Superbike-WM in Estoril: Was die Piloten erwartet
Die Superbike-WM kehrt nach Estoril zurück
Für Estoril hatte die Coronapandemie auch eine gute Seite, denn während andere Pisten Meetings wegen strenger behördlicher Auflagen absagen mussten, sprang Estoril 2020 als Saisonfinale in die Bresche und kehrte nach 27 Jahren in den Kalender der Superbike-WM zurück. Zuvor gastierte die seriennahe Weltmeisterschaft nur 1988 und 1993 auf der portugiesischen Rennstrecke.
War das Layout vor zwei Jahren den meisten Piloten tatsächlich unbekannt, kommen die Teilnehmer nach mittlerweile zwei Rennwochenenden und diversen Tests gut vorbereitet nach Estoril. Zuletzt fand am 22./23. März ein Supersport-Test statt, bei dem Weltmeister Dominique Aegerter (Ten Kate Yamaha) in 1:40,485 min die Bestzeit vorlegte.
Anders als bei den Wintertests scheint es das Wetter gut mit dem Superbike-Paddock zu meinen: Für das kommende Wochenende ist ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix mit Temperaturen um 25 Grad Celsius vorhergesagt.
Hauptmerkmal der Rennstrecke sind deutliche Höhenunterschiede und eine fast einen Kilometer lange Gerade. Auf 4182 Meter (Breite 10–18 Meter) verteilen sich vier Links- und neun Rechtskurven. Überholmöglichkeiten bieten die lange Gerade sowie zwei enge Haarnadelkurven und eine anspruchsvolle Schikane.
Der zum Teil wellige Asphalt bietet ein mittleres Grip-Niveau. Ein stabiles Bike auf der Bremse sowie ein gutes Handling sind Grundvoraussetzungen für schnelle Rundenzeiten. Der Vollgasanteil beträgt lediglich 22 Sekunden.
Auf dem Papier scheint kein Hersteller einen Vorteil auf der Rennstrecke an der Atlantikküste zu haben. Toprak Razgatlioglu holte 2020 zwei Yamaha-Siege, Scott Redding (2020) und Chaz Davies (2021) gewannen mit Ducati und Jonathan Rea holte 2021 zwei Siege für Kawasaki.
Den Pole-Rekord stellte Rea im vergangenen Jahr in 1:35,876 min auf, für den Streckenrekord sorgte Razgatlioglu 2020 in 1:36,594 min.