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Offiziell: Ten Kate Racing zurück in der Superbike-WM

Von Ivo Schützbach
Seit der Trennung von Honda im letzten Oktober arbeitet das niederländische Team Ten Kate an seiner SBK-Rückkehr. Um den Hersteller und den Fahrer wird ein großes Geheimnis gemacht.

«Das Team hat alle seine Ressourcen und Energien aufgewendet, um ein neues Programm für die Superbike-WM aufzubauen», teilte das Team Ten Kate Racing mit. «Wir können offiziell bestätigen, dass wir innerhalb der nächsten Events in die Meisterschaft zurückkehren. Mit welchem Hersteller und Fahrer und zu welchem Rennen, teilen wir bei einer Pressekonferenz am 2. April am TT Circuit Assen mit.»

Fest steht: Es wird ein Ein-Mann-Team.

«Du hast vor Jahren mal geschrieben, dass Ten Kate wie Rocky ist und immer wieder aufsteht», erzählte Teamprinzipal Ronald ten Kate SPEEDWEEK.com vor wenigen Minuten. «Dieses Mal standen wir kurz vor dem K.o., es dauerte länger als üblich, bis wir wieder aufstanden. Aber wir sind zurück!»

In den letzten Monaten hat sich herauskristallisiert, dass aus Rennsportsicht und geschäftlich für den großen Motorradladen in Nieuwleusen bei Zwolle zwei Hersteller Sinn machen: Yamaha und BMW.

Eric de Seynes, Rennchef von Yamaha Motor Europe, machte sich für seinen französischen Landsmann Loris Baz stark und kann sich Ten Kate als drittes Team neben Crescent Racing (Pata Yamaha) und Giansanti Racing (GRT Yamaha) vorstellen. WM-Promoter Dorna wäre über diese Lösung ebenfalls glücklich, weil es aktuell keinen Franzosen im Feld gibt. Und der Event in Magny-Cours gehört jedes Jahr zu den bestbesuchten. Mit Yamaha käme ein starkes Motorrad und mit Baz ein schneller Fahrer zusätzlich ins Feld. Derzeit sehen wir in der Superbike-WM nur mickrige 18 Fixstarter.

«Unser Paket wird konkurrenzfähig sein», verriet Ronald ten Kate. Das trifft auf Yamaha zu, mit der aktuellen R1 wurden bereits drei Siege und zahlreiche Podestplätze eingefahren, zuletzt Rang 3 von Marco Melandri im ersten Rennen auf Phillip Island.

Die neue BMW S1000RR ist in der Superbike-Konfiguration erst seit Dezember auf der Rennstrecke, Tom Sykes überzeugte beim WM-Auftakt in Australien aber auf Anhieb mit Startplatz 4 und Rang 7 im ersten Rennen. Sobald BMW das PS- und das damit verbundene Topspeed-Manko behoben hat, wird das Motorrad podestfähig sein. Die nächste Motorausbaustufe kommt voraussichtlich für Imola Mitte Mai.

Vorher bekäme Ten Kate auch von Yamaha kein Material. Realistischer ist sogar Jerez Anfang Juni.

«Natürlich hätten wir Interesse an einem Traditionsteam wie Ten Kate», sagte BMWs Motorsport Direktor Marc Bongers gegenüber SPEEDWEEK.com Ende Januar. «Wir können bis zum ersten Europa-Rennen in Aragon aber unmöglich die nötigen Teile liefern.»

Eine spätere Zusammenarbeit schloss der Niederländer nicht aus. Fraglich ist, ob sich BMW im ersten Jahr mit dem neuen Werksteam ein zweites Team auflasten will und kann. Dafür braucht es das nötige Personal in der Rennabteilung, Teile müssen bestellt und produziert werden, Leute an der Rennstrecke müssen sich kümmern.

BMW und Ten Kate wäre für beide Seiten eine lohnende Geschichte: BMW ist Marktführer in den Niederlanden, die Produktpalette ist reizvoll. Zudem verfügt die neue S1000RR über viel Potenzial und jede Menge Racing4Fun-Piloten setzen auf BMW, was dem Tuning-Geschäft von Ten Kate in die Hände spielen würde.

Der deutsche Hersteller könnte sich mit Ten Kate ein starkes Kundenteam angeln, die Niederländer waren mit Honda neunmal Supersport-Weltmeister und gewannen 2007 außerdem mit James Toseland die Superbike-WM.

BMW hat bislang nur das Werksteam mit Sykes und Markus Reiterberger, eine zweite Mannschaft würde guttun. Diese wäre 2019 aber nur unter größten Mühen zu stemmen.

Loris Baz als Fahrer wäre auch für BMW interessant: Der 26-Jährige saß 2018 auf der damals einzigen S1000RR des Althea-Teams und verblüffte trotz fehlender Werksunterstützung mit 13 Top-10 Ergebnissen in 25 Rennen.

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