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Lucio Cecchinello (LCR-Honda): Markenwechsel denkbar?

Von Günther Wiesinger
Lucio Cecchinello mit Christophe Bourguignon, Crew-Chief von Cal Crutchlow

Lucio Cecchinello mit Christophe Bourguignon, Crew-Chief von Cal Crutchlow

Lucio Cecchinello leitet das schlagkräftigste Honda-MotoGP-Kundenteam – mit Crutchlow und Miller. Von KTM wurde er nie angefragt. Könnte er sich die Zusammenarbeit mit einem anderen Werk vorstellen?

CWM-LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello zählt nicht zu jenen MotoGP-Rennstallinhabern, die von KTM wegen einer Zusammenarbeit für 2017 angefragt wurden.

Da standen eher Teams wie Avintia-Ducati, Marc VDS-Honda, Power Electronics Aspar und Forward-Yamaha auf der Liste der Möglichkeiten.

Cecchinello betreibt sein MotoGP-Team seit 2006 mit Honda, die Zusammenarbeit wurde in den letzten Jahren immer enger, das begann mit der Verpflichtung von Moto2-Weltmeister Stefan Bradl von 2012 bis 2014. Jetzt fährt Jack Miller bei LCR eine Open-Honda, auf Wunsch von HRC, dazu Cal Crutchlow, der mit Platz 3 in Argentinien bereits einen Podestplatz erzielt hat und bei Halbzeit WM-Achter ist.

Weil KTM kein vielversprechendes Team für ein Joint Venture fand, das 2017 mit den Oberösterreichern mit einem Semi-Werksteam (wie bei Red Bull Ajo in der Moto3) gemeinsame Sache machen könnte, wird seit dem Mugello-GP die Variante eines eigenen Werksteams bevorzugt – nach dem Vorbild von Repsol-Honda, Movistar-Yamaha, Ducati Corse und Suzuki Ecstar.

Aprilia Racing hat sich im Vorjahr mit dem Team Gresini verbündet und dessen beiden Plätze übernommen, als der zweifache 125-ccm-Weltmeister die MotoGP-Bikes von Honda nicht mehr finanzieren konnte, weil Sponsor Go & Fun für 2016 aussstieg. Gresini hat 2014 in der MotoGP-Klasse noch Bautista und Redding eingesetzt.

Wäre Lucio Cecchinello zu einem Markenwechsel bereit gewesen?

«Wir bewegen uns in einem freien Markt», ?betont der siebenfache 125-ccm-GP-Sieger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «In diesem Augenblick können wir uns alle Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen. Aber es gab nie ernsthaften Kontakt mit KTM. Ich habe nur im Paddock ein paar belanglose Gespräche mit Heinz Kinigadner geführt, weil mich interessiert, was bei KTM geplant wird. Er hat mich an Pit Beirer verwiesen, den ich nie getroffen habe.»

Inzwischen ist KTM auf der Suche nach einem Testfahrer für 2016, das erste Roll-out mit Alex Hofmann ist für November oder Dezember geplant. 2017 soll mit der neuen RC16 (V4-Motor mit Seamless und Pneumatik, Gitterohrstahlrahmen) jedes Monat ein Test stattfinden.

Hätte sich Lucio Cecchinello einen Wechsel von Honda zu KTM für 2017 vorstellen können? Ist der Ex-Rennfahrer für ein Angebot von Suzuki offen, wenn die Japaner zum Beispiel ein Kundenteam für 2017 suchen?

Hält Cecchinello (er betreibt sein GP-Team seit insgesamt 20 Jahren) nach einer Alternative zu Honda Ausschau?

«In diesem Augenblick arbeiten wir sehr gut und sehr eng mit Honda zusammen. Wir ?freuen uns über eine wundervolle Zusammenarbeit mit allen Ingenieuren und den Topmanagern von Honda und HRC», hält Cecchinello fest. «Wenn sie mich weiterhin unterstützen, werde ich keine grosse Motivation haben, nach anderen Optionen Ausschau zu halten.»

Aber Cecchinello erwähnte schon vor vier oder fünf Jahren, als zum Beispiel BMW über die MotoGP-WM nachdachte, er habe das Ziel, eines Tages ein Werksteam zu leiten.

Hat der ehrgeizige Italiener diesen Plan inzwischen verworfen? «Ich werde die HRC-Mannschaft managen, wenn Livio Suppo in Pension gegangen ist», entgegnete Ccechinello – ein bisschen ausweichend – mit einem verschmitzten Lächeln

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