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Kawasaki-Manager: «Sykes muss es wie Rossi machen»

Von Ivo Schützbach
18 von 24 Läufen der Superbike-WM 2015 hat Kawasaki gewonnen. Teamchef Guim Roda geht davon aus, dass Tom Sykes Weltmeister Jonathan Rea nächstes Jahr wieder Paroli bieten kann.

14 Laufsiege für Jonathan Rea, vier für Tom Sykes: 2015 ist die Nummer 1 im Kawasaki-Werksteam unstrittig.

Vergangene Woche stellte Kawasaki in Barcelona die neue ZX-10R vor, mit ihr will Sykes an alte Erfolge anschließen. Seit 2012 beendete der Engländer die Weltmeisterschaft nie schlechter als auf Rang 2, gewann für Kawasaki seit 2011 insgesamt 26 Rennen.

SPEEDWEEK.com sprach vor dem Saisonfinale in Katar am kommenden Wochenende mit Kawasaki-Teammanager Guim Roda.

Nach drei sehr erfolgreichen Jahren mit Sykes: Überrascht es dich, dass Rea dieses Jahr um so viel besser ist als er?

Tom hatte wegen seines Fahrstils die ganze Saison Probleme mit der Motorcharakteristik. Wenn du dir die guten Seiten von Johnny und die schlechten von Tom anschaust, dann hast du am Ende einen Riesenunterschied.

Doch seit Donington Park ist es besser geworden. Jetzt liegen sie enger beisammen und matchen sich wieder – die Situation hat sich normalisiert.

Du gehst davon aus, dass die beiden in der Superbike-WM 2016 wieder auf Augenhöhe fahren?

Tom hat alles, um zurückzuschlagen. Eine Meisterschaft zu gewinnen ist die Konsequenz aus vielen eroberten Punkten. Beide Fahrer haben bewiesen, dass sie es können. Sie müssen sich aber weiterhin steigern und lernen, so wie es Valentino Rossi immer getan hat. Als er zu Ducati kam, musste er seinen Fahrstil ändern und verstehen lernen, wie er das Limit von Márquez erreicht. Ein Fahrer muss sich permanent erneuern. Letztes Jahr sah es so aus, als wäre Márquez der Champion für die kommenden fünf Jahre, dieses Jahr strauchelt er.

Rea und Sykes haben viel Potenzial. Wie viel sie aus sich selbst und dem Motorrad holen ist davon abhängig, wie gut sie die Abstimmung hinbekommen. Beide haben dieselben Voraussetzungen.

Eure Gegner fürchten, dass ihr mit dem neuen Motorrad noch dominanter sein werdet.

Die Frage ist immer, wie konstant man seinen Job erledigt. Ducati hat die letzten Jahre viel geändert, neues Bike, neues Team, neue Fahrer, jetzt fahren sie die zweite Saison unter stabilen Voraussetzungen und wir sehen, wie stark Chaz Davies ist.

Aprilia hat nach dem letzten Jahr die Fahrer und das Team gewechselt, solche Änderungen zu handhaben ist schwierig.

Honda strauchelte, weil sie zwei neue Fahrer hatten, wovon van der Mark keine Superbike-Erfahrung hatte. Außerdem ist ihr Motorrad nicht auf Toplevel.

Suzuki hat mit Alex Lowes eine Konstante, sie hätten aber mehr Arbeit und Unterstützung benötigt.

Es ist alles eine Frage des Einsatzes und der Hingabe der Leute, welche in das Projekt eingebunden sind. Kawasaki bringt sich sehr stark in diese Meisterschaft ein und gibt dem Team alle Werkzeuge, die für eine stabile Situation notwendig sind. Außerdem haben wir die zwei besten Fahrer in der Startaufstellung unter Vertrag – das macht den Unterschied. Es ist nicht nur das Motorrad.

Ist es nicht schädlich für die Meisterschaft, wenn immerzu der gleiche Hersteller gewinnt? Wir hatten das mit Ducati lange genug.

Die Meisterschaft ist offen, Ducati hat alle Möglichkeiten zu gewinnen, wie wir in den letzten paar Rennen gesehen haben. Auch Aprilia hat dieses Jahr gewonnen. Die Frage ist, wer aus seinen Möglichkeiten das Meiste macht. Ein Detail kann entscheidend sein.

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