Ausflugziel am Wochenende: Odenwald-Klassik

Back to the roots
Die Strecke auf dem Flugplatz ist zwar nur zwei Kilometer lang, aber Rundenzeiten unter einer Minute versprechen zahlreiche Positionskämpfe. Die Stop-and-Go-Abschnitte auf der Landebahn und dem Taxiway fordern den Fahrern körperlich alles ab. Das vorhergesagte sonnige Sommerwetter erfordert zudem eine ausgezeichnete Kondition. Die 220 gemeldeten Fahrer sollten gut vorbereitet sein, da am Freitag bereits das Freie Training stattfindet. Am Samstag folgt das Qualifikationstraining für die Startaufstellung der Rennen, die am Sonntag in zwei Läufen ausgetragen werden.
Flugplatzrennen sind in Deutschland mittlerweile selten, nur Walldürn hat überlebt. Der Grund ist simpel: Die gesamte Infrastruktur muss bereitgestellt, aufgebaut und wieder abgebaut werden, alles innerhalb weniger Stunden, da der Flugverkehr ungestört weitergehen muss.
«Das erfordert enorm viel Arbeit, nicht zu vergessen die vielen freiwilligen Helfer. Absperrgitter, Duschcontainer, Stromgeneratoren, Strohballen, Absperrungen und die Streckenposten müssen alle im Voraus perfekt und rechtzeitig organisiert werden», erklärt Organisationsleiter Manfred John, der die rund 50 engagierten Helfer mobilisieren und motivieren muss.
Er hat selbst als aktiver Fahrer die Zeit erlebt, als es in Deutschland bis in die 90er-Jahre viele Flugplatzrennen gab. Der Tross der Rennfahrer zog von München-Neubiberg, Augsburg, Straubing, Künzelsau, Speyer, Mainz-Finthen, Kassel-Calden bis nach Wunstorf bei Hannover, um nur einige Flugplätze zu nennen. Die deutsche Rennelite kämpfte um Meisterschaftspunkte. Weltmeister, Vize-Weltmeister, Grand-Prix-Sieger wie Toni Mang, Helmut Bradl, Manfred Herweh, Reinhold Roth und viele weitere Spitzenfahrer scheuten sich nicht, auf den Flugplatzpisten zu fahren. Der Rennsport kam zu den Fans.
Mit den permanenten Rennstrecken im Inland und benachbarten Ausland hat sich das geändert. Dort ist die Durchführung einfacher. Die gesamte Infrastruktur ist bereits vorhanden, die Streckenführung ist abwechslungsreicher und wer möchte nicht gerne auf den Spuren der Grand-Prix- und Superbike-Asse seine Runden drehen.
Als Kontrastprogramm gibt es in Walldürn ein Stück Rennsport wie früher mit Camping auf der Wiese. Die Eintrittspreise sind mit 15 Euro für das Tagesticket und 25 Euro für das Wochenende moderat, zumal das Programmheft und der Parkplatz direkt an der Strecke kostenlos dabei sind.
Lediglich das Campen für das lange Wochenende schlägt mit 25 Euro für Strom, Wasser überschaubar zu Buche. Tagesbesucher sollten den Campingstuhl nicht vergessen, da keine Tribünen vorhanden sind. Walldürn und der Flugplatz sind einfach erreichbar, direkt an der Bundesstraße B27 zwischen Würzburg und Mosbach gelegen, Schilder in Walldürn weisen darauf hin. Die vollständige Teilnehmerliste ist auf der Homepage unter www.klassik-motorsport.com nachzulesen.