominator Marc Marquez kam. Martin: «Etliche Fahrer haben sich am Tag nach dem Unfall bei mir gemeldet, darunter auch Fabio und Pecco – und Marc. Marcs Nachricht an mich: ‹Triff keine Entscheidung, solange du verletzt bist!› Das war im Rückblick der beste Ratschlag, den ich bekommen habe. Ich habe mich wirklich sehr gefreut über die Unterstützung aller Fahrer.»
Für Jorge Martin beginnt in Brünn die MotoGP-Saison 2025 zum zweiten Mal. Mehr noch: Es ist ein Neustart für einen gereiften Weltmeister, der das Fahren nicht verlernt hat. Das FP1 beendete Martin auf abtrocknendem Asphalt mit 2,2 s Rückstand an 17. Stelle, wobei dem Champion seine schnellste Runde, die gut genug für Platz 4 war, gestrichen wurde (Track-Limits).