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Canepa sauer auf Pegram: Jetzt folgt Streit ums Geld

Von Ivo Schützbach
Superbike-WM-Teamchef Larry Pegram sagte nach der Pleite von Erik Buell Racing (EBR) in den USA, dass sein Team schon bald zurückkommen werde. Doch Pegram Racing bricht bereits auseinander.

Letzten Winter verbündete sich das amerikanische Team Pegram Racing mit QB Racing aus Bergamo, bis zum Superbike-WM-Event in Assen bildeten sie das EBR-Werksteam – dann war Schluss.

Als Hauptsponsor und EBR-Miteigentümer Hero, ein riesiger indischer Zweirad-Hersteller, nach der Pleite des Werks in den USA den Geldhahn für das Rennteam zudrehte, stand Teamchef Larry Pegram ohne finanzielle Mittel da. Trotzdem teilte der Amerikaner vor wenigen Tagen mit: «Eines ist sicher: Pegram Racing wird zurückkommen – früher als ihr denkt.»

Als ersten Tiefschlag muss Pegram nun den Weggang seines Spitzenpiloten Niccolò Canepa verkraften. «Seit heute bin ich aus meinem EBR-Vertrag raus», sagte Canepa gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sie haben mir nie gesagt, dass sie hier nicht fahren, ich habe das aus der Presse erfahren – das ist wirklich mies. Als ich heute in Imola ankam stellte ich fest, dass EBR nicht hier ist. In meinem EBR-Vertrag steht, dass, wenn das Team zu einem Rennen nicht erscheint, ich frei bin.»

Besonders bitter für Canepa: Er wurde die letzten zwei Wochen mehrfach von Althea-Teamchef Genesio Bevilacqua und Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti angerufen, im Weltmeister-Team von 2011 (mit Carlos Checa) hätte er in Imola den verletzten Nico Terol vertreten können.

«Das wäre eine Riesenchance für mich gewesen», weiß der 26-Jährige aus Genua. «Althea hat das gleiche Material wie das Ducati-Werksteam, außerdem kenne ich nach der letzten Saison alle im Team. Ich ging davon aus, dass ich in Imola für EBR fahre, deshalb bin ich sehr sauer auf Larry Pegram.»

Vertrag mit Pegram, nicht mit Buell

Als Canepa heute in Imola ankam, kontaktierte ihn Teamchef Andrea Grillini und bot ihm die zweite Kawasaki ZX-10R in seinem Team an. Vom Franzosen Christophe Ponsson hatte er sich wenige Tage vorher getrennt, weil dieser laut Grillini seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei.

«Dass ich nicht für Althea fahren kann, ärgert mich», gibt Canepa zu. «Aber mit dem Grillini-Vertrag bin ich sehr zufrieden. Bei ihnen kann ich die Saison bis zum letzten Rennen fahren.»

Zu Pegrams Rückkehrplänen in die Superbike-WM meint der Italiener: «Larry erzählt viel. Er ist verantwortlich dafür was passiert ist, nicht Erik Buell. Pegram Racing war das EBR-Werksteam. Aber Larry hatte einen Vertrag mit Erik Buell, ich hatte einen mit Pegram, deshalb ist er für mich zuständig. Ich hatte einen Werksvertrag, habe bis heute aber kein Geld gesehen. Das ist ein normaler Job, nicht nur für Journalisten und Mechaniker, auch für die Fahrer. Auch ich brauche Geld, um mir Essen kaufen zu können. Zum Saisonstart habe ich etwas Geld erhalten. Meine letzte Rechnung hatte als Zahlungsziel den 30. April 2015, diese wurde bis jetzt nicht bezahlt. Außerdem steht in meinem Vertrag, dass mich das Team für die ganze Saison bezahlen muss, wenn sie nicht zu den Rennen kommen. Larry ging davon aus, dass sein Team die Saison übersteht.»

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