SBK: Toprak fehlt in Cremona erneut

Alvaro Bautista (39) betont: «Dann höre ich auf»

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista

Alvaro Bautista

Im November 2024 wird Alvaro Bautista 40 Jahre alt, der Spanier aus dem Ducati-Werksteam bleibt uns aber mindestens eine weitere Saison in der Superbike-WM erhalten. Selbstverständlich ist das nicht.

Der zweifache Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista brauchte nach den Reglementsänderungen, und der Einführung des Mindestgewichts für den Fahrer in voller Montur, die erste Saisonhälfte, um wieder annähernd an seine Leistungsfähigkeit der vergangenen zwei Jahre heranzukommen.

Es gab mehrere Momente, in denen ich mir sicher war, dass wir den am 21. November 40-Jährigen seine letzte Saison fahren sehen. Doch dann gelang es dem Aruba-Team Alvaro die Panigale V4R so hinzustellen, dass er sich auf der Maschine wieder wohlfühlt und so Vertrauen tankte. Im zweiten Hauptrennen in Portimao war Bautista zuletzt deutlich schneller als Toprak Razgatlioglu, ohne seinen Sturz hätte er die bereits 13 Rennen andauernde Siegesserie des Türken beendet.

Schon drei Wochen zuvor war Bautista über die Verbesserungen seiner Maschine so glücklich, dass er während des Most-Wochenendes Ende Juli verlautbarte, dass er weiterfahren will. In den folgenden Wochen wurden die Vertragsdetails ausgehandelt, am 3. September teilten Ducati, das Aruba-Team und der 61-fache Laufsieger mit, dass es auch 2025 zusammen weitergeht.

«In Most fing es an, dass ich mich auf dem Motorrad wieder wohlfühle», erzählte Bautista am Donnerstag in Magny-Cours, wo am kommenden Wochenende der achte SBK-Event stattfindet. «Ähnlich wie im letzten Jahr haben wir etwas gefunden, das uns geholfen hat, wieder konkurrenzfähig zu sein. In Portimao war das Gefühl gut. Ich bin froh, weiter Rennen zu fahren, denn ich fühle mich nicht nur körperlich, sondern auch geistig stark und kann konkurrenzfähig sein. Ich bin nicht hier, um nur einen Platz in der Startaufstellung zu ergattern, sondern um konkurrenzfähig zu sein. An dem Tag, an dem ich dieses Gefühl nicht mehr habe, werde ich mich zurückziehen.»

«Ich habe über den Rücktritt nachgedacht», räumte der Titelverteidiger ein. «Vor allem wegen meiner Verletzung und dem Gefühl, das ich bei den ersten Tests mit dem Motorrad hatte – ich konnte nicht ohne Schmerzen fahren. Ab Juni oder Juli konnte ich nicht mehr gut schlafen, und es war wirklich schwer, mich von der Verletzung zu erholen. Der Ruhestand war da. Die Kombinationen aus verschiedenen Faktoren zwang mich, an den Rücktritt zu denken. Wir haben gekämpft, die Widrigkeiten überwunden, und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mich verbessert habe. Ich bin ein besserer Fahrer, ein kompletterer Fahrer, und ich habe das Gefühl, dass ich mehr zeigen kann. Was die Ergebnisse angeht, habe ich keine klaren Ziele. Es ist wichtiger, das Motorrad so zu fahren, wie ich es will. Es zu zwingen, ans Limit zu gehen. Wenn ich das schaffe, wird das Ergebnis gut sein. Denn das Ergebnis ist eine Folge der Arbeit und des Gefühls.»

Dass der Champion eine weitere Saison fährt, tut der Meisterschaft gut – und wurde auch von seinem größten Rivalen wohlwollend aufgenommen. «Ich freue mich sehr für Bautista», betonte WM-Leader Razgatlioglu. «Er ist ein sehr starker Fahrer. Ich kenne ihn, er kommt sehr stark zurück. Nächstes Jahr werden wir wieder mit ihm fahren. Ich bin sehr glücklich darüber, denn ich hatte gute Kämpfe mit ihm, besonders im letzten Jahr. Ich bin sehr froh, dass er ein weiteres Jahr bleibt.»


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