Abgeschafft: Was von der Supersport-WM 300 bleibt
Die Rennen der Supersport-WM 300 waren stets umkämpft und spannend
Nach neun Jahren wurde die Supersport-WM 300 als Nachwuchsserie in der seriennahen Weltmeisterschaft eingestampft. Somit ereilte die 2017 eingeführte Kategorie das gleiche Schicksal wie einst der Superstock-600 und Superstock-1000, die zu ihrer Zeit als Aufbauklasse etabliert waren.
Rückblickend lässt sich festhalten: Die 300er-WM ist eine Erfolgsgeschichte. Zuerst belächelt, mauserte sie sich über die Jahre mit unterhaltsamen und spannenden Rennen zu einem festen Bestandteil der Superbike-Weltmeisterschaft. Manche Piloten starteten hier ihre Karrieren und auch die Hersteller konnten sich in Szene setzen.
Von den 300er-Weltmeistern entwickelte sich Manuel Gonzalez am besten. Über die Supersport-WM kam der Spanier in die Moto2, wo er in diesem Jahr um die Weltmeisterschaft kämpft. Mit 23 Jahren ist der Madrilene noch jung genug, um es bis in die MotoGP zu schaffen. Einen ähnlichen Weg schlug Adrian Huertas ein, der drei Jahre nach seinem 300er-Titel Supersport-Weltmeister wurde und 2025 seine Rookie-Saison in der Moto2 absolviert.
Andere schafften den Sprung in eine höhere Kategorie nicht. Obwohl mit zwei SSP-300-Weltmeisterschaften und 17 Siegen erfolgreichster Fahrer der kleinsten Klasse, scheiterte Jeffrey Buis an der Supersport-WM. Auch Ana Carrasco konnte nach ihrem Erfolg 2018 erst 2024 als Weltmeisterin in der WorldWCR wieder glänzen.
Hinsichtlich der Nationen dominiert Spanien mit Marc Garcia, Carrasco, Gonzalez, Huertas, Alvaro Diaz und Benat Fernandez. Zwei Titel (Buis) gingen an die Niederlande und einer nach Indonesien (Aldi Mahendra).
Seitens der Hersteller drückte Kawasaki der kleinsten Klasse seinen Stempel auf. Mit der Ninja 400 wurden fünf Fahrerweltmeisterschaften gewonnen und sogar siebenmal die Herstellerwertung. Dagegen wurden drei Yamaha-Piloten Weltmeister, jedoch konnte die R3 nur zweimal den Markenpokal einheimsen. Geschichtsträchtig die Saison 2025, als mit der Kove 321RR erstmals ein chinesisches Motorrad eine Weltmeisterschaft gewinnen konnte. KTM – obwohl ab 2018 permanent in der Startaufstellung vertreten – kam auf insgesamt elf Siege. Honda war nur 2017 und 2018 dabei und erzielte zwei Rennsiege.
Wir erinnern uns aber auch an die tragischen und traurigen Momente der Supersport-WM 300. In Jerez 2021 kam es in der elften Runde des ersten Laufs zu einem Massensturz von fünf Piloten, bei dem der erst 15-jährige Dean Berta Vinales tödlich verletzt wurde. Nur ein Jahr später passierte in Portimão das nächste Unglück, als Victor Steeman im ersten Rennen in Kurve 14 in einen Zwischenfall mit anderen Fahrern involviert wurde und nach drei Tagen seinen schweren Verletzungen erlag.










