Loris Baz (BMW) für SBK-WM in Assen zuversichtlich
Loris Baz
Es war ein harter Kontakt, als Loris Baz just in dem Moment sein rechtes Bein ausstreckte, als Kawasaki-Pilot Alex Lowes im geringen Abstand ausbremsen wollte. Dem Franzosen war sofort klar, dass das Wochenende für ihn gelaufen war.
«Ich habe gespürt, dass etwas am Bein gebrochen ist. Offen gesagt war mein erster Gedanke, ob das Bein überhaupt noch dran ist, denn der Aufprall war so stark», erzählte der BMW-Pilot der offiziellen Website der Superbike-WM. «Wir haben den Bruch des Wadenbeins sofort gesehen, und zwar im oberen Bereich in der Nähe des Knies. Es war klar, dass die Bänder im Knöchel beschädigt waren, denn auf dem Röntgenbild konnte man sehen, dass zwischen den Knochen mehrere Lücken waren. Ich hatte starke Schmerzen, und der Knöchel war dreimal so dick wie normal. Ich beschloss, nach Hause zurückzukehren und mich dort operieren zu lassen.»
Der 30-Jährige ließ sich am vergangenen Freitag von seinem Vertrauensarzt, Dr. Adrien Ray, am Hospital de La Tour im schweizerischen Meyrin operieren.
«Es ist kein Bänderriss durch den Aufprall, sondern durch die Dynamik. Als Alex mich traf, ging der Knöchel komplett nach außen. Es ist also wie bei einer Zerrung, aber es war so viel schlimmer, dass die Bänder gerissen sind», erklärte Baz. «Das Wadenbein wird von allein heilen, aber ich weiß nicht genau, was der Chirurg gemacht hat – er hat es mir gesagt, als ich aufgewacht bin, aber ich erinnere mich nicht mehr! Er hat mir aber gesagt, dass der Schaden größer ist als zunächst angenommen. Ich muss jetzt nur noch Geduld haben.»
Ende März findet in Barcelona ein Test statt, den Baz in jedem Fall verpassen wird.
«Ich weiß nicht genau, wann ich wieder fit bin, aber mein Ziel ist es, in Assen dabei zu sein und so fit wie möglich. Im Moment kann ich noch nichts machen, ich sitze nur auf dem Sofa, lege das Bein hoch und kühle es», erzählte der Bonovo action-Pilot weiter. «Das Ziel ist, in Assen so fit wie möglich zu sein, was auch der Chirurg befürwortet hat. In den ersten zwei Wochen nach der Operation darf ich nichts machen, denn ich muss zwei Wochen lang komplett pausieren. Dann werde ich mit der Physiotherapie beginnen; das Reha-Zentrum befindet sich am selben Ort, an dem ich operiert wurde.»
Glück für Baz: Der Europaauftakt in den Niederlanden ist erst am dritten April-Wochenende.
«Ich denke, dass ich zu 95 Prozent in Assen dabei sein werde; ich bin mir aber nicht sicher, in welcher Form ich sein werde», grübelte der Pechvogel. «Ich hatte schon viele Knochenverletzungen und weiß, was ich zu erwarten habe. Bei den Bändern weiß ich es nicht. Das Wichtigste ist, dass ich den Knöchel wieder bewegen kann.»