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Superbike-Reglement 2017: Was die Hersteller erwartet

Von Gordon Ritchie
Die Honda Fireblade ist neben der Suzuki GSX-R das älteste Modell im Superbike-Fahrerlager

Die Honda Fireblade ist neben der Suzuki GSX-R das älteste Modell im Superbike-Fahrerlager

Seit die Dorna bei der Superbike-WM das Sagen hat, wurde das technische Reglement mehrfach kräftig nach unten korrigiert. Die nächste massive Änderung tritt 2017 in Kraft.

2014 wurde von der Dorna als Übergang die sogenannte Evo-Klasse eingeführt, welche technisch abgespeckt den Vorreiter des 2015 für alle verbindlichen Reglements darstellte. Weil umfangreiches Tuning wie früher verboten ist, brachten Kawasaki, Aprilia, Yamaha, BMW und Ducati neue Versionen ihrer aktuellen Modelle auf den Markt.

Gleichzeitig wurde den Werken frühzeitig aufgegeben, welche Anforderungen ihre Bikes für die Saison 2017 einzuhalten haben. Die gravierende Änderung: Hat das Serienmotorrad kein Ride-by-wire, so wie es zum Beispiel bei der Honda CBR1000RR Fireblade der Fall ist, darf es für die Superbike-WM 2017 nicht mehr nachgerüstet werden. Weil aber die heutige Elektronik nur mit Ride-by-wire funktioniert, werden solche Motorräder zwangsläufig aus der seriennahen Weltmeisterschaft verschwinden.

Ride-by-wire bedeutet, dass die Drosselklappen nicht mehr direkt von einem Seilzug betätigt werden, sondern per Elektromotor. Dieser erhält seine Befehle von der Elektronik, die wiederum Gasgriffstellung und diverse Sensoren-Informationen berücksichtigt.

Das Weltmeister-Motorrad von Jonathan Rea, die Kawasaki Ninja ZX-10R, verfügte 2015 über ein ausgeklügeltes Ride-by-wire-System, das je nach Fahrsituation zwei und vier Zylinder befüllt und gezündet hat, wodurch weniger Leistung zur Verfügung steht und ein kontrolliertes Durchfahren von Kurven ermöglicht. MotoGP-Technik vom Feinsten! Die 2016er-Ninja hat Ride-by-wire serienmäßig und steuert über die ECU alle vier Drosselklappen gleichzeitig an, die Fahrbarkeit wird auf andere Weise gewährleistet.

Auf welches System Suzuki bei seiner neuen GSX-R setzt, diese wird im Juli 2016 vorgestellt, ist unbekannt. Ganz sicher wird sie wie die aktuelle Yamaha R1 oder BMW S1000RR Ride-by-wire haben. Honda wird, sollte es bis zum Saisonstart 2017 keine neue Fireblade geben, aus der Superbike-WM verschwinden. Ohne diese elektronische Fahrhilfe sind ansprechende Ergebnisse unmöglich.

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