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Tom Sykes (6.): «Private Probleme helfen nicht»

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes macht eine schwierige Zeit durch

Tom Sykes macht eine schwierige Zeit durch

Während Kawasaki-Teamkollege Johnny Rea mit den Rängen 1 und 2 von der Superbike-WM in Aragón abreiste, strandete Tom Sykes auf sechsten Plätzen. Zum ersten Mal sprach er darüber, welch schwierige Zeit er durchmacht.

«Am Freitag hatten wir eine gute Abstimmung, uns gelang aber nie der finale Schritt», fasste Tom Sykes sein Wochenende mit zwei sechsten Plätzen zusammen. «Wir waren nahe dran, über 18 Runden machten sich unsere Defizite aber immer stärker bemerkbar. Dass ich enttäuscht bin, ist untertrieben.»

Der Engländer durfte im Sonntag-Rennen von Startplatz 3 losbrausen, kam aber nur als Neunter aus der ersten Runde zurück. «Die Launch-Control ließ sich nicht einschalten, die Drehzahl am Start war so hoch, dass es mir fast die Kupplung aus dem Motor riss – ein Desaster», schilderte Sykes. «Danach war ich ständig in dumme Kämpfe verwickelt, dazu entschied ich mich für den falschen Vorderreifen.»

Sykes verlor 13,729 sec auf Sieger Chaz Davies (Aruba Ducati), erst in der letzten Runde konnte er sich gegen Ducati-Junior Michael Rinaldi und MV-Agusta-Werksfahrer Jordi Torres durchsetzen.

Dabei liefen die Wintertests für den Kawasaki-Star gut und auch in Phillip Island, auf einer für ihn problematischen Rennstrecke, zeigte er als Zweiter im ersten Rennen eine starke Leistung.

Warum ging es seither rückwärts? «Schwer zu sagen», grübelte Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «In Thailand wäre viel möglich gewesen, dort hatte ich aber in beiden Rennen technische Probleme, die außer meiner Kontrolle lagen. In Aragón hatte ich guten Speed, es fehlte aber das letzte bisschen Gefühl für den Vorderreifen. Ich war dieses Wochenende auch mental nicht gut drauf, mein Privatleben liegt in Trümmern. Psychisch war es auf und neben der Rennstrecke eine Herausforderung.»

Tom Sykes und seine Ex-Frau Amie leben in Scheidung, sie haben zwei kleine Töchter miteinander. Die Trennung war kein Geheimnis, in Aragón sprach der 32-Jährige aber zum ersten Mal in kleiner Presserunde darüber.

«Das Motorrad ist sicher das größere Problem als mein Kopf», hielt Sykes fest. «Wenn es funktioniert, komme ich immer auf eine gute Rundenzeit. Gleichzeitig erlebe ich bei Nacht derzeit aber die schwierigste Zeit meines Lebens. Ich bin ein konkurrenzfähiger Sportler, derzeit trage ich aber eine Extralast auf meinen Schultern. Das hilft sicher nicht.»

Mit 63 Punkten liegt Sykes auf Gesamtrang 7, zu Leader Rea fehlen ihm bereits 51 Punkte.

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