Vize-Champion Marquez (6.): Vom Jäger zum Gejagten

Von Toni Schmidt
Alex Marquez (6.) verpasste beim Finale einen Spitzenplatz

Alex Marquez (6.) verpasste beim Finale einen Spitzenplatz

Alex Marquez beendete das letzte Rennen seiner bisher stärksten MotoGP-Saison in Valencia auf Position 6. Lange lebte er am Hinterrad des späteren Rennsiegers Marco Bezzecchi. Warum wurde der Spanier durchgereicht?

Für Vizemeister Alex Marquez endete die MotoGP-Saison 2025 mit einem gemischten Gefühl. Der Gresini-Pilot hatte nach Platz 2 im Sprintrennen große Ambitionen für das Rennen. Er musste sich mit Rang 6 zufriedengeben, kam hinter Teamkollege Fermin Aldeguer an und verlor acht Sekunden auf Sieger Marco Bezzecchi (Aprilia).

Der Start ließ zunächst auf ein spannendes Finale hoffen: Marquez behauptete seinen zweiten Platz und folgte Bezzecchi über die ersten zehn Runden. Doch ab Rennmitte ging es bergab. Der entscheidende Knick kam für ihn bereits zwischen Runde fünf und sieben, als der Hinterreifen früh abbaute und die Ducati des Spaniers immer unruhiger wurde. Während die Aprilia-Piloten vorne weiterhin stabile 1:30er-Zeiten ablieferten, fuhr Marquez ab Runde 10 im mittleren bis hohen 1:31er-Bereich.

«Wir haben etwas im Warm-up versucht, doch das war keine Verbesserung. Ich bin mit demselben Setup wie gestern gefahren. Ich hatte einen guten Start, doch zwischen Runde 5 und 7 begann mein Hinterreifen, stark abzubauen und ich hatte kräftige starke Vibrationen. Von da an habe ich nur noch gelitten. Die letzten 15 Runden waren schwierig, um das Rennen zu beenden», erklärte er. 

Warum die Performance des Hinterreifens so früh einbrach, bleibt vorerst ungeklärt. «Wir müssen das erst verstehen. Der erste Abfall kam zu zeitig, damit waren wir frühzeitig nicht mehr konkurrenzfähig. Nach fünf Runden sind normalerweise nur 10 Prozent des Reifens aufgebraucht. Doch ab da starteten Vibrationen, vor allem in Linkskurven und auf der Geraden. Das Wichtigste ist, dass wir die Ursache verstehen.»

Trotz der Sonntagsschwäche in Valencia blickt der Ducati-Pilot auf eine herausragende Saison zurück. Siege, konstante Podestplätze und der Vizetitel. Entsprechend eindeutig fiel seine Antwort aus, als es um 2026 ging. Ob er eine identische Saison sofort unterschreiben würde oder lieber den Titel angreifen wolle? «Das würde ich sofort unterschreiben. Was wir diese Saison erreicht haben, ist fantastisch. Du kannst das im Vorfeld aber nicht wissen. Es kann besser oder schlechter laufen als das, was wir dieses Jahr gezeigt haben.»

Ergebnisse MotoGP Valencia, Rennen (16. November):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 27 Runden in 40:52,458 min
2. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,686 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,765
4. Pedro Acosta (E), KTM, +4,749
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +8,048
6. Alex Marquez (E), Ducati, +8,166
7. Luca Marini (I), Honda, +12,644
8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,582
9. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,497
10. Enea Bastianini (I), KTM, +17,460
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,304
12. Johann Zarco (F), Honda, +21,286
13. Joan Mir (E), Honda, +22,079
14. Alex Rins (E), Yamaha, +23,255
15. Nicolo Bulega (I), Ducati, +26,144
16. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +36,854
17. Somkiat Chantra (T), Honda, +39,136
– Aleix Espargaro (E), Honda, 1 Runde zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 4 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), KTM, 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 12 Runden zurück
– Ai Ogura (J), Aprilia, 21 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 26 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden zurück

WM-Endstand nach 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 467. 3. Bezzecchi 353. 4. Acosta 307. 5. Bagnaia 288. 6. Di Giannantonio 262. 7. Morbidelli 231. 8. Aldeguer 214. 9. Quartararo 201. 10. R. Fernandez 172. 11. Binder 155. 12. Zarco 148. 13. Marini 142. 14. Bastianini 112. 15. Mir 96. 16. Ogura 89. 17. Miller 79. 18. Vinales 72. 19. Rins 68. 20. Oliveira 73. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 29. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. Bulega 2. 28. A. Espargaro 0. 29. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 768 Punkte. 2. Aprilia 418. 3. KTM 372. 4. Honda 285. 5. Yamaha 247.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 835 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 681. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 493. 4. Red Bull KTM Factory Racing 462. 5. Aprilia Racing 395. 6. Monster Energy Yamaha 269. 7. Trackhouse MotoGP Team 261. 8. Honda HRC Castrol Team 238. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 213. 10. LCR Honda 155. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 125.

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