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Vermisster Teamchef: Team Intermoto macht dicht

Von Jiri Miksik
Josef Kubicek jubelt über den ersten Sieg seines Teams. Heute gilt der Tscheche als vermisst

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Die Hoffungen, dass verschwundene Teamchef Josef Kubicek lebendig wieder auftaucht, werden immer geringer. Sein Intermoto Kawasaki Team ist schon jetzt Geschichte.

Das Meeting in Donington war das letzte Rennen von Intermoto Kawasaki – es war das letzte Kapitel einer zehnjährige Team-Geschichte. Was mit Teamchef Josef Kubicek, dessen Spur sich am 29. Mai auf dem Weg zum Krankenhaus verliert, passiert ist, ist noch immer ein Rätsel. Wie SPEEDWEEK.com von Milan Sura von Sponsor Ponyexpress erfuhr, kann das Rennteam allenfalls durch ein Wunder gerettet werden.

Seit 2005 war das tschechische Team fester Bestandteil der Supersport-WM. Ein Rückblick.

Premiere ?– 2005

Im ersten Jahr seines Bestehens setzte Intermoto noch auf die Honda CBR600RR, als Fahrer vertraute man auf den Tschechen Tomas Miksovsky (Platz 21.-12 Punkten) und dem Polen Pawel Szkopek (33.- 5 bodu). Es folgten Einsätze von Christian Zaiser in Deutschland und Frankreich sowie vom Thailänder Suhathai Chaemsap in Imola und Magny Cours – jeweils aber ohne Punkte. Beste Saisonergebnis war ein zwölfter Rang durch Miksovsky bei Teamprämiere in Katar.

Zweite Saison – 2006

In seiner zweiten Saison trat das Team aus Hradec Kralove mit neuem Namen auf: Intermoto Czech Klaffi, weil es sehr eng mit dem Österreicher Seitenwagen-Spezialist Klaus Klaffenböck kooperierte. Die Saison wurde mit Tomas Miksovsky und William de Angelis aus San Marino in Angriff genommen. Wegen Geldmangel isz stieg der Tscheche jedoch nach nur vier Rennen aus, de Angelis errichte als beste Platzierung Rang 5 in Monza. Ab Silverstone fuhr der erfahrene Matthieu Lagrive für das Team. Der Franzose war bei 7 Rennen am Start und holte seine beste Platzierung in England (P7).

Erster Podestplatz - 2007

2007 erneut mit Matthieu Lagrive feierte Intermoto als Dritter auf dem Lausitzring das Podium. Lagrive beendete die Saison mit 46 Punkten auf Platz 14. Neben dem Franzosen traten u.a. William de Angelis, der Finne Tatu Lauslehto sowie der Italiener Mauro Sanchini an.

Erste Poleposition - 2008

Matthieu Lagrive war es auch, der in Brands Hatch und Donington für die ersten Poleposition des tschechischen Teams sorgte. Zweite Pilot war wieder William de Angelis, der aber mit mehreren Verletzungen zu kämpfen hatte. Die letzten drei Saisonrennen bekam der junge Tscheche Patrik Vostarek eine Chance, der in Magny-Cours auf Anhieb drei WM-Punkte einfahren konnte.

Mit Vostarek und Roccoli – 2009

Vostarek erhielt 2009 die Chance als Stammfahrer. Die Zusammenarbeit endete jedoch nach nur acht Rennen im Streit: Der Vater von Vostarek unterstellte Kuicek, seinem Sohn unterlegenes Material zur Verfügung zu stellen. Statt des Tschechen fuhr die letzten drei Saisonrennen der Franzose Olivier Four.
Eine ausgezeichnete Performance zeigte parallel jedoch der Italiener Massimo Roccoli: Gesamtelfter mit 70 Punkten (Podium in Misano).

Es kam Gino Rea – 2010

Neben Massimo Roccoli kam 2010 der aufstrebende Gino Rea zum Zuge. Der Brite stand zweimal auf dem Podest, wurde auf dem Nürburgring jedoch nachträglich disqualifiziert. Rea beendete die Saison mit 83 Punkten als Neunter, sein italienischer Teamkollege holte einen Punkt mehr und Achter.

Der erste Sieg für Intermoto – 2011

Statt Intermoto hiess das Team in der Saison 2011 'Step Racing', offizieller Teamsitz war nun der 'Crimea Circuit' in der Ukraine. Kubicek war begeistert. Geld schien kein Problem zu sein, sogar Privathubschrauber standen zu Saisonbeginn zur Verfügung. Die Freuede dauerte nicht lange, Gelder sind nicht in grossem Umfang geflossen.

Als Fahrer standen Gino Rea sowie der Russe (mit ukrainische Lizenz) Vladimir Ivanov unter Vertrag. Bis Brünn verlief die Saison wie eine Achterbahn, aber dann gewann Rea in Tschechien Brünn und Kubicek war obenauf. Dazu holte der Brite ein weiteres Podium in Donington. Leider ist Rea (WM-Elfter) aber auch sehr oft gestürzt und zerstörte viel Material. Ivanov landete am Saisonende auf Platz 20.

Nicht mehr Honda, sondern Kawasaki – 2012

2012 folgte der Wechsel zu Kawasaki, entsprechend enderte sich der Teamname in Kawasaki Intermoto Step. Das französische Duo Fabien Foret und Romain Lanusse sollten für die Erfolge sorgen. Es wurde die beste Saison für das Team. Ex-Weltmeister Fabien Foret wurde WM-Vierter, gewann in Brünn und Imola, wurde Zweiter auf Phillip Island und in Aragón. Auf dem Nürburgring und Portimão wurde er Dritter. Teamkollege Lanusse bendete die Saison auf Platz 19.

Auf dem Papier sehr stark, aber… – 2013

Mit dem Logistik-Unternehmen Ponyexpress aus Liberec sowie der starken Fahrerpaarung Luca Scassa und David Salom ging es in die Saison 2013. Theorie und Praxis schaut manchmal anders aus. Stürze und Verletzungen waren vom ersten Rennen an ständiger Begleiter. Scassa war am Ende zwar in Top-10 auf P8, erreichte aber nur einen Podestplatz. Salom war fast ganze Saison verletzt. Für die positive Überraschung sorgte ab Assen Florian Marino. Der junge Franzose holte bereits im zweiten Rennen in Monza einen Podestplatz.

Zu dritt in die Saison – 2014

Mit drei Fahrern ging Team Kawasaki Intermoto Ponyexpress in die abgelaufene : Florian Marino, Patrick Jacobsen aus USA sowie mit Sponsor aus den Niederlanden Tony Covena. Letzterem ging aber das Geld aus und wurde durch Mason Law ersetzt. Marino und Jacobsen brachten tollen Leistungen: Marino wurde WM-Dritter, Newcomer Jacobsen war in den Top-6.

Die letzte Saison – 2015

Mit Fahrer Duo PJ Jacobsen und Franzose Lucas Mahias war Team Intermoto sehr gut aufgestellt, aber…

Hauptsponsor Ponyexpress stieg am Ende der Saison 2014 aus und bezahlte nur noch die restlichen Leasing-Raten für den Team-LWK. PJ Jacobsen sollte 100.000 Euro mitbringen, bezahlte laut Kubicek aber nur einen Bruchteil davon. Mahias musste nichts zahlen, weil Kawasaki France (Kawasaki Europe) kostenlos das komplette Material zur Verfügung stellte.

Kubicek hat trotzdem die Saison 2015 begonnen, Erfolge stellten sich schnell ein Jacobsen errreichte in 6 Rennen zwei Podestplätze war vor seinem Abgang zu Core Honda auf WM-Rang 3. Teamkollege Lucas Mahias holte sein bestes Ergebnis mit Platz 4 in Aragón.

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