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Reiterberger überrundet: «Dachte, ich dummer Hund»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger

Markus Reiterberger

«Das war nichts heute», meinte Markus Reiterberger zu seiner Reifenwahl im Sonntags-Rennen der Superbike-WM in Assen. Der Althea-BMW-Pilot landete überrundet auf dem 16. Platz.

Gefeierte und gefallene Helden liegen nahe beisammen. Im Rennen am Samstag sorgte Markus Reiterberger bei den Fans und seinem Team Althea BMW mit Rang 7 für freudige Gesichter und Applaus, im Regen am Sonntag ging der 22-jährige Bayer unter.

Das war nur zum Teil seine Schuld. Neben Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli startete Reiti als Einziger auf Intermediate-Reifen, alle anderen auf dem TT Circuit Assen setzten vorne und hinten auf Regenreifen.

Wieso bist du von Startplatz 7 ein so hohes Risiko eingegangen, fragte SPEEDWEEK.com. «Ich wusste, dass es im Regen bei mir ganz schlecht ausschaut, die letzten Regentrainings war ich viel zu langsam. Wir konnten das Motorrad nicht so abstimmen, dass ich schnell bin. Im Regen bin ich aber nur schnell, wenn alles passt. Meine einzige Chance war, wenn ich riskiere. Es hätte ja auch aufgehen können, aber ich habe am Anfang viel zu viel verloren. Der Plan war, dass wenn sich die anderen die Reifen kaputt fahren oder wechseln müssen, dass ich dann die anfänglich verloren Zeit wettmachen kann und wieder dabei bin. Aber die Strecke ist so schnell abgetrocknet, dass man direkt auf Slicks wechseln konnte.»

Nicht alle Fahrer wechselten von Regen- auf Trockenreifen. Der Zweitplatzierte Tom Sykes entschied sich für Intermediates. Dass die Strategie mit Intermediates zu starten falsch war, unterstreicht das Resultat von Guintoli: Der Yamaha-Werksfahrer strandete auf Platz 11.

«Wenn ich zum Reifenwechsel gekommen wäre, wäre ich noch weiter hinten gelandet», ist Reiti überzeugt. «Für den Hinterreifen war es am Ende perfekt, aber mit dem Regenreifen vorne drauf konntest du es vergessen. Ich wurde schon in der achten oder neunten Runde überrundet, da habe ich aber immer noch gehofft. Mitte des Rennens habe ich gemerkt, dass das ein Griff ins Klo war. Man muss halt auch mal was probieren, ich bin noch nie ein Flag-to-Flag-Rennen gefahren. Dieses Mal ging der Reifenpoker halt in die Hose. Vor zwei Jahren habe ich bei solchen Bedingungen vorne und hinten auf Intermediates gesetzt und beide IDM-Läufe gewonnen. Hätte ich auf Regenreifen gesetzt und dann gewechselt, wäre es wahrscheinlich auch nicht viel besser geworden. Unterm Rennen ärgerte ich mich und dachte mir, dass ich ein dummer Hund bin. Am Ende lagen Torres und Abraham aber nur einen Platz vor mir.»

Blamabel für die BMW-Teams Althea und Milwaukee: Als Einziger zeigte Joshua Brookes eine starke Leistung, er schmiss seine S1000RR aber auf Platz 7 liegend weg. Zwischenzeitlich hatte der Australier das Rennen sogar angeführt. Karel Abraham, Jordi Torres und Markus Reiterberger wurden allesamt überrundet und verloren mehr als zwei Minuten auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki).

«Im Moment ist Regen eine Katastrophe für mich, ich war mit Abstand schlechtester BMWler», sparte Reiti nicht an Selbstkritik. «Wir müssen das Problem mit dem Regen in den Griff kriegen, ich muss da besser werden. Aber auch im Trockenen müssen wir uns steigern. Unter normalen Umständen wäre ich im Trockenen auch nicht Siebter geworden, es gab einige Stürze. Momentan sind wir einfach zu langsam, ich habe kein perfektes Gefühl auf dem Bike, um richtig angreifen zu können.»

Weil die Superbike-WM bis Ende Mai alle zwei Wochen ein Rennen hat, ist testen unmöglich. Frühestens Anfang Juni vor den Rennen in Misano (18./19. Juni) kann Althea BMW am Set-up der Maschinen feilen. «Wir müssen aus dem jetzigen Stand einfach das Beste machen», ist sich Reiterberger bewusst.

In der Weltmeisterschaft ist der Hobby-Speedwayfahrer mit 40 Punkten von Platz 9 auf 11 zurückgefallen.

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