Cal Crutchlow: Scherze und Verdacht auf Daumenbruch

Cal Crutchlow vermutet, er habe sich beim Crash beim Valencia-Test am Mittwoch einen Daumenbruch zugezogen. Auch starke Prellungen in den Knien plagten den LCR-Honda-Piloten.

Crutchlow war in Turn 1 innen mit dem Knie in eine Pfütze geraten, das aufgewirbelte Wasser spritzte auf den Hinterreifen – Highsider!
Der Brite konnte zwar seine Honda RC213V zu den Boxen zurücksteuern und später seine eigene Bestzeit noch einmal verbessern – Platz 8.

«Ich bin in Turn 1 gestürzt und beinahe in Turn 2 gelandet», beschrieb der redselige Draufgänger seinen heftigen Abflug. «Ich bin wie ein Idiot in diese erste Kurve eingebogen, ich habe gepusht, ich wollte schneller fahren. Ich befand mich mit neuen Reifen erst in der zweiten Runde.»

Crutchlow klagte nachher über Schmerzen, die Hände und Knie hatten beim Aufprall das meiste abgefangen...

«Ich bin sicher, dass der Daumen gebrochen ist», klagte Crutchlow. «Es würde mich nicht wundern, wenn ich auch die Knie demoliert hätte, es fühlt sich an, als hätte ich Rossi in den Knochen. Ich war nach dem Crash ziemlich benommen, Es hat eine Weile gedauert, bis ich wieder auf den Beinen war. Ich bin mit dem Motorrad an die Box zurückgefahren. Also wird dieser Zwischenfall offiziell nicht als Crash klassifiziert.»

Aber eigentlich war Cal nicht zum Scherzen aufgelegt. «Es war ein ernsthafter Unfall. Ich würde sagen, der zweitgrösste Crash meines Lebens nach Texas 2014. Ich war erleichtert, als ich noch einmal rausfahren konnte. Nach dem Sturz waren noch 1 Stunde und 15 Minuten zu fahren. Ich bin froh, dass ich nachher noch schneller gefahren bin.»

Die persönliche Bestzeit von Crutchlow in Valencia: 1:31,774 min, damit war er 0,8 sec langsamer als Marc Márquez. «Aber diese Zeit bin ich mit 25 Runden alten Reifen gefahren», betonte er. «Als er vier Runden alt war, bin ich genau so schnell gefahren. Ich komme mit der Honda gut zurecht. »

Crutchlow wird erst ab 4. Februar in Sepang wieder auf der Honda sitzen. Er lässt sich jetzt zuerst einmal eine Metallplatte aus dem Schlüsselbein entfernen und will auch die Arthritis im Gelenk behandeln lassen. «Auch den Daumen und die Knie werde ich checken lassen», kündigte er an.

Am nassen Dienstag hatte Crutchlow bereits einen ersten Sturz absolviert, er kam nach dem Verlassen der Boxengasse nur bis zur ersten Rechtskurve – das ist Turn 4.

Crutchlow: War es ein Hase?

«Ihr habt vielleicht gesehen, dass mir ein Hase über den Weg gelaufen ist», grinste Crutchlow. «Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also bin ich vom Motorrad gesprungen... Spass beiseite: Es war wirklich seltsam. Ich fuhr aus der Boxengasse und kurvte gemütlich durch die ersten Kurven. Ich vermute, ich bin zu langsam gefahren, dadurch waren die Reifen zu kalt. Ich hatte beim Crash sozusagen keine Schräglage. Das Bike ist einfach unter mir umgekippt. Crew-Chief Beefy Bourguignon sagte mir beim Wegfahren noch, ich solle in den Rechtskurven aufpassen. Und dann bin ich in der ersten Rechtskurve gestürzt. Am liebsten hätte ich die Strecke durch irgendeine Unterführung verlassen und die Maschine beim nächsten Händler heimlich reparieren lassen. Sagen wir: Wir haben das Motorrad im Regen getauft. Das ist jetzt erledigt.»