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Bartholemy (Marc VDS): Warum die Fahrergagen steigen

Von Günther Wiesinger
Tito Rabat mit Michael Bartholemy

Tito Rabat mit Michael Bartholemy

Marc VDS-Teammanager Michael Bartholemy weiß, mit welchen Schwierigkeiten sich die MotoGP-Kundenteams derzeit konfrontiert sehen und warum die Fahrergagen nun steigen.

Die schwierige Situation der MotoGP-Kundenteams beschäftigt auch Michael Bartholemy, den Teamprinzipal von Marc VDS Racing. Das Team fährt in der Königsklasse mit Jack Miller und Tito Rabat und hat 2016 erst zwei Top-Ten-Ergebnisse eingefahren.

Bei Tech3-Yamaha sind jetzt beide Fahrer zum Red Bull KTM-Werksteam übergelaufen – Bradley Smith und Pol Espargaró.

Manche MotoGP-Teams haben Mühe, die hohen Leasingkosten zu finanzieren, die erst für die Saison 2017 bei maximal 2,2 Millionen eingefroren werden und die jetzt noch teilweise jenseits von 3 Millionen liegen.

Durch die Limitierung der maximalen Leasingkosten und den Einstieg und die Rückkehr der Werke Suzuki, Aprilia und KTM werden nächstes Jahr wieder 23 MotoGP-Fahrer antreten.

Die Teams warten aber noch auf die endgültigen Verträge von Dorna und IRTA, in denen die Leasingkosten auf maximal 2,2 Millionen pro Saison und festgelegt werden.

Bartholemy: «Es ist uns einmal gesagt worden, die Verträge kommen beim Barcelona-GP 2016. Bisher hat sie niemand gesehen.»

Vor einigen Jahren wurde bei der Dorna noch eine Mindestgage für die MotoGP-Fahrer diskutiert. Davon ist längst keine Rede mehr.

Bradley Smith soll bei Tech3 zum Nulltarif gefahren sein und nur das Einkommen durch Leder- und Helmvertrag gehabt haben. Und die Gage von Pol Espargaró wurde von Yamaha bezahlt.

Bartholemy wundert sich, warum sich Tech3-Teamchef Poncharal in Barcelona über das mangelhafte Fahrerangebot beklagte, nachdem ihm Smith und Pol Espargaró davongelaufen waren. Denn es seien ja womöglich MotoGP-Fahrer wie Alvaró Bautista, Stefan Bradl, Aleix Espargaró und eventuell Cal Crutchlow auf dem Markt.

Sogar Andrea Iannone sei kürzlich im Angebot gewesen, meint Bartholemy. «Bei uns fahren Miller und Rabat in der MotoGP-WM auch nicht umsonst», betont der Belgier.

Aber manche Werke und Privatteams haben sich nicht rechtzeitig für die Zukunft gewappnet: Es zeichnete sich seit fast zwei Jahren ab, dass 2017 in der MotoGP-WM sechs Werke vertreten sein würden, dass also zwölf renommierte Werkspiloten benötigt werden. Und dazu noch etliche Topfahrer für Pramac, Tech3, LCR, Marc VDS und so weiter.

Jeder MotoGP-Teambesitzer konnte und musste sich also auf steigende Fahrergagen gefasst machen und vorbereiten – seit drei Jahren.

Honda hat diesen Trend etwas verschlafen. Honda hat mit Crutchlow, Rabat und Miller in den Kundenteams momentan nicht gerade das aufregendste oder erfolgreichste Fahrertrio am Start – sie legen auf den WM-Rängen 16, 19 und 20.

Die Ducati-Kunden-Team-Fahrer Barberá, Laverty, Petrucci und Redding sind auf den WM-Rängen 8, 11, 15, und 18 zu finden. Und der Yamaha-Satelliten-Teampilot Pol Espargaró ist sogar WM-Sechster.

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