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Ducati GP15: Schonungsloses Urteil von Gigi Dall’Igna

Von Ivo Schützbach
Konstrukteur Gigi Dall’Igna erwartet von seiner neuen Schöpfung, der Ducati GP15, dieses Jahr mindestens einen MotoGP-Sieg. Wie er das Bike nach dem Roll-out heute in Sepang beurteilt.

Andrea Dovizioso gelang am ersten Tag des zweiten Sepang-Tests in Malaysia mit der Ducati GP14.3 die zehntbeste Zeit, er fuhr 2:01,355 min. Dann stieg er auf die neue GP15 und schaffte eine Bestzeit von 2:01,6 min. Auch mit diese Zeit wäre er auf Platz 10 geblieben.

«Ich bin happy, denn mit der GP15 haben wir das Problem beim Einlenken beseitigt. Heute habe ich mich schon in der Outlap besser gefühlt. Jetzt hat die Ducati beim Einlenken ein normales Verhalten, wie ich es von anderen Fabrikaten gewöhnt war», stellte Dovi fest.

Teamkollege Andrea Iannone äußerte sich vorsichtiger: «Die neue GP15 ist sicher besser, aber wir können das Potenzial nach einem Tag noch nicht einschätzen. Die GP15 ist eine Evolution, nur eine kleine Revolution. Ich habe nicht 100-prozentig gepusht, deshalb kann ich am Dienstag oder Mittwoch ein besseres Urteil abgeben.»

Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse und geistiger Vater des Motorrades, wurde gegenüber SPEEDWEEK.com konkreter: «Ich bin nicht glücklich, sondern optimistisch. Im Vergleich zur GP14 haben wir für die GP15 noch kein besseres Set-up gefunden. Das Bike hat sicher Verbesserungen, wir müssen aber an der Abstimmung einige Dinge ändern, damit es besser als die GP14 funktioniert. Am Wichtigsten ist, dass wir uns in den Bereichen gesteigert haben, auf die wir abgezielt haben.»

Gemeint ist das von Dovizioso angesprochene Untersteuern beim Einlenken in die Kurven.

Die Zeit genommen

Ist das Motorrad so geworden, wie du es dir erträumt hast? Oder wäre es mit mehr Zeit besser geworden? «Nicht wirklich», meinte der ziegenbärtige Italiener Gigi Dall'Igna. «Ich habe mir die Zeit genommen, um den bestmöglichen Job abzuliefern. Darum brachte ich das Motorrad erst jetzt und nicht zum Test nach dem Saisonfinale in Valencia. Ich wollte etwas abwarten und sehr genau über die Änderungen nachdenken. Ich bin sehr zufrieden damit, was wir erreicht haben.»

Was war die schwierigste Aufgabe, die es zu bewältigen galt? Dall’Igna: «Chassis-Designer und Motoren-Ingenieure haben andere Denkansätze, die Zusammenarbeit ist manchmal sehr schwierig. Dafür muss man Kompromisse eingehen. Gewisse Entscheidungen in der Motorenentwicklung werden einem vom Chassis diktiert. Letztlich haben wir das aber alles gut gelöst.»

Die Testzeiten in Sepang am Montag (23. Februar):

1. Valentino Rossi (I), Yamaha 2:00,414 min
2. Dani Pedrosa (E), Honda, 2:00,543
3. Pol Espargaró (E), Yamaha), 2:00,876
4. Aleix Espargaró (Suzuki), 2:01,055
5. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 2:01,162
6. Marc Márquez (E), Honda, 2:01,190
7. Cal Crutchlow (GB), Honda, 2:01,222
8. Bradley Smith (GB), Yamaha, 2:01,241
9. Maverick Viñales (E), Suzuki, 2:01,317
10. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 2:01,355
11. Scott Redding (GB), Honda, 2:01,967
12. Alvaro Bautista (E), Aprilia, 2:01,740
13. Héctor Barberá (E), Ducati, 2:01,926
14. Nicky Hayden (USA), Honda, 2:02,062
15. Andrea Iannone (I), Ducati, 2:02,142
16. Danilo Petrucci (I), Ducati, 2:02,225
17. Karel Abraham (CZ), Honda, 2:02,394
18. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:02,410
19. Yonny Hernandez (COL), Ducati, 2:02,606
20. Eugene Laverty (IRL), Honda, 2:02,730
21. Mike di Meglio (F), Ducati, 2:02,941
22. Jack Miller (AUS), Honda, 2:03,006
23. Michele Pirro (I), Ducati, 2:03,105
24. Loris Baz (F), Yamaha, 2:03,316
25. Katsuyuki Nakasuga (J), Yamaha, 2:03,337
26. Alex De Angelis (RSM), ART, 2:03,966
27. Marco Melandri (I), Aprilia, 2:04,000

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