Champion Marquez fällt für den Rest der Saison aus

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez wird 2025 kein MotoGP-Rennen mehr fahren

Marc Marquez wird 2025 kein MotoGP-Rennen mehr fahren

Marc Marquez und Ducati Corse haben die Reißleine gezogen: Der MotoGP-Weltmeister wird in diesem Jahr an keinem Grand Prix mehr teilnehmen. Das gab der Spanier am Donnerstag vor dem Malaysia-GP bekannt.

Im Grand Prix von Indonesien wurde Ducati-Werksfahrer Marc Marquez in der ersten Runde von Marco Bezzecchi (Aprilia) unsanft ins Aus befördert. Dabei hat sich der Weltmeister eine Fraktur am «Processus coracoideus» – ein knöcherner Vorsprung, der aus dem oberen Rand des Schulterblatts herausragt – und eine Bänderverletzung an der rechten Schulter zugezogen.

Zunächst wurde von Ducati kommuniziert, dass der Weltmeister aufgrund der Verletzung die Grands Prix in Australien und Malaysia auslassen muss. Nun herrscht Gewissheit, dass der 32-Jährige auch beim Rennwochenende in Portimao und beim Saisonfinale in Valencia Mitte November nicht dabei sein wird. Somit wird der Champion in diesem Jahr kein Comeback mehr geben.

«Ich hatte in dieser Woche ein weiteres Gespräch mit den Ärzten, um den Heilungsprozess zu beurteilen. Nach reiflicher Überlegung und Analyse der gesamten Situation, sind wir zu der Erkenntnis erlangt, dass es der schlaueste Ansatz ist, meinem Körper die Zeit zu geben, sich zu erholen», erklärte Marquez in einem Video auf Social Media. «Das bedeutet, dass ich in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten werde und auch beim Valencia-Test nicht dabei sein werde. Das ist sehr schade, denn ich wäre sehr gerne das Rennen in Valencia gefahren. Ich werde dort aber als Zuschauer vor Ort sein. Wir werden somit einen weiteren schwierigen Winter haben, aber wir sind dazu bereit, hart zu arbeiten. Ich werde mich erholen und die Muskelmasse wieder aufbauen, um 2026 wieder auf dem maximalen Level zu sein.»

Damit zog Marquez in Abstimmung mit der Ducati-Werksmannschaft die Reißleine und es steht fest, dass er auch beim wichtigen Valencia-Test am Dienstag nach dem Finale fehlen wird.

«Seit wir von der Diagnose seiner Verletzung erfahren haben, war uns klar, dass die Chancen, Marc beim Grand Prix und beim Test in Valencia dabei zu haben, sehr gering sind», meinte Ducati-Corse-CEO Gigi Dall’Igna. «Das ist schade, denn es ist für uns sehr wichtig, ihn auf der Strecke zu haben, aber wir wissen ganz genau, dass die Priorität darauf liegt, dass er sich erholt und für die nächste Saison wieder 100 Prozent fit ist. Wir unterstützen diese Entscheidung voll und ganz und sind überzeugt, dass es für alle das Beste ist, keine weiteren Risiken einzugehen. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung und hoffen, ihn bald wieder bei uns zu sehen.»

In Japan konnte sich Marc Marquez vorzeitig den WM-Titel sichern. Er wollte eigentlich den Rest der Saison genießen und an den Rennwochenenden befreit fahren – es kam aber anders. «Fakt ist, dass wir unser Saisonziel erreicht haben, was der Gewinn der Weltmeisterschaft war. Wir werden dies feiern – wie, das werden wir noch bekannt geben!», betonte MM93. «Ich möchte allen für die vielen Nachrichten und die Unterstützung danken! Auch den Sponsoren und speziell Ducati, die diese Entscheidung verstehen und unterstützen. Ich möchte euch allen eine große Umarmung schicken. Wir werden bald zurück sein auf der Rennstrecke!»

Das Ärzteteam in Madrid hatte sich zunächst für eine konservative Behandlung – also keine Operation – entschieden, die eine Ruhigstellung der betroffenen Schulter bis zur vollständigen Heilung und klinischen Konsolidierung der Fraktur vorsieht. Eine Woche später wurde Marc Marquez dann doch operiert, weil die Fraktur und die Bänderverletzung keine ausreichenden Anzeichen einer Stabilisierung zeigten.

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