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Jonathan Rea: «Jeder weiß, dass ich es hasse»

Von Ivo Schützbach
Weltmeister Jonathan Rea

Weltmeister Jonathan Rea

Weltmeister Jonathan Rea war während der bisherigen sechs Wintertesttage der Superbike-WM viermal der Schnellste. Trotzdem sagt der Kawasaki-Star: «Ich gehe davon aus, dass ich 2018 weniger dominant sein werde.»

Den November-Test in Jerez beendete Jonathan Rea als Schnellster, ebenso den letzten Europa-Test in Portimao. Nur Ende Januar in Jerez stand sein Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes oben auf der Zeitenliste. Rea verzichtete aber auf den Einsatz eines Qualifyer-Reifens und bemerkte, dass es für ihn darum ging sich den Winterrost abzuschütteln, und nicht die Bestzeit zu fahren. Auf Rennreifen war er trotzdem nur 1/10 sec langsamer als Sykes.

«Jeder weiß, dass ich testen hasse», erzählte Rea SPEEDWEEK.com. «Ich hasse es, nur im Kreis zu fahren. Für mich muss die Startampel auf grün schalten, damit ich motiviert bin. Trotzdem gehörte ich während der Tests zu den Fahrern mit den meisten Runden. Das hat nicht das Team so entschieden, das war meine Entscheidung. Ich wollte die Arbeit erledigen, ich bin so motiviert wie immer. Wir müssen nur noch Kleinigkeiten am Motorrad regeln, dann sind wir bereit.»

Der dreifache Weltmeister und Kawasaki haben die umfangreichen technischen Regeländerungen für 2018 vorbildlich bewältigt. «Pere Riba ist ein unglaublich cleverer Mechaniker, ein außergewöhnlicher Mensch und Anführer des Teams», streute Rea seinem Crew-Chief Rosen. «Wir haben immer schnell eine gute Balance für das Motorrad, eine gute Grundabstimmung. Wir können dann Longruns fahren, im zweiten Zeittraining wissen wir, welche Reifen wir wählen und können an der Performance für die Rennen feilen. So etwas gibt einem viel Vertrauen, ich kann schon im ersten Training Zeiten nahe dem Rundenrekord fahren. Das macht es für die Ingenieure sehr einfach, die Daten zu verstehen und dann vorwärts zu kommen.»

Trotzdem geht Rea davon aus, dass er es 2018 nicht so einfach wie zuletzt haben wird. Vergangene Saison fuhr er in 26 Rennen 24 Mal aufs Podest, 16 Mal als Sieger.

«Was ich letztes Jahr geleistet habe, lässt sich nur sehr schwer verbessern», ist ihm bewusst. «16 Rennsiege sind geradezu lächerlich – auch 556 Punkte in einem Jahr. Meine Gegner werden aus ihren Fehlern und Schwächen lernen. Ich habe mir letzte Saison kaum Schwächen geleistet, vielleicht muss ich dieses Jahr mit einigen Schwierigkeiten kämpfen. Mit technischen, oder weil ich das Vertrauen verliere oder Verletzungen erleide. Sicher passiert etwas. Die letzten drei Jahre war ich der Maßstab. So lange sie nicht alle schlafen oder alles missverstehen, werden sie etwas lernen. Vielleicht ist dieses Jahr das Jahr eines anderen. Aber ich habe mehr an mir gearbeitet und will noch stärker sein.»

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