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Mit welchen Versprechen MV Agusta Leon Camier lockte

Von Ivo Schützbach
Leon Camier erhofft sich eine gute Zukunft

Leon Camier erhofft sich eine gute Zukunft

MV Agusta ist die positive Überraschung der Superbike-WM 2016. Kommende Saison soll es für die Traditionsmarke aus Varese noch weiter nach vorne gehen – das wurde zumindest Leon Camier versprochen.

Was bereits seit Wochen klar war, wurde am 17. Oktober offiziell: MV Agusta und Leon Camier machen 2017 gemeinsam weiter. Der Engländer hatte zuvor mit mehreren Spitzenteams wie Milwaukee Aprilia, Aruba Ducati, Althea BMW, Honda und Pata Yamaha verhandelt – alle ließen ihn abblitzen. Obwohl der Britische Meister mit der MV Agusta F4RR überragende Leistungen zeigt, diese Saison bereits siebenmal in die Top-5 brauste und vor dem Finale in Katar an diesem Wochenende tadelloser WM-Achter ist.

Camier hat den Verbleib bei MV Agusta nie als Notlösung gesehen, dem 30-Jährigen ist bewusst, dass er mit der Edelmarke die letzten zwei Jahre viel erreicht hat. Seit Andrea Quadranti das Team letzten Winter übernommen hat, geht es vorwärts. «Hinter den Kulissen hat sich viel getan, das Team ist neu, die Umstände sind anders», erklärte der Brite SPEEDWEEK.com. «Diese Jahr haben wir gute Leute im Team, die das Motorrad entwickeln und sich Gedanken darüber machen, wie es nach vorne geht. Man muss sich das so vorstellen wie Gigi Dall’Igna bei Ducati, er hat auch die Strukturen geändert. Wenn die Fortschritte so weitergehen wie dieses Jahr, dann bin ich zuversichtlich.»

MV Agusta hat mit einem Werksteam längst nichts mehr zu tun, der Hersteller aus Varese könnte sich ein Superbike-WM-Team am wirtschaftlichen Abgrund stehend gar nicht leisten.

Das zieht nach sich, dass die Entwicklung 2017 alleine in den Händen des Teams liegen wird. Kann man unter solchen Voraussetzungen gegen finanzstarke Werksteams von Kawasaki und Honda ankommen? «Ich glaube das, ich habe gesehen, was die Jungs dieses Jahr geleistet haben», so Camier. «Wir hatten schon dieses Jahr weniger Unterstützung, dafür die richtigen Leute. Diverse Dinge wurden zu Rennspezialisten außer Haus gegeben, etwa die Motoren. Das Werk war in seinen Möglichkeiten eingeschränkt.»

Aprilia, Kawasaki und Honda setzen nächstes Jahr neue Motorräder ein, die RR und die SP2. Wie soll MV Agusta ohne Neuhomologation da mithalten? «Das ist eine sehr gute Frage und ich kenne die Antwort nicht», grübelte Camier. «Ich hoffe, dass wir das schaffen, wir wissen was zu tun ist. Ich halte viel vom aktuellen Motorrad, es bietet viel Raum für Verbesserungen. Wenn wir noch etwas Motorleistung finden – auf einigen Strecken sind wir schon jetzt nahe an der Spitze dran. Wir werden nicht um den WM-Titel kämpfen können, aber Podestplätze sind unser Ziel.»

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