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Bradl-Crash: Traktionskontrolle schaltete nicht ein

Von Ivo Schützbach
«Ich habe keine Ahnung, was passiert ist», meinte Stefan Bradl nach seinem Sturz im ersten Qualifying der Superbike-WM in Assen. Pieter Breddels, der Technische Manager von Red Bull Honda, klärte auf.

«Ich war ganz normal am Gas, ganz wenig, da brach mir das Bike hinten weg», beschrieb Stefan Bradl seinen Ausrutscher am Ende des ersten Qualifyings. «Es fühlte sich an wie auf Öl, wie auf Glatteis, so plötzlich ging das Hinterrad weg. Ich kann mir das nicht erklären.»

Nach Auswertung der Daten hat Pieter Breddels, Technik-Verantwortlicher von Red Bull Honda, ein deutliches Bild. «Natürlich haben wir eine Traktionskontrolle», holte der großgewachsene Niederländer gegenüber SPEEDWEEK.com aus. «Die Geschwindigkeitszunahme am Hinterrad war aber nicht genug, damit die Traktionskontrolle einschaltet.»

Die Traktionskontrolle schaltet dann ein, wenn das Hinterrad plötzlich mehr durchdreht, als vorab definiert wurde – Bradl rutschte das Hinterrad zu langsam weg.

War es also ein Fahrfehler des Bayern? «Das kann man so nicht sagen», meinte Breddels. «Ab einem bestimmten Punkt durchdrehendes Hinterrad muss die Traktionskontrolle einschalten. Bis zu einem gewissen Grad muss das Hinterrad aber auch durchdrehen. In dieser Zone war Stefan, als er stürzte. Hätte das Hinterrad schneller und mehr durchgedreht, hätte die Traktionskontrolle das geregelt. Über die Einstellung der Traktionskontrolle kann man jetzt natürlich diskutieren.»

Das erste Quali stand für Bradl von Anfang an unter einem schlechten Stern: Schon nach vier Runden kam er an die Box, weil der Motor Öl verlor. «Dafür war ein undichter O-Ring des Schaufensters im Kupplungsdeckel verantwortlich», hielt Breddels fest. «Dem Motor passierte nichts. Das war eh seltsam: Das ist ein neuer Motor, der direkt vom Prüfstand kam und nicht geöffnet wurde. Am Donnerstag bauten wir den Motor ein, ließen ihn warmlaufen und es war nichts. Dann fuhr Stefan und das Problem trat auf.»

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