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Stefan Bradl (21.): «Wir müssen noch Lösungen finden»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Nur 21. und vorletzter Startplatz beim GP von Österreich

Stefan Bradl: Nur 21. und vorletzter Startplatz beim GP von Österreich

Aprilia-Werksfahrer Stefan Bradl kam auf dem Red Bull Ring über den 21. Startplatz nicht hinaus. «Aber im Rennen sind immer Punkte möglich», sagte der Bayer.

Schon nach dem MotoGP-Test in Spielberg hatte sich deutlich abgezeichnet, dass die an Leistungsmangel leidenden Aprilia RS-GP 16 auf dem Red Bull Ring einen schweren Stand haben würden.

Tatsächlich brausen Alvaró Bautista und Stefan Bradl am Sonntag beim GP von Österreich nur von den Startplätzen 19 und 21 los.

Allerdings: In Barcelona waren sie von ähnlichen Ausgangspositionen im Rennen auf die Ränge 8 und 10 vorgestoßen, weil die Gegner die Reifen verheizt hatten.

«Ich verliere in den Kurven 1, 3 und 4 sehr viel Zeit auf der Bremse, weil ich nicht mehr machen kann. Du hast hier sehr lange Bremsphasen, ich beginne zu bremsen, aber wenn ich den Hebel kräftiger ziehe, dann blockiert das Vorderrad, dann muss ich die Bremse aufmachen, also wird es noch schlechter. Ja, wir haben jetzt ein paar verschiedene Varianten mit der Vorderradgabel probiert, verschiedene Federn, andere Vorspannung. Dadurch haben wir uns vom FP3 zum FP4 leicht verbessert. Aber das reicht nicht, um größere Fortschritte zu erzielen und bessere Zeiten zu fahren. Wir haben zwar die Rundenzeit seit gestern ständig verbessert, aber jetzt stehen wir ein bisschen an. Vor allem schauen wir beide Aprilia-Fahrer im dritten Sektor sehr schlecht aus, obwohl es dort gar nicht so sehr auf die Spitzenleistung ankommt, sondern das ist ein Kurvengeschlängel. Da fehlt uns ein bisschen das Turning, da müsste das Einlenkverhalten besser werden. Aber es ist nicht so, dass wir beide jetzt eine Antwort hätten und wüssten, was wir ändern müssen.»

Ist die Rennpace zufriedenstellend, wie Platz 16 im FP4 vermuten lässt? Bradl: «Ich habe mich verbessert. Während ich im FP4 meine Runden abgespult habe, habe ich die Möglichkeit gehabt, andere Fahrer zu studieren. Das war wichtig, weil ich gesehen habe, dass es nicht unbedingt so wichtig ist, extrem spät zu bremsen, sondern du musst dich auch bemühen, dass du beim Exit mit gutem Speed rauskommst. Trotzdem ist es auch wichtig, spät zu bremsen, und das ist etwas, was uns nicht gelingt, weil das Vorderrad zu früh blockiert. Ich muss immer schauen, dass ich den Bremspunkt früh setze. Denn nachher habe ich keine Möglichkeit, den Bremspunkt zu adjustieren.»

Sind vom 21. Startplatz im Rennen Punkte möglich? «Punkte sind immer möglich», sagte Badl. «Es kann sehr viel passieren. Man muss im Rennen schauen, dass man in den 28 Runden keine Fehler macht. In den High-Speed-Anbremszonen kann leicht einmal ein Verbremser passieren, der dann viel Zeit kostet. Zuerst müssen wir überlegen, wie wir unsere Pace verbessern können. Über das Rennen mache ich mir erst Gedanken, wenn die Ampel auf Grün schaltet. Nach dem Start wird das Anbremsen der ersten engen Kurve sehr heikel, in Kurve 2 wird es nicht anders sein.»

Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano schaute sich das Qualifying draussen an der Strecke an. «Es fehlt uns immer noch an Spitzenleistung», hielt er fest. «Aber wir haben mit dem neuen Motor einen kleinen Fortschritt erzielt. Ich denke, im Rennen können wir gute Resultate erreichen. Stefan kommt wieder in Form, er hat sich gesteigert. Sein 16. Platz im FP4 kann sich sehen lassen.»

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