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23. TT-Sieg für Dunlop, Traumrunde von Trummer

Von Helmut Ohner
Michael Dunlop fliegt seinem 23. TT-Sieg entgegen

Michael Dunlop fliegt seinem 23. TT-Sieg entgegen

Mit seinem Sieg in der Superbike-TT hat nun Michael Dunlop gleich viel Siege wie John McGuinness. Julian Trummer schreibt TT-Geschichte. Er ist jetzt der schnellste Fahrer, dessen Muttersprache nicht englisch ist.

Kommt es im Superbike-Rennen wieder zum Dreikampf Michael Dunlop, der im letzten Training die schnellste Zeit in den Asphalt gezaubert hat, Peter Hickman, der immer noch den Rundenrekord hält, und Dean Harrison kommen oder schafft es mit Davey Todd oder Jamie Coward ein Außenseiter, dem Trio ein Schnippchen zu schlagen? Auf jeden Fall gilt es sechs Runden auf dem über 60 Kilometer langen und kräftezehrenden Snaefell Mountain Course zu bewältigen.

Für die kleine deutschsprachige Abordnung, die dieses Jahr nur aus dem österreichischen Honda-Piloten Julian Trummer und dem Deutschen BMW-Fahrer David Datzer besteht, geht es um eine Platzierung in den Top-20. Beide hatten in den Qualifyingsessions ihre liebe Not. War es bei Trummer ein Motorschaden, der für viel Arbeit und ein verpasstes Training sorgte, kam Datzer mit der Fahrwerksabstimmung seines Motorrades lange auf keinen grünen Zweig.

Die Spannung ist im Startbereich spürbar. Dunlop lässt sich immer besonders viel Zeit, um zu seinem Motorrad zu gehen. Vielleicht um auch den lästigen Fragen der Journalisten aus dem Weg zu gehen.

Bei der ersten Zwischenzeit liegt Dunlop eine Zehntel vor Harrison, Todd, Hickman und James Hillier folgen knapp dahinter. Bei Ballaugh Bridge ist sein Vorsprung bereits auf über drei Sekunden angewachsen. Die Reihenfolge dahinter hat sich nicht geändert. Bevor es zum ersten Mal auf die Mountain Sektion geht, führt Dunlop viereinhalb Sekunden vor Harrison, Hickman, der Todd mittlerweile auf den vierten Platz verdrängt hat, liegt weitere 3,6 Sekunden zurück.

Dass John McGuinness, der mit 23 Siegen hinter Joey Dunlop (26) an der zweiten Stelle der ewigen Bestenliste liegt, beweist einmal mehr, welch großartiger Sportsmann er ist. Als er nach Creg-Ny-Baa bemerkt, dass Dunlop unmittelbar hinter ihm liegt, macht er ihm Platz. Dunlop, der bereits in der ersten Runde mit seiner Zeit von 16:49,727 Minuten den Superbike-Rundenrekord von Harrison aus dem Jahr 2018 auslöscht, bedankt sich mit einem kurzen Handzeichen.

Zwischenzeit der Top-10 nach der ersten Runde: Dunlop 6,2 Sekunden vor Harrison, Hickman weitere 4,9 Sekunden zurück, Todd, Hillier, Coward, McGuinness, Josh Brookes, Dominic Herbertson und Shaun Anderson. Trummer ist nach einer Runde in 18:00,245 min an der 21. Stelle. Datzer benötigt für seine Startrunde 18:32,088 min und liegt unter 45 Teilnehmern an der 32. Stelle. Dass Hickman derzeit nicht in den Kampf um die Spitze mithalten kann, überrascht.

Dunlop ist «on fire»! Obwohl nach der zweiten Runde die Box zum Nachtanken und Reifenwechsel angesteuert werden muss, bleibt er nur drei Sekunden über dem absoluten Rundenrekord. Mit 14 Sekunden auf Harrison, der seinen Helm wechselt, und 20 Sekunden vor Hickman, der beim Gangwechsel kuppeln muss, weil der Schaltautomat nicht funktioniert, ist sein Vorsprung bereits komfortabel, aber noch keine Ruhekissen. Trummer ist 18., Datzer gibt auf.

Die Reihenfolge der Top-8 hat sich eingependelt, auch wenn Hickman auf Harrison aufholt. Nur um den neunten Rang scheint es zwischen Herbertson, Anderson und Rob Hodson spannend zu werden. Bei Halbzeit steuert Todd die Box an. Er bleibt lange auf seinem Motorrad sitzen, bevor er aus dem Sattel steigt. Die Enttäuschung ist ihm deutlich anzusehen. Sein Traum von einem zweiten Top-3-Ergebnis bei der Tourist Trophy ist vorerst ausgeträumt.

Zwei Drittel der Renndistanz sind gefahren und es geht zum zweiten Boxenstopp. Harrison erscheint als erster Fahrer in der Boxenstraße. Er entscheidet sich wieder, anstatt des Visiers den Helm zu wechseln. Dunlop kommt als Zweiter in der Boxenstraße. Hillier, Coward und McGuinness rollen gleichzeitig an die Box. Alle Teams arbeiten äußerst konzentriert, um keine Fehler zu machen und nicht wertvolle Zeit zu verlieren. Trummer ist 19.

Wiederholt sich für Harrison das Drama vom ersten Supersport-Rennen, in dem er bis wenige Kilometer vor dem Ziel den sicher geglaubten zweiten Platz an Hickman abgeben musste. Während Dunlop mit einem Vorsprung von 17,3 Sekunden die letzte und einzige fliegende Runde des Rennens in Angriff nimmt, liegt Hickman nur noch zweieinhalb Sekunden hinter P2. Harrison hat auch noch Pech mit zwei zu überrundenden Fahrern.

Dunlop kontrolliert seinen Vorsprung und schont sein Material, aber hinter ihm hat Hickman bei Ballaugh Bridge nicht nur den zweiten Platz übernommen, er ist auf dem besten Weg, seinen eigenen Rundenrekord zu verbessern, den er letztendlich allerdings um lächerliche 46 Tausendstelsekunden verpasst. Mit diesem Erfolg zieht Dunlop mit McGuinness – beide haben 23-mal gewonnen – gleich und hat nur noch drei Siege weniger als sein Onkel Joey Dunlop.

Julian Trummer beendet das Rennen an der 18. Stelle und schreibt in der letzten Runde ein Kapitel TT-Geschichte. Mit seiner Zeit von 17:39.999 min durchbricht er nicht nur die 128-Meilen-pro-Stunde, der Österreicher ist jetzt der schnellste Fahrer auf dem Snaefell Mountain Course, dessen Muttersprache nicht Englisch ist! Pech hat einmal mehr David Datzer. Der Deutsche muss nach einem Defekt am Lenkungsdämpfer aufgeben.

Resultat, Superbike
1. Michael Dunlop (GB), Honda, 6 Runden in 1:43:01,854 min. 2. Peter Hickman (GB), BMW, 8,233 sec zur. 3. Dean Harrison (GB), Kawasaki, +18,093 sec. 4. James Hillier (GB), Yamaha. 5. Jamie Coward (GB), Honda. 6. John McGuinness (GB), Honda. 7. Joshua Brookes (AUS), BMW. 8. Dominic Herbertson (GB), BMW. 9. Michael Rutter (GB), Honda. 10. Shaun Anderson (GB), Suzuki. Ferner: 18. Julian Trummer (A), Honda. DNF. David Datzer (D), BMW.

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