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Stefan Bradl: «Der Grip ist absolute Katastrophe»

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Bei Honda herrscht die erste allgemeine Verunsicherung. Nach den Superbike-Tests in Jerez wurde analysiert, dass es der neuen Fireblade an mechanischem Grip fehlt. Doch auch elektronisch stimmt es nicht.

Honda bestritt den ersten von zwei Testtagen in Portimao ohne Transponder, es gibt keine offizielle Rundenzeit. Die Konkurrenz stoppte selbst mit und stellte ungläubig fest, dass Nicky Hayden und Stefan Bradl mit der neuen CBR1000RR um die 2 sec hinter der Spitze liegen. Bestzeit fuhr Chaz Davies (Ducati) in 1:42,954 min.

SPEEDWEEK.com fragte nach. «Stefan fuhr 1:45,0 min, Nicky 1:45,2», erklärte Technical Manager Pieter Breddels. «Wir sind nur mit dem SC1-Reifen gefahren, der harten Gummimischung.»

«Es hat ewig nicht abgetrocknet, wir sind erst am Nachmittag zum Fahren gekommen», schilderte Bradl. «Wir haben ähnliche Probleme wie in Jerez, dass der Grip am Hinterrad eine absolute Katastrophe ist. Es passt nicht so recht mit dem Motor-Management, mit den Mappings, die von Cosworth eingegeben wurden. Die Gasannahme passt, das Drehmoment entfaltet sich aber nicht gleichmäßig. Deshalb dreht das Hinterrad zu schnell und zu viel durch. Die Traktionskontrolle muss die Leistung dann wieder wegnehmen.»

Nach den zwei Testtagen in Jerez vergangene Woche war Honda davon ausgegangen, dass es sich um mangelnden mechanischen Grip handelt. Fahrer und Team waren zuversichtlich, dass dafür schnell Lösungen gefunden würden.

Nun wird vermutet, dass sich bei Cosworth in der Programmierung Fehler eingeschlichen haben. Die Motorräder wurden von Honda Japan erst zwei Wochen vor dem Roll-out geliefert, alles musste extrem schnell gehen.

«Diese Erkenntnis ist auch für mich neu, ich habe das erst heute erfahren», sagte Bradl zu SPEEDWEEK.com. «Nicky hat die gleichen Probleme. Deshalb war es schon in Jerez so, dass wir in Schräglage zu viel Leistung auf den Reifen gebracht und wir uns dadurch das Leben schwer gemacht haben. Der Reifen war zu schnell zu Ende und der Grip wurde extrem schlechter. Für Sonntag gibt es ein großes Meeting, ob und wie wir etwas ändern können. Die Chancen schauen nicht so gut aus, weil so etwas im Werk gemacht werden muss. Wir probieren jetzt halt noch ein paar grobe Dinge.»

Zeiten Portimao-Test, 28. Januar 2017:

1. Chaz Davies, Ducati, 1:42,954 min
2. Michael van der Mark, Yamaha, 1:43,30
3. Eugene Laverty, Aprilia, 1:43,478
4. Marco Melandri, Ducati, 1:43,612
5. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:43,686
6. Leon Haslam, Kawasaki, 1:43,913
7. Alex Lowes, Yamaha, 1:43,92
8. Leon Camier, MV Agusta, 1:44,067
9. Javier Fores, Ducati, 1:44,091
10. Raffaele De Rosa, BMW, 1:44,342
11. Markus Reiterberger, BMW, 1:44,900
12. Stefan Bradl, Honda, 1;45,0
13. Nicky Hayden, Honda, 1:45,2
14. Riccardo Russo, Yamaha, 1:47,194
– Leandro Mercado, Aprilia, ohne Transponder

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