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Dani Pedrosa: Neues Personal, frischer Wind?

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa: 2014 hatte er wenig Grund zum Feiern

Dani Pedrosa: 2014 hatte er wenig Grund zum Feiern

Dani Pedrosa ist in den letzten zwei Jahren bei Repsol-Honda klar im Schatten des überragenden Marc Márquez gestanden. 2015 und 2016 hat er die letzte Chance, endlich MotoGP-Weltmeister zu werden.

Der 29-jährige Spanier Dani Pedrosa hat die MotoGP-WM auch in seiner neunten Saison bei Repsol-Honda nicht gewonnen. Noch schlimmer: Er hatte diesmal nie den Funken einer Chance, in den Titelkampf einzugreifen.

Jetzt macht der WM-Vierte eine verfehlte Set-up-Strategie für seine enttäuschende Saison verantwortlich. Und dazu die Open-Class-Vorschriften, die weniger starken Fahrern dank vier Liter mehr Sprit und weicheren Hinterreifen klare Vorteile verschafften.

Die Open-Class-Privilegien hinderten Pedrosa oft am Erzielen von vorderen Startplätzen, dadurch wurden die ersten Runden problematisch, die Spitzengruppe enteilte.

Noch dazu war Pedrosa die Gewohnheit abhanden gekommen, extrem schnell zu starten und gleich in den ersten Runden einen Vorsprung herauszufahren.

Fakt ist: Pedrosa hat in neun Jahren 26 MotoGP-Rennen gewonnen, das macht drei im Schritt pro Saison. Aber 2014 klappte es nur in Brünn mit dem Punktemaximum.

Und die Set-Up-Geschichte verschärfte die Situation weiter.
«Ich war 2014 nicht in der Lage, zu Beginn der Rennen so stark zu pushen wie am Ende», stellte Pedrosa fest. «Es muss an den Settings gelegen sein. Es war nicht die beste Strategie.»

Denn dadurch entwischten ihm nicht nur die Topfahrer, er geriet dadurch in der Anfangsphase oft in Gesellschaft von Gegnern, die ihn in Gefahr brachten. Beispiel Australien: Dort schoss ihn Andrea Iannone von hinten ab.

Pedrosa musste in Phillip Island mit einem zerstörten Hinterrad aufgeben. Dadurch entging ihm die Chance auf den zweiten WM-Rang, den er über viele Rennen hinweg innehatte.

Schon in Brünn waren Gerüchte aufgetaucht, Pedrosa wolle sich nach elf Jahren von Crew-Chief Mike Leitner trennen. Beim Australien-GP machte der Oberösterreicher klar, dass er den neuen Zwei-Jahres-Vertrag mit HRC nicht unterschreiben werde.

Leitner ärgerte sich über die Personalpolitik von HRC. Er war nicht einverstanden, als HRC und Pedrosa den Franzosen Christophe Leonce und den Neuseeländer Mark Barnett per Saisonende 2014 entliessen. Statt ihnen kamen der Italiener Dennis Pazzaglini von Drive M7-Aspar und der Spanier Pedro Calvet von Ducati an Bord. «Christophe und Mark sind zwei super Techniker», hielt Leitner fest.

Daraufhin wurde teamintern der spanische Data-Recording-Spezialist Ramon Aurin (Leitner: «Ich habe ihn vorgeschlagen») zum Crew-Chief befördert, dessen Aufgabe übernimmt der Deutsche Daniel Petzold, der bisher im Idemitsu-Moto2-Team für Nakagami gearbeitet hat.

Dani Pedrosa äusserte sich nicht konkret zu diesem Thema. Er wollte seine Hoffnung nicht in Worte fassen, dass ihm ein Rossi-Effekt willkommen wäre.

Der Italiener hatte vor einem Jahr seinen langjährigen Crew-Chief Jeremy Burgess gegen Silvano Galbusera getauscht – und sich dann deutlich gesteigert.

Rossi hat der frische Wind gut getan.

Auch der Wahl-Schweizer Pedrosa braucht frische Motivation. Der Repsol-Honda-Werkspilot hat seit seinem MotoGP-WM-Einstieg 2006 die WM-Ränge 5, 2, 3, 3, 2, 4, 2, 3 und 4 eingefahren.

Jetzt hat er einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, für rund 6 Millionen Euro Gage im Jahr.

Wenn er 2015 oder 2016 nicht endlich Weltmeister wird, werden ihm die Neulinge wie Fahrer der neuen Generation wie Jack Miller, Maverick Vinales, Tito Rabat, Alex Rins oder Alex Márquez die Position im Honda-Werksteam streitig machen.

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