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Marc Márquez: Will er mehr Kommunikation mit der Box?

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

Soll in der MotoGP-Klasse die Kommunikation zwischen Fahrer und Box zumindest bei den flag-to-flag-Rennen verbessert werden? Marc Márquez und Cal Crutchlow sind dagegen.

Bei der Sitzung der Safety Commission ging es am Freitag in Spielberg heftig zu. Nach dem GP von Deutschland wurde darüber diskutiert, ob man den MotoGP-Fahrern Funkverkehr mit der Box erlauben sollte oder ihnen Informationen aufs Dashboard im Cockpit überspielen soll, wenn es bei «flag to flag races» im Nassen und bei wechselnden Verhältnissen um Rundenzeiten der Gegner und andere Infos von der Box in punkto Boxenstopp und Reifenwechsel ginge.

Betrachtet es Marc Márquez als sinnvolle Option, wenn künftig in der MotoGP-WM Infos aus der Box aufs Dashboard im Cockpit übertragen werden können?

Nein, der WM-Leader ist strikt dagegen.

«Meiner Meinung nach ist einer der schönsten Vorteile des Motorradsports, dass der Fahrer auf der Piste auf sich allein gestellt ist. Er muss die Entscheidung treffen, wann er bei einem 'wet race' an die Box fährt, um das Bike und die Reifen zu wechseln», sagt der Spanier. «Das ist ja ein Grund, warum uns die Teams Geld zahlen. Wir lenken das Motorrad und treffen beim Fahren die nötigen Entscheidungen. Sie zahlen uns, um schnell zu sein, um fit zu sein und richtig zu entscheiden. was ich bei der Formel 1 nicht mag: Meistens entschiedet das Team an der Box über Sieg und Niederlage. Wenn du in der MotoGP vor dem Rennen alles ordentlich bei den Meetings mit der Boxencrew besprichst, dann reicht das. Es hat ja inzwischen jedes Team und jeder Fahrer Erfahrung mit den flag-to-flag-Rennen. Also ist alles okay. Wir müssen nichts ändern. Klar, in Deutschland war ich der Fahrer, der das Motorrad zum perfekten Zeitpunkt gewechselt hat. Aber hier oder bei sonst einem anderen Rennen kann es gegenteilig sein. Das gehört zu unserem Sport. Das sorgt für Abwechslung und Spannung.»

Was sagt Cal Crutchlow dazu? «Ich weiß nicht, wer da Druck macht», sagt der Sachsenring-GP-Zweite. «Aber anscheinend betteln ein paar Fahrer darum, also wird es vielleicht so weit kommen. Dann wird es wohl Pflicht für alle werden. Aber werden wir im Rennen Zeit haben, diese Infos im Cockpit alle abzulesen? Und wir Fahrer haben ja keine Chance, den Team eine Antwort zu schreiben. Ich habe keine Zeit für ein SMS, wenn ich im Rennsattel sitze... Aber lesen kann man ja. Aber es wäre ja wichtiger, dass der Fahrer den Crew-Chief informiert als umgekehrt. Was können sie dir mitteilen? 'Es trocknet auf, fahr an die Box?' Aber der Crew-Chief sitzt nicht auf dem Motorrad. Er weiß nicht, wie nass es in dieser oder jener Kurve ist. Nur weil irgendein anderer Fahrer einen Boxenstopp gemacht hat, muss ich ja keinen machen. Ich weiß nicht, was mir die Box schreiben könnte. Das muss nicht unbedingt eine tolle Idee sein. Aber wenn es alle haben, müssen wir mitmachen.»

Aber Cal hat auf dem Sachenring sicher zu spät das Motorrad gewechselt, Marc Márquez hatte den perfekten Zeitpunkt gewählt – und deshalb klar gewonnen.

«Ja, klar, ich kann sagen, wenn ich in Deutschland zwei Runden früher an die Box gefahren wäre, hätte ich Márquez vielleicht besiegen können. Aber ich habe es nicht getan. Denn ich habe Rossi und Dovizioso beschattet, die beiden Fahrer mit den meisten MotoGP-Einsätzen, aber beide sind zu spät an die Box gefahren. Also ist es ihre schuld, dass ich nicht gewonnen habe», grinste Cal. «Nein, Spaß beiseite. Ich bin zu spät reingefahren, das lässt sich nicht mehr ändern, immerhin bin ich auf Platz 2 gelandet.»

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