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Jetzt sehen wir das wahre Potenzial der BMW S1000RR

Von Ivo Schützbach
Mit den Rängen 6 und 5 eroberte Ayrton Badovini bei der Superbike-WM in Imola die besten Saisonresultate für BMW. Wie Marketing Direktor Udo Mark diese Erfolge einschätzt.

Verglichen mit Aprilia, Ducati, Kawasaki und Honda betreibt BMW in der Superbike-WM Minimalaufwand. Das Werksteam wurde Ende 2013 zugesperrt, seither hält BMW Italia mit viel Eigenengagement und Rennverrücktheit die weiß-blaue Flagge hoch.

Hält man sich diese Tatsachen vor Augen, grenzt es an ein Wunder, wie stark sich Ayrton Badovini auf der neuen S1000RR präsentiert. In Imola stürmte der 28-Jährige auf die Ränge 6 und 5. Sicher, Gegner waren gestürzt oder ausgefallen, doch eigenes Versagen war schon immer ein schlechtes Argument gegen den Erfolg anderer.

Tatsächlich waren in Imola die Werksfahrer von Kawasaki, Ducati und Aprilia schneller als BMW, doch nicht alle sahen das Ziel. SPEEDWEEK.com sprach nach diesen Ergebnissen mit Udo Mark, BMW Motorrad Motorsport Marketing Direktor.

Vor den Rennen in Imola hast du Rang 6 als maximal möglich bezeichnet, nun wurde es sogar ein fünfter Platz.

Das war super. Team, Fahrer, Gesamtpaket funktionieren hervorragend. Das ist, was wir erreichen können.

In den Werksteams sind die besten Fahrer: Was wäre mit eurem Motorrad möglich, wenn ihr einen der Topjungs hättet?

Ein Topfahrer bringt immer was. Für uns ist wichtig, dass das Gesamtpaket zusammenpasst. Mit Sicherheit wären wir mit diesem Motorrad ein Stückchen weiter vorne, im ersten Lauf hätten wir vielleicht den Guintoli geknackt und wären Fünfter geworden.

Es muss aber immer alles stimmig zusammenpassen. Wir müssen am Motorrad weiterarbeiten im Rahmen unserer Möglichkeiten, dann kann sich auch der Fahrer entwickeln. Ich sehe mit Badovini durchaus noch Potenzial.

Wir haben aber kein Motorrad, mit dem man heute gewinnen kann.

Wie beurteilst du die Arbeitsweise von Badovini?

In Assen war er nicht so locker unterwegs wie in Imola. Das Rennen war direkt nach Aragón, er klagte über Armpump. Bei seinem Heimrennen, mit Freunden und allem Drumherum, war er überraschend entspannt, seine Arbeitsweise war lockerer als in Assen. Das sieht man sofort auf dem Motorrad, Armpump war kein Thema mehr.

Jeder Fahrer hat seine persönliche Arbeitsweise. Aus der eigenen Erfahrung sage ich, dass ein Fahrer seine Arbeitsweise mit dem Team kombinieren muss, dann funktioniert es und er fühlt sich wohl.

Als uns Leon Camier letztes Jahr aushalf fuhr er nur einzelne Runden, ich dachte mir «um Gottes Willen, wie soll der eine Renndistanz durchstehen», wenn er immer nur einzelne Runden fährt. Er weiß ja gar nicht was passiert, wenn die Reifen zehn Runden auf dem Buckel haben. Er hat das aber super umgesetzt.

Badovini arbeitet sehr professionell, er fokussiert sich zu 100 Prozent auf seinen Job, macht keine Späße drumherum oder sonst was. Er hat an einem Wochenende nur ein Ziel, und das ist das was ich liebe: So schnell wie möglich Motorrad zu fahren.

Dieses Paket ist für mich sehr professionell und stimmig.

Überrascht es dich, dass er um so viel schneller ist als Sylvain Barrier in den ersten zwei Rennen?

Ganz ehrlich: Nein.

Wir hatten einen unglücklichen Saisonstart, in der Zwischenzeit sind wir mit dem Motorrad ein Stück weitergekommen, den großen Unterschied macht aber der Fahrer aus.

Das Team hat die Entscheidung getroffen, Barrier durch Badovini auszutauschen, ich kann diese nur unterstützen. Es war die richtige Entscheidung, die auch sauber und ordentlich abgewickelt wurde.

Für uns war es auch wichtig Gewissheit zu schaffen, wo der große Knackpunkt ist. Beim Saisonstart war ich total enttäuscht, weil ich das Motorrad ziemlich geil finde und überzeugt war, dass das Motorrad deutlich mehr kann.

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