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Stefan Bradl: «Neue Honda bringt Basis weit voran»

Von Ivo Schützbach
HRC-Testfahrer Stefan Bradl

HRC-Testfahrer Stefan Bradl

Das erste öffentliche Auftreten der neuen Honda CBR1000RR-R ist das herausragende Thema der Superbike-WM-Tests in Jerez. MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl traut der neuen Fireblade einiges zu.

Ende Oktober durfte Stefan Bradl für die Honda Racing Corporation in Suzuka unter strengster Geheimhaltung die neue CBR1000RR-R testen, seither schuftete die in Barcelona stationierte Truppe ausgiebig an Verbesserungen.

Am Dienstag nahm Bradl die Maschinen von Alvaro Bautista und Leon Haslam im Fahrerlager von Jerez in der Box des Teams HRC erneut in Augenschein.

«Ich glaube, dass dieses Motorrad ein Schritt ist, der die Basis weit voranbringt», erzählte der 30-Jährige SPEEDWEEK.com. «Das sieht man ja schon an den Daten der Serienmaschine. Man darf jetzt aber nicht erwarten, dass Honda zum ersten Rennen kommt, und um den Sieg fährt. Ich glaube schon, dass noch einiges zu tun ist. Aber es ist kein Tappen im Dunkeln mehr.»

Ducati gelang dieses Kunststück 2019, als Alvaro Bautista mit der damals neuen Panigale V4R die ersten elf Rennen gewann.

«Honda hat eine andere Herangehensweise», meint Bradl. «Sie schauen, dass sie ein Motorrad herbringen, das für verschiedene Fahrstile funktioniert. Die meisten Probleme haben sie nach wie vor mit der Umstellung auf die Reifen – die Pirelli-Reifen sind sehr anders zu fahren. Man hat ja gesehen: In Suzuka funktionierte das Motorrad, in der Japanischen Meisterschaft sind sie konkurrenzfähig und auch überall sonst, wo nicht auf Pirelli gefahren wird. Die Fireblade war auch in der Vergangenheit nicht schlecht – aber es war nötig, dass eine Verbesserung kommt. Ob das jetzige Motorrad diese ist, werden wir sehen.»

Wieso verheizte Honda nicht reihenweise Pirelli-Reifen und stellte sich darauf ein? «Dazu hätten sie mit der ganzen Mannschaft nach Europa kommen müssen», ist Bradl überzeugt, der in Jerez als Testfahrer die neue MotoGP-Maschine von Marc und Alex Marquez voranbringen soll. «Ten Kate zog die letzten Jahre sein Ding durch, dabei kam aber nicht viel heraus.»

Und weshalb wurde das Projekt nicht in Japan vorangetrieben? «Dazu ist mein Einblick nicht tief genug», hielt der Bayer fest. «Wahrscheinlich war das Interesse nicht groß genug, die Priorität wurde auf MotoGP gelegt. Jetzt haben sie einen Neustart gewagt. Man sieht ja am jetzigen Auftreten von Honda, dass das sehr professionell ist. Jetzt sind sie richtig engagiert und versuchen in der Superbike-WM Rennen zu gewinnen. Aber ob das schon in Australien der Fall ist oder erst zur Mitte der Saison oder gar nicht, wird sich zeigen.»

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