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Katar: Die Stimmen von Sylvain Guintoli und Tom Sykes

Von Kay Hettich
Sylvain Guintoli und sein Aprilia-Team werden wahrscheinlich die Nacht in Katar zum Tag werden lassen

Sylvain Guintoli und sein Aprilia-Team werden wahrscheinlich die Nacht in Katar zum Tag werden lassen

Sieg und Niederlage, Gewinner und Verlierer. Weltmeister Sylvain Guintoli (Aprilia) und der entthronte Champion Tom Sykes (Kawasaki) sowie Jonathan Rea (Honda) über ihr Rennwochenende in Katar.

Es kann halt nur einen geben, einen Weltmeister. Beim Saisonfinale der Superbike-WM 2014 in Katar kam es zum ultimativen Showdown zwischen Tom Sykes (Kawasaki) und Sylvain Guintoli (Aprilia). Der auf und neben der Rennstrecke stets fair ausgetragene Kampf um die WM-Krone gipfelte in einem wahren Krimi.

Nach dem ersten Rennen schmolz der Vorsprung von Sykes von zwölf auf nur noch drei Punkte – auch weil sein Teamkollege Loris Baz die Kawasaki-Teamorder missachtete. Allerdings hätten auch die fünf zusätzlichen Punkte mehr den Briten nicht zum Gewinn der Meisterschaft gereicht. Denn nach dem zweiten Sieg des Aprilia-Piloten holte sich Guintoli am Ende mit sechs Punkten Vorsprung auch den WM-Titel.

Kawasaki-Pilot Tom Sykes trug seine Niederlage mit Anstand. «Ich selbst und mein Kawasaki-Team haben das gesamte Jahr unermüdlich geschuftet. Es gab ein paar Zwischenfälle, die uns zurückgeworfen haben. Aber es ist wie es ist», sagte ein gefasst wirkender Tom Sykes. «Wir hatten unsere Chance bei Saisonmitte, um uns einen Vorteil zu verschaffen, aber auch da gab es einen Rückschlag. Sylvain und Aprilia war bei den letzten Rennen sehr stark, das hat am Ende leider dazu geführt, dass er alles abräumte. Er fuhr eine starke Saison und wir waren heute in unseren Möglichkeiten eingeschränkt. Ich habe im zweiten Rennen wirklich mein bestes gegeben, aber leider war das nicht genug. Das ist Rennsport. Ich werde jetzt versuchen, das alles so gut es geht zu verarbeiten und dann im nächsten Jahr zurückzuschlagen.»

Der neue Champion Sylvain Guintoli trat in bester Laune vor das Mikrofon. «Weltmeister – ich kann das noch gar nicht glauben», grinste der Aprilia-Pilot. «Wir haben darauf die ganzen Monate hingearbeitet. Das Bike fühlte sich im Rennen unglaublich gut an – so gut wie noch nie und wie kein anderes Bike jemals zuvor. Es hat einfach nur Spass gemacht. Die ganze Saison war ein hartes Stück Arbeit, ich habe immer versucht, keine Fehler zu machen. Tom war die ganze Saison sehr schnell und konstant. Nach Laguna Seca als ich 44 Punkte Rückstand hatte war das eine sehr schwierige Situation. Aber wir sind zurückgekommen und haben in den letzten Rennen gute Ergebnisse eingefahren und jetzt den Doppelsieg. Ich bin überwältigt.»

Einer der Gewinner des Wochenendes war auch Honda-Ass Jonathan Rea, der durch seinen zweiten Platz im zweiten Rennen Marco Melandri (Aprilia) vom dritten Gesamtrang verdrängte. «Ich bin sehr glücklich, was für ein tolles Ende der Saison hier in Katar», strahlte der Brite, der ein Fan von Rennen unter Flutlicht geworden ist. «Diese Atmosphäre mit dem Flutlicht und tagsüber hat man Zeit – ich bin wirklich gesegnet, einen so tollen Job zu haben. Ich muss meinem Team danken, sie haben in diesem Jahr unermüdlich gearbeitet und mir für dieses Rennen ein starkes Bike hingestellt. Die Saison als Dritter zu beenden macht mich sehr glücklich, das gibt mir Schwung für die kommende Saison.»

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