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Schock für Bastianini: Er sah die Katastrophe kommen

Von Ivo Schützbach
Als Werksfahrer Enea Bastianini aus dem Team Red Bull KTM Tech3 in der ersten Runde stürzte, stockte den Zuschauern der Atem: Dieser MotoGP-Crash im Balaton Park hätte sehr schlimm enden können.

Runde 1 im Ungarn-GP: Marco Bezzecchi (Aprilia) führte vor Franco Morbidelli (VR46 Ducati), Marc Marquez (Ducati Lenovo) und KTM-Werksfahrer Enea Bastianini, als es mit Vollgas auf die enge Schikane, bestehend aus Kurve 12 und 13, zuging.

Bastianini rutschte in Kurve 12 das Vorderrad weg, er schlitterte durch den Kies und kam in Kurve 13 auf die Strecke zurück. Am Boden liegend drehte sich der Italiener so, dass er die Gegner im Auge hatte und sah die Bedrohung auf sich zukommen.

Geistesgegenwärtig konnten die direkt folgenden Luca Marini, Pedro Acosta und Fermin Aldeguer ausweichen, wie durch ein Wunder kollidierte keiner mit Bastianini oder seiner RC16.

«Es war beängstigend», erzählte Enea nach dem Rennen in kleiner Journalistenrunde. «Ich konnte reagieren und die anderen Fahrer im Auge behalten. Als ich sah, dass Luca außen herumkommt, spannte ich meinen Körper an, damit ich schneller rutsche und wieder in den Kies gelange. Alle Fahrer hatten Glück, ich besonderes.»

Der 27-Jährige hatte bereits nach seinem Sturz am Samstag deutliche Worte zur Streckencharakteristik und den damit verbundenen Gefahren gefunden. «Wenn gewisse Stellen geändert werden könnten, wäre das besser für die Sicherheit», unterstrich er am Sonntag noch einmal. «Ich war auf diese Situation nicht vorbereitet, mein Körper war noch vom Sturz am Samstag gebeutelt.»

Bastianini ging mit einer schwerwiegenden Hypothek ins Rennen, das FIM Stewards Panel hatte ihm nach dem Sprint am Samstag eine doppelte Long-lap-Strafe aufgebrummt, weil er Johann Zarco abgeräumt hatte. Vorausgegangen war die erste Kurve, in der Fabio Quartararo nach einer Harakiri-Aktion stürzte und verblüffenderweise keinen Gegner mitriss. Mit Bastianini war der Franzose aber kollidiert, das Heck der KTM hing anschließend in Fetzen.

«Ich finde die Strafe nicht in Ordnung, nachdem was mir passiert ist», betonte Bastianini. «Das Heck meiner Maschine war zerstört, das höhenverstellbare Fahrwerk blockierte und fuhr nicht mehr nach oben, auch andere Teile am Motorrad waren nicht okay. Es tut mir leid für Johann, er stürzte wegen mir. Aber es hätte auch gereicht mir eine Long-lap zu geben, denn mit zwei zerstörst du ein Rennen komplett.»

Die Konkurrenzfähigkeit der KTM bewies Pedro Acosta mit Rang 2 hinter dem erneut überragenden Marc Marquez. Für Bastianini nur ein schwacher Trost: «Der Speed ist das Einzige, was wir von diesem Wochenende mitnehmen können. Aber was wirklich zählt, sind Ergebnisse – und die kamen nicht. Am Sonntag machte ich einen Fehler, am Samstag ein anderer Fahrer, das Ergebnis davon sind null Punkte.»

Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Rennen (24. August):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 26 Runden in 42:37,681 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +4,314 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +7,488
4. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,069
5. Luca Marini (I), Honda, +11,904
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +12,608
7. Brad Binder (ZA), KTM, +12,903
8. Pol Espargaro (E), KTM, +14,015
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,854
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,473
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,112
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,021
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
14. Alex Marquez (E), Ducati, +25,938
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,262
16. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +55,239
– Enea Bastianini (I), KTM, 25 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 22 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 16 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 455 Punkte. 2. A. Marquez 280. 3. Bagnaia 228. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 164. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 154. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 109. 11. Binder 91. 12. R. Fernandez 73. 13. Marini 72. 14. Vinales 69. 15. Bastianini 63. 16. Ogura 58. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 45. 20. Martin 23. 21. P. Espargaro 16. 22. Nakagami 10. 23. Oliveira 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 504 Punkte. 2. Aprilia 228. 3. KTM 215. 4. Honda 175. 5. Yamaha 140.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 683 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 406. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 315. 4. Red Bull KTM Factory Racing 255. 5. Aprilia Racing 228. 6. Monster Energy Yamaha 154. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 148. 8. Trackhouse MotoGP Team 131. 9. Honda HRC Castrol Team 118. 10. LCR Honda 115. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 65.

 

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