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Jorge Lorenzo: Ist er wegen Marquez so verstört?

Von Nereo Balanzin
Jorge Lorenzo ist ein stolzer Spanier. Marc Márquez hat den zweifachen MotoGP-Champion entzaubert. Der Yamaha-Star reiht Fehler an Fehler.

Das Erscheinen von Marc Márquez auf der MotoGP-Szene in der Saison 2014 hat Jorge Lorenzo, den Fehlerlosen, hat viele Fahrer aus dem Gleichgewicht gebracht.

Aber offenbar wurde Jorge Lorenzo durch die Auftritte von Eindringling Márquez stärker in Mitleidenschaft gezogen als andere.

Der Mallorquiner hat sich in einem Jahr mehr Fehler geleistet als in all den Jahren zuvor. Es begann mit dem Patzer in der Zielkurve von Jerez, dann folgten die Stürze mit jeweils Schlüsselbeinbrüchen in Assen und auf dem Sachsenring, dann der Crash in Runde 1 in Katar – und jetzt der unfassbare Frühstart von Austin.

Der Spott der Gegner liess nicht lange auf sich warten. «Mein Start war gut, aber der von Lorenzo war um Welten besser», ätzte Marquez im Kreise seiner Repsol-Truppe..

Jorge galt bisher als makellos, er agierte und funktionierte wie ein Roboter.

Jetzt ist er ausser Tritt geraten. Sogar Rossi fährt ihm regelmässig um die Ohren.

Die Weltmeisterschaft 2014 ist für den spanischen Yamaha-Star in weitere Ferne gerückt.

«Der Fehler von Katar war übel. Aber dieser Frühstart ist noch schlimmer. Es ist absurd. Und er kann mir in der Meisterschaft noch böse zu stehen kommen.»

Warum ist das passiert? Und was ist geschehen?

«Moskitos», seufzte Lorenzo. «Als ich mich auf den Startplatz gestellt habe, war mein Helmvisier mit Fliegen verschmiert. Ich dachte, es sei eine gute Idee, das Visier vor dem Wegfahren zu reinigen. Es war aber eine dumme Idee, denn als ich das Visier putzte, wurde ich abgelenkt, ich habe ein paar Sachen verpasst, und als ich mich wieder der Startprozedur widmete, sah ich das rote Licht. Ich dachte, es geht jeden Augenblick los.»

Doch damit waren die Schwierigkeiten noch nicht vorbei.

«Vom Frühstart weg ist es mir wirklich schwer gefallen, die Ruhe zu bewahren. In der letzten Kurve bin ich mit dem Hinterrad mehrmals im Gras gewesen... Da habe ich ganz klar einen Crash riskiert. Also sagte ich mir: Bleib ruhig! Das einige Positive, was ich in diesem Rennen erleben kann, ist der Zielstrich. Die karierte Flagge.»

Aber Lorenzo trifft nicht die gesamte Schuld. Die Yamaha war auf dem Circuit in Texas nicht konkurrenzfähig, der COTA ist eine Honda-Piste. Nur einen von sechs Podestplätzen in zwei Jahren hat eine Yamaha belegt: Jorge Lorenzo wurde 2103 Dritter.

«Nein, wir sind nicht so konkurrenzfähig, wie wir uns das vorgestellt haben», räumte Jorge ein, der nach zwei Runden schon 24 Sekunden zurücklag und nach 21 Runden 48 Sekunden eingebüsst hatte. «Valentino hatte Graining bei den Reifen, ein Körnen, das ganze Wochenden, und im Rennen war es am Schlimmsten.»

Dann widmete sich Lorenzo noch einmal dem Frühstart. «Es war mein Fehler. Ich hoffe, das Team kann mir verzeihen. Wir hätten und einen Podestplatz fighten können.»

Der WM-Stand: 1. Márquez, 50 Punkte. Ferner: 16. Lorenzo, 6 Punkte.

So schlecht ist die Nummer 99 in sieben Jahren noch nie in die Saison gestartet.

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