Alex Marquez rettete seinen Tag mit Roller-Diebstahl

Alex Marquez: Schaffte es nach einer Odyssee noch ins Q2
Platz 4 im freien Training und ein langer Kampf um den Einzug ins zweite Qualifying – zunächst war es ein normaler Arbeitstag für Gresini-Pilot Alex Marquez. Doch fünf Minuten vor Ende der langen Regensession, bei der Marquez erst einmal nicht über den undankbaren elften Platz hinausgekommen war, scherte «AM73» aus der Routine aus.
Beim Versuch, sich im Endspurt zu verbessern, rutschte er in der legendären Omega-Linkskurve von der Strecke. Es begann ein Kampf gegen die Uhr. Während in der Gresini-Garage Bike Nummer 2 in Gang gebracht wurde, suchte der Pilot nach dem bestmöglichen Taxi.
Alex Marquez berichtete: «Auf dem ersten Scooter, den ich fand, saß der Vater von Pecco. Da dachte ich mir, den lasse ich besser in Ruhe. Daneben dann ein weißer Scooter, doch der Besitzer wollte mich nicht an den Lenker lassen. Nach einem Stück bin ich runter und ein Stück gerannt und dann auf einen anderen Scooter gesprungen, der frei war. Dann ging es mit Vollgas und teilweise durchs Gründe Richtung Box.»
Es folgte das Zitat des Tages: «Ich habe heute einiges auf dem MotoGP-Bike riskiert – aber sicher noch mehr, um mit dem Roller rechtzeitig zurückzukommen.»
Als Marquez die Mannschaft auf dem «geliehenen» Roller erreichte, stürmte der WM-Zweite direkt auf sein Ersatzmotorrad. Knapp drei Minuten vor Ende des Zeittrainings kehrte die Nummer 73 zurück auf den Kurs. Der im Zeittraining mit der gleichen Entschlossenheit wie Marc agierende Alex warf alles in die eine verbleibende Runde. Die kleine Sensation des Tages gelang. Alex Marquez schaffte eine Verbesserung, übersprang Raúl Fernandez und Pedro Acosta und beendete die wichtige Einheit als Neunter und damit im Q2.
Alex Marquez: «Als ich über die Linie kam und P9 sah, war ich enttäuscht. Ich war mir sicher, dass in den letzten Sekunden mehrere noch schneller fahren würden. Dann sah ich auf den großen Bildschirmen: Es hat gereicht!». Alles andere war nach der Odyssee im Schnelldurchlauf auf zwei MotoGP-Bikes und zwei Rollern nur noch Nebensache.
Ergebnisse MotoGP Brünn, Zeittraining (18. Juli):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 2:03,935 min
2. Johann Zarco (F), Honda, +0,469 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,530
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,557
5. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,721
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,781
7. Joan Mir (E), Honda, +0,876
8. Enea Bastianini (I), KTM, +0,943
9. Alex Márquez (E), Ducati, +1,058
10. Pedro Acosta (E), KTM, +1,283
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,322
12. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,370
13. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,505
14. Alex Rins (E), Yamaha, +1,538
15. Brad Binder (ZA), KTM, +1,565
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,692
17. Pol Espargaró (E), KTM, +1,817
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +1,864
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,902
20. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,373
21. Takaaki Nakagami (J), Honda, +2,547
22. Luca Marini (I), Honda, +2,870