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Bridgestone: Asymmetrische Vorderreifen, Für & Wider

Von Michael Scott und Günther Wiesinger
Valencia-GP: Die Werkspiloten setzten überwiegend auf den herkömmlichen Vorderreifen

Valencia-GP: Die Werkspiloten setzten überwiegend auf den herkömmlichen Vorderreifen

Wenn es wie zum Beispiel in Phillip Island und Valencia deutlich mehr Links als Rechtskurven gibt, bietet Bridgestone asymmetrische Vorderreifen an. Manche Fahrer sind skeptisch – seit Australien.

Bridgestone wurde wegen der Dual-Compound-Reifen in Australien wegen etlicher Stürze im Rennen heftig kritisiert.
Trotzdem wurde den MotoGP-Piloten auch beim WM-Finale in Valencia ein Dual-Compound-Vorderreifen angeboten, wegen der wenigen Rechtskurven und vielen Linkskurven.

Beim letzten Rennen der Saison erfreute sich dieser Reifen grösserer Beliebtheit. Trotzdem sind die Fahrer noch immer geteilter Meinung über diese Konstruktion, bei der links und rechts unterschiedlich weiche oder harte Mischungen zum Einsatz kommen.
In Australien betrug der Unterschied zwischen links und rechts drei Stufen, das machte den Piloten zu schaffen.

Aber Thomas Scholz, Chief Coordinator bei Bridgestone Motorsport, ist ohnedies der Ansicht, dass die Rennstürze von Marc Márquez, Pol Espargaró und Cal Crutchlow in erster Linie mit den sinkenden Aussentemperaturen (das Rennen auf Phillip Island begann erst um 16 Uhr) zu tun hatte als mit dem asymmetrischen Vorderreifen.

Scholz: «Wir haben für Australien in der Saison 2013 keinen Hinterreifen gehabt, der wegen des neuen, aggressiven Belags mehr als zehn Runden durchgehalten hat. Das Rennen sollte aber üblicherweise über 27 Runden gehen. Also haben wir für 2014 eine Generation von hitzbeständigeren Hinterreifen entwickelt. Vielleicht sind wir aus Sicherheitsgründen sogar einen Schritt zu weit gegangen. Wir haben in diesem Jahr in Australien gesehen, dass wir jetzt wieder Luft nach oben haben. Das heisst: Wir können beim Australien-GP 2015 hinten wieder eine Stufe weicher gehen. Wenn wir den Fahrern dadurch hinten mehr Grip bieten, wird die gesamte Balance der Motorräder besser, dadurch reduzieren sich die Probleme.»

Thomas Scholz meint, die extrem harten neuen Hinterreifen hätten bei einigen Teams die ganze Balance durcheinander gebracht, das habe zu den Stürzen geführt.

«Die Topteams haben dann hinten die Federung härter gemacht, um den harten Hinterreifen besser zum Arbeiten zu bringen», meint Scholz. «Und da wir denselben Vorderreifen wie üblich angeboten haben, wurde das Gefühl für das Vorderrad recht sensibel. Die Balance der Bikes hat dadurch stärker gelitten als erwartet.»

Crutchlow hatte in Australien durch einen Sturz in der letzten Runde seine Chance auf Platz 2 verspielt. «Deshalb bin ich in Valencia am Anfang nicht einmal in die Nähe des asymmetrischen Vorderreifens gegangen», stellte Crutchlow beim WM-Finale fest. «Ich liess Dovizioso das Versuchskaninchen spielen.»

Der italienische Ducati-Teamkollege hatte ene ganz andere Ansicht als Cal Crutchlow. «Der asymmetrische Vorderreifen hat schon Freitagfrüh in Valencia einen sehr guten Eindruck gemacht», sagte Dovi.
Auch Rossi probierte den asymmetrischen Vorderreifen in Valencia, entschied sich aber nachher für den symmetrischen.

Die unterschiedlichen Griplevel links und rechts verunsicherten einige Fahrer. «Ich habe den asymmetrischen vorne auch in Australien verwendet, ich bin ein Fan von ihm. Er hat mir auch in Valencia gefahren», erklärte zum Beispiel Nicky Hayden. Er war einer der wenigen, der mit diesem Vorderreifen in Australien auch das Ziel sah... Hayden weiter: «Hinten kannst du die unterschiedlichen Griplevel viel deutlicher spüren als vorne.»

Im Rennen von Valencia entschieden sich 14 von 24 Fahrern für den asymmetrischen Vorderreifen. Von den 14 Werksfahrern (5 Ducati, 4 Honda, 4 Yamaha, 1 Suzuki) nahmen im Rennen neun den herkömmlichen weichen Vorderreifen, auch die ersten fünf des Rennens, also Márquez, Rossi, Pedrosa, Dovizioso und Crutchlow.

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