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Trennung von Wilbers, Bimota vor dem Kollaps

Von Ivo Schützbach
Nach und nach fällt das Luftschloss von Bimota zusammen. Die notwendigen Stückzahlen für die Superbike-WM werden nicht erreicht, jetzt bekam der deutsche Importeur die Kündigung.

Als Bimota im Januar den Einstieg in die Superbike-WM verkündete, rieben sich Fans wie Experten verwundert die Augen. Wie will ein Hersteller, der in letzten Jahren nur um die 100 Motorräder aller Modelle zusammen verkauft hat, innerhalb von zwei Jahren 1000 Stück der Bimota BB3 bauen, fragte sich jeder.

Inzwischen wissen wir: gar nicht. Bimota-Partner Alstare erklärte, dass es Bimota nicht gelingen wird, rechtzeitig die vorgeschriebenen 125 Motorräder zu produzieren – nicht einmal in Teilen. Damit ist nach nur vier Monaten Teilnahme Feierabend in der Superbike-WM, Bimota wird beim nächsten Rennen Anfang September nicht mehr dabei sein. Bis zur offiziellen Bekanntgabe dessen wird es Ende Monat, da die FIM erst am 27. August im Bimota-Werk vorbeischaut.

Bimota schiebt den schwarzen Peter BMW zu, sie hätten nicht genügend Motoren geliefert. Aus München erfuhr SPEEDWEEK.com, dass sich Bimota nicht an die Vereinbarungen gehalten habe. Auf Deutsch: Sie haben nicht bezahlt.

Ohne Motoren wird es keine weiteren Motorräder geben.

«Die Zeit rast», hielt Alstare-Chef Francis Batta fest. «Mittlerweile scheint es unmöglich zu sein, dass wir in zwei Wochen das schaffen, was das Werk zuvor in mehreren Monaten nicht hinbekommen hat. Es scheint also wahr zu sein. Wie kann ich unter diesen Voraussetzungen mit meinem Team nach Jerez kommen? Es wäre auch nicht fair gegenüber anderen Herstellern.»

Ohne Importeur in Deutschland und Benelux

Auf diesen Tiefschlag folgt der nächste: Bimota hat die Zusammenarbeit mit dem deutschen Importeur Benny Wilbers gekündigt. Die Enttäuschung der Geschäftsführung der Bimota by Wilbers GmbH ist riesig. «Es wurde alles unternommen, um die Marke nach zehn Jahren Desaster wieder in die Spur zu bringen», teilten Wilbers und Burkhard Stember mit. «Bimota schien die Vertriebspläne und –politik der Wilbers-Gruppe nicht zu verstehen oder sie wollen diese nicht verstehen.»

Durch die Trennung von Wilbers hat Bimota derzeit keinen Vertreib für Deutschland und die Benelux-Länder. «Die sehr späte Auslieferung der BB3 hat Kunden verärgert, außerdem muss Bimota für die EU-Zulassung ein QM-System nachweisen, um eine Produkthaftung zu realisieren», so Wilbers. «Aus unserer Sicht eine unsichere Zukunft für Bimota.»

Noch vor wenigen Wochen hat das Bimota-Management davon geschwafelt, nicht nur 1000 Stück der BB3 zu bauen, sondern auch weltweit exklusive Bimota-Shops zu eröffnen, ganz nach dem Vorbild von Ducati. In Wirklichkeit hat der Kleinstserien-Hersteller nur eine Handvoll Vertriebspartner, von der BB3 wurden dem Vernehmen nach bislang erst 40 Stück gefertigt.

Benny Wilbers wollte Anfang des Jahres mit SPEEDWEEK.com eine Wette eingehen, dass er die 15 für dieses Jahr bestellten BB3 nicht erhalten werde – wir hielten nicht dagegen.

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