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Stefan Bradl in Sepang: Das erste gröbere Problem

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl: «Mich trifft das mit dem weniger Grip extrem»

Stefan Bradl: «Mich trifft das mit dem weniger Grip extrem»

1,996 sec Rückstand auf Valentino Rossi (Movistar Yamaha) und nur Rang 18 sorgen bei Stefan Bradl und seinem Forward-Team nach den ersten fünf Stunden des MotoGP-Tests in Sepang für eine gewisse Ratlosigkeit.

Wegen der Hitze in Sepang macht Stefan Bradl bis 16 Uhr Ortszeit (9 Uhr in Deutschland) Mittagspause. Der Bayer gönnte sich ein Schläfchen, aß etwas und nützte die Zeit, um mit Tex Geissler, Dirk Debus und Crew-Chief Sergio Verbena die Probleme zu erörtern.

Vor 17 Tagen ist Bradl in Sepang im ersten MotoGP-Test 2015 bereits 2:00,294 min gefahren, momentan hält er bei 2:02,410 min. Die aktuelle Bestzeit von Valentino Rossi (2:00,414 min) unterstreicht, wie langsam der Sepang International Circuit heute ist. Weltmeister Marc Márquez (Repsol Honda) ist am 6. Februar bereits 1:58,867 min gefahren.

«Der Grip ist komplett für die Katz», erzählte Bradl SPEEDWEEK.com. «Damit habe ich stark zu kämpfen, wenn ich auf die Zeitenliste schaue. Es beeinträchtigt mich extrem, weil ich den Kurvenspeed der Yamaha nicht nützen kann. Wir haben mit dem gleichen Motorrad angefangen, mit dem wir letztes Mal aufgehört haben. Wo ich schnell war und auch mit einem guten Gefühl aufgehört habe, wo ich eine gute Pace hatte. Als wir dann heute angefangen haben, hat das nicht funktioniert. Andere jammern auch, dass der Grip deutlich schlechter ist, aber für mich wirkt es sich extrem negativ aus. Das ist natürlich ein Problem, das wir haben, aber wir haben ja noch zwei Tage. Wir werden das schon noch finden – wir sind grade am Umbauen. Das Set-up, das wir beim ersten Test ausgearbeitet haben, davon sind wir schon wieder weg. Jetzt versuchen wir eine andere Richtung einzuschlagen, um mehr Grip am Hinterrad am Kurveneingang und Kurvenmitte zu bekommen.»

«Mein größtes Problem ist, dass ich das Motorrad auf der Bremse nicht richtig stabilisieren kann», fuhr der Moto2-Weltmeister von 2011 fort. «Speziell, wenn ich anfange einzubiegen, kann ich die Vorteile der Yamaha für die Rundenzeit nicht ausnützen. Ich muss am Kurveneingang – und mitte schnell sein, im Moment bringe ich das aber nicht auf die Reihe.»

Variierende Streckenbedingungen

Valentino Rossi führt die Zeitenlisten mit seiner Werks-Yamaha seit dem Morgen an, wir reden also nicht von einem Yamaha-Problem, sondern von einer problematischen Abstimmung deiner M1? «Das ist ein gröberes Problem von mir», pflichtet Bradl bei. «Die anderen Yamaha haben weniger Probleme, ich tue mich extrem schwer, obwohl alle sagen, dass es vom Grip her schwierig ist. Ich muss mich halt zurechtfinden. Es wundert mich stark, dass der Unterschied vom ersten zum zweiten Test so extrem ist.»

Elektroniker Dirk Debus, Mitbegründer und -besitzer der deutschen Firma «2D Datarecording», ergänzte: «Es liegt wohl am anderen Wetter, es ist wärmer als letztes Mal. Es hängt hier auch immer davon ab, wer vorher auf der Strecke gefahren ist. Die Bike-Performance an sich ist okay, aber es fehlt halt hinten an Grip, deswegen kann Stefan den Kurvenspeed nicht mitnehmen und deswegen kommt er auf keine gute Rundenzeit.»

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