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Nicky Hayden: «Will die Leute stolz machen»

Von Sharleena Wirsing
2015 will Nicky Hayden, der MotoGP-Weltmeister von 2006, mit der verbesserten Open-Honda im Aspar-Team wieder Erfolge feiern. «Ich will wieder so fahren, wie ich es eigentlich kann.»

Nach fünf Jahren bei Ducati mit nur vereinzelten Podestplatzierungen wechselte Nicky Hayden 2014 zurück zu Honda. Doch durch die Unterlegenheit der Production-Honda und seine langwierige Handgelenksverletzung reichte es am Ende nur für WM-Rang 16.

2015 will das «Kentucky Kid» mit der verbesserten Open-Honda RC213V-RS im Aspar-Team wieder durchstarten. Die neue Maschine ist einer Werks-Honda sehr ähnlich. Es fehlt jedoch das Seamless-Getriebe und es wird die Software von Magneti Marelli verwendet.

Wie geht es dir mit deinem angeschlagenen Handgelenk?

Es fühlt sich jeden Tag besser an. Es war nicht einfach, nach so vielen Operationen daran, wieder fit genug zu werden, um mich auf meine Maschine zu schwingen. Es war eine ernsthafte Operation, denn mir wurden drei Knochen aus dem Handgelenk entfernt. Ich war in der Lage, den Schmerz zu kontrollieren und wieder zu fahren. Doch ich war nicht auf meinem normalen Level. Langsam nähere ich mich dem im Hinblick auf Kraft und Gefühl jedoch wieder an. Es ist gut, dass die Saison vorbei ist, denn so kann ich mich weiter erholen. Ich erhalte seit Saisonende Injektionen von mit Thrombozyten angereichertem Plasma. Meiner Hand gönne ich Ruhe, aber ich arbeite mit einem Physiotherapeuten daran.

Für 2015 hast du neue Techniker erhalten. Haben sie sich beim Valencia-Test eingelebt?

Ich bin mit den neuen Leuten glücklich. Ich habe einen neuen Crewchief, Matthew Casey, einen neuen Mann für die Elektronik und einen Suspensions-Techniker. In Valencia lernten wir uns alle kennen, aber wegen dem Regen konnten wir nicht viel arbeiten. Ich fühle mich im Team und mit den neuen Mitgliedern sehr wohl. Die gute Stimmung macht uns alle gelassen und zuversichtlich.

Eugene Laverty ist dein neuer Teamkollege. Wie ist dein erster Eindruck von ihm?

In Valencia hatte ich nicht viel Zeit, um mit Eugene zu sprechen, doch er wirkt wie ein normaler Typ, der sich auf seinen Job konzentriert. In der Superbike-WM war er erfolgreich, also wird er auch hier konkurrenzfähig sein. Ich bin mir sicher, dass wir uns gut verstehen werden, denn er kommt wie ich aus einer Rennsport-Familie. Er hat auch zwei Brüder, die gute Rennfahrer sind.

Wie würdest du deinen ersten Eindruck von der RC213V-RS beschreiben?

Der erste Eindruck war positiv. Ohne Zweifel hat sie viel mehr Power, trotzdem ist sie standhaft und hat die typischen Eigenschaften einer Honda. Die Entwicklung an diesem Bike ist sehr gut. Nun müssen wir arbeiten, um ihr Potenzial zu nutzen.

Wirst du mit ihr näher an den Factory-Bikes dran sein?

Das Level der neuen Maschine können wir erst richtig beurteilen, wenn alle Fahrer zum Sepang-Test antreten. In der Zwischenzeit muss ich mich auf meine Fitness konzentrieren. Ich bin mir aber sicher, dass wir 2015 konkurrenzfähiger sein werden als in diesem Jahr. Bei der Elektronik müssen wir uns noch verbessern, aber wir sind auf dem richtigen Weg.

Worin liegen die Stärken der Honda RC213V-RS?

Die neue Open-Honda hat viel mehr Power, was uns helfen wird, die Lücke zur Spitze zu verkleinern. Doch ich brauche noch mehr Tests, um eine genauere Aussage treffen zu können. Der erste Eindruck zeigte, dass wir eine solide Basis haben werden. Das neue Chassis funktioniert ebenfalls sehr gut, doch wir haben auch die 2014er-Version verwendet, denn das Chassis war schon 2014 die Stärke der Honda.

Ein neues Bike, ein neuer Teamkollegen und eine neue Herausforderung 2015 – was sind deine Ziele?

Es wird mein zweites Jahr im Team Drive M7 Aspar sein. Mein Hauptziel ist es, das Fahren wieder zu genießen. Ich will nicht mehr über die letzte Saison reden. Damit bin ich durch. Ich will wieder fit sein, so fahren, wie ich es kann, und gute Resultate erzielen. Derzeit bin ich der einzige WM-Fahrer aus den USA. Daher habe ich auch die Verantwortung, mein Land zu repräsentieren bis die nächste Generation kommt. Ich will die Leute stolz machen.

Wie sehen deine Pläne für die Winterpause und die Feiertage aus?

Ich habe nichts Besonderes geplant. Natürlich muss ich mich erholen und auf die nächste Saison vorbereiten. Weihnachten werde ich sehr genießen, denn wir haben nun wieder zwei sehr junge Kinder in der Familie. Obwohl wir nichts Außergewöhnliches machen, ist es immer eine besondere Zeit. Ich wünsche allen ein frohes Fest und alles Gute für 2015.

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