Randy Krummenacher: Endgültiger Abschied von SBK?
2019 erreichte Krummi eines seiner Lebensziele und wurde Weltmeister
Nach neun Jahren im Grand-Prix-Sport in den Klassen 125 ccm und Moto2 wechselte Randy Krummenacher zur Saison 2016 ins SBK-Fahrerlager. Der Schweizer fuhr für das Team Puccetti Kawasaki in der Supersport-WM und schloss diese mit einem Sieg und drei Podestplätzen als Dritter mit einer Medaille ab.
2017 bestritt Krummi für das italienische Team die Superbike-WM, hatte aber mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dass er auch mit der 1000er schnell sein kann, bewies Randy mit den Plätzen 7 und 8 in Misano, seinen einzigen einstelligen Ergebnissen.
Für 2018 kehrte Krummenacher in die Superport-WM zurück und beendete seine erste Saison mit dem damals noch unbekannten Team Bardahl Evan Bros Yamaha als Gesamtvierter, 2019 wurde er mit vier Siegen und acht Podestplätzen Weltmeister!
Für die Saison 2020 unterschrieb Krummi einen Vertrag mit MV Agusta Reparto Corse, trennte sich aber nach dem Auftakt in Australien, weil die F3 nicht dem technischen Reglement entsprach.
Den Rest des Jahres musste der inzwischen 31-Jährige pausieren und kehrte erst 2021 mit dem Team EAB Yamaha in die mittlere Hubraumkategorie zurück. Nach den Rennen in Magny-Cours Anfang September trennten sich die Wege im gegenseitigen Einvernehmen und Krummenacher dockte beim Team CM Yamaha an. Bereits in seinem ersten Rennen für die italienische Truppe preschte er in Barcelona auf Platz 1 und feierte seinen siebten Sieg in der Supersport-WM.
Für 2022 steigt das Team CM Racing von Yamaha auf Ducati um. Es sollte mit Krummenacher weitergehen, doch es kam zu keinem Vertrag. Randy unterschrieb daraufhin bei Wojcik Yamaha und für die Endurance-WM. Nach sechs Jahren im SBK-Paddock wird er sich nächstes Jahr neuen Herausforderungen stellen und neben der EWC auch die Italienische Superbike-Meisterschaft für Yamaha fahren.
«Sag niemals nie, aber nach zwei turbulenten Jahren scheint mir das eher unwahrscheinlich», sagt Randy zu einer möglichen Rückkehr ins SBK-Fahrerlager. «Ich habe den Weltmeistertitel gewonnen, etwas, wofür ich 24 Jahre gearbeitet habe. Das war eines meiner Lebensziele. Ich wollte diesen Titel bestätigen und nochmals Weltmeister werden. Darauf habe ich hingearbeitet, aber es scheint so zu sein, als müsste ich das jetzt mit der Brechstange versuchen. Mir wurde nicht nur ein Berg in den Weg gesetzt, sondern zehn. Auf das muss ich hören. Ich fühle mich jetzt wie damals, als ich aufgehört habe Grand Prix zu fahren. Ich habe versucht und versucht und alles gegeben – aber es schien unlösbar. Dann kamen auf einmal andere Optionen, ohne groß daran zu arbeiten. Sie liefen gut, ohne dass ich Energie investieren musste. Darauf muss man hören. Wenn das alles flutscht, ich habe schöne Optionen und die Leute, die mich unterstützen, sind auch glücklich darüber, dann ist das super so. Dann mache ich das. Und wenn ich etwas mache, dann richtig.»
«Es scheint so zu sein, als würden die Endurance-WM und die nationale Meisterschaft super für mich passen», ergänzte Randy im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich in SBK noch mal etwas. Das ist aber nicht meine Priorität. Die Endurance-WM ist eine neue Erfahrung für mich, auch mit dem Fahren in der Nacht. Das sind harte Rennen. Und es ist eine WM, in der ich meine Sponsoren herzeigen und ihnen eine gute Plattform bieten kann. Deshalb freut mich das. Auch die Verbindung mit Yamaha. Das passt viel besser, als auf Biegen und Brechen Supersport-WM zu fahren – für ein Projekt, hinter dem ich nicht zu 100 Prozent stehe.»