Valentino Rossi sucht das Glück

Speedway-GP Malilla: Fast gab es eine Schlägerei

Von Ivo Schützbach
Seit dem 3. Oktober 2015 hat der dreifache Speedway-Weltmeister Nicki Pedersen erstmals wieder einen Grand Prix gewonnen. Seinem Triumph in Malilla ging eine heftige Auseinandersetzung mit WM-Leader Tai Woffinden voran.

Der Speedway-GP in Malilla hatte viel zu bieten. Zuerst einmal grenzt es an ein Wunder, dass er überhaupt stattfand. Nach Regen und umfangreichem Bahndienst wurde das Rennen bei kühlen Temperaturen mit 40 Minuten Verspätung gestartet.

Im ersten Durchgang wurden alle Läufe vom äußersten Startplatz gewonnen, ab dem zweiten Durchgang wurden die Überholmanöver mehr, ab den Halbfinales sahen wir phänomenales Racing.

Nach den Vorläufen führte Bartosz Zmarzlik einen Punkt unter Maximum, der Pole musste sich lediglich im letzten Durchgang Wildcard-Fahrer Peter Ljung beugen. Landsmann Maciej Janowski war mit elf Punkten Zweiter, obwohl er in Lauf 16 wegen Startbandberührung disqualifiziert wurde. Bis dahin unterlag er lediglich Zmarzlik.

Die Weltmeister Chris Holder (12.), Jason Doyle (13.) und Greg Hancock (17.) packten bereits vor den Halbfinals zusammen, die beiden Australier liegen auch in der Gesamtwertung außerhalb der Top-8, welche die automatische Qualifikation für den Grand Prix 2019 bedeuten. Hancock, der in Schweden nur drei Punkte eroberte, hat als WM-Siebter noch alle Chancen.

Im ersten Halbfinale gab es gleich zwei Eklats. Im ersten Versuch gewann Nicki Pedersen den Start und führte ausgangs der ersten Kurve, als sich Fredrik Lindgren innen an Zmarzlik vorbeipresste. Der Pole hatte den Schweden durch einen kleinen Fahrfehler zu diesem Manöver eingeladen, stürzte und wurde als Abbruchverursacher vom Rerun ausgeschlossen.

Im zweiten Versuch setzte sich Lindgren nach der Startkurve mit einem atemraubenden Manöver gegen Pedersen durch und gewann den Lauf. Woffinden baute zwei Runden lang auf der Außenlinie Geschwindigkeit auf, um Pedersen noch zu kriegen. Aus der letzten Kurven hinaus hätte es dem Engländer reichen können, Pedersen ließ sich aber nach außen treiben und blockierte so dessen Linie.

Woffinden hielt das harte Manöver von Pedersen für unfair, ließ seinem Unmut freien Lauf und um ein Haar wäre es zu einer Schlägerei zwischen den Crews der beiden Fahrer gekommen. Race-Director Phil Morris musste einen von Woffindens Mechanikern zur Seite stoßen, damit dieser nicht auf Pedersen losging. Anschließend musste Pedersen gebändigt werden, um sich nicht handgreiflich zu revanchieren.

Das zweite Halbfinale musste nach einem Frühstart von Zagar ebenfalls zweimal gestartet werden.

In der Wiederholung gewann Janowski den Start, eingangs der zweiten Kurve fuhren dem Polen dessen Landsmann Patryk Dudek innen und Zagar außen vorbei. Dudek fuhr viel zu spitz in die zweite Kurve, kam weit nach außen und fiel bis auf den letzten Platz zurück. In der zweiten Kurve der zweiten Runde fuhr Janowski zu weit nach außen und Martin Vaculik fuhr ihm vorbei.

Damit qualifizierten sich neben Lindgren und Pedersen auch Zagar und Vaculik für das Finale. Obwohl nach den Vorläufen drei Fahrer in den Top-5 aus Polen kamen, schaffte es nicht einer von ihnen ins Finale.

Im Finale gewann Zagar von innen den Start, Pedersen holte weiß außen herum Schwung und Lindgren mischte ebenfalls mit. In der dritten Kurve ging Pedersen außen herum an Zagar vorbei, der Slowene kam vor Lindgren als Zweiter ins Ziel.

Erstmals seit dem 3. Oktober 2015 gewann Nicki Pedersen wieder einen Grand Prix, der dreifache Weltmeister liegt jetzt mit sieben Punkten Rückstand auf WM-Rang 8 auf Platz 10.

Obwohl es Woffinden nicht ins Finale schaffte, büßte er von seiner WM-Führung lediglich drei Punkte ein und liegt jetzt 17 Punkte vor Lindgren und 21 vor Janowski.

Ergebnisse Speedway-GP Malillas/S:

Vorläufe: 1. Bartosz Zmarzlik (PL), 14 Punkte. 2. Maciej Janowski (PL), 11. 3. Matej Zagar (SLO), 11. 4. Nicki Pedersen (DK), 10. 5. Patryk Dudek (PL), 9. 6. Tai Woffinden (GB), 9. 7. Fredrik Lindgren (S), 9. 8. Martin Vaculik (SK), 8. 9. Artem Laguta (RUS), 6. 10. Emil Sayfutdinov (RUS), 6. 11. Peter Ljung (S), 5. 12. Chris Holder (AUS), 5. 13. Jason Doyle (AUS), 4. 14. Oliver Berntzon (S), 3. 15. Craig Cook (GB), 3. 16. Przemyslaw Pawlicki (PL), 3. 17. Greg Hancock (USA), 3. 18. Joel Kling (S), 1.

1. Semifinale: 1. Lindgren 3. 2. Pedersen 2. 3. Woffinden 1. 4. Zmarzlik S/D.

2. Semifinale: 1. Zagar 3. 2. Vaculik 2. 3. Dudek 1. 4. Janowski 0.

Finale: 1. Pedersen 3. 2. Zagar 2. 3. Lindgren 3. 4. Vaculik 0.

Stand nach 6 von 10 Rennen: 1. Tai Woffinden, 91 Punkte. 2. Fredrik Lindgren 74. 3. Maciej Janowski 70. 4. Bartosz Zmarzlik 69. 5. Emil Sayfutdinov 62. 6. Patryk Dudek 56. 7. Greg Hancock 56. 8. Artem Laguta 53. 9. Matej Zagar 50. 10. Nicki Pedersen 46. 11. Jason Doyle 44. 12. Chris Holder 43. 13. Przemyslaw Pawlicki 27. 14. Craig Cook 21. 15. Martin Vaculik 17. 16. Niels-Kristian Iversen (DK), 9.

ZUM TV-BERICHT

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 23:35, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 25.12., 00:30, Sport1
    Triebwerk - Das Automagazin
  • Mi. 25.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 25.12., 02:30, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 25.12., 03:50, Motorvision TV
    On Tour
  • Mi. 25.12., 04:20, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Mi. 25.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mi. 25.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 25.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mi. 25.12., 06:55, Motorvision TV
    Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2412054514 | 5