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M-Sport peilt auf Sardinien erneut ein Topresultat an

Von Toni Hoffmann
Nach Gesamtsiegen in 2017 und 2022: Ott Tänak will bei der Sardinien-Rallye Italien, der sechsten Saisonstation der Weltmeisterschaft (WRC), mit einem Spitzenergebnis seinen zweiten Platz in der Fahrerwertung verteidigen

Pierre-Louis Loubet möchte mit dem zweiten Puma Hybrid Rally1 an seine beeindruckende Vorstellung aus dem Vorjahr anknüpfen, als er Vierter wurde. Starkes Trio: In der WRC2-Kategorie geht M-Sport Ford mit Fiesta Rally2 für Adrien Fourmaux, Grégoire Munster und Robert Virves an den Start.

Aller guten Dinge sind drei. Für Ott Tänak bedeutet dies: Der Este will mit dem Puma Hybrid Rally1 von M-Sport Ford seinen dritten Sieg bei der Sardinien-Rallye Italien erringen. Bereits 2017 konnte er mit dem Ford Fiesta WRC die anspruchsvolle Schotterveranstaltung auf dem italienischen Eiland für sich entscheiden. Seinerzeit war es sein erster Erfolg auf WM-Ebene. In der vergangenen Saison war ihm erneut der Sprung auf die oberste Podeststufe gelungen. Nun reist der 35-Jährige gemeinsam mit Beifahrer Martin Järveoja als Zweitplatzierter der Fahrerwertung zum Service-Park in Olbia und sein Ziel ist klar definiert: Am liebsten würde Tänak erneut den ganz großen Pokal nach Hause entführen. Mindestens will er aber ein Topresultat erringen, um seine Chancen auf den WM-Titel zu wahren. Nach den viel versprechenden Topzeiten, die der Weltmeister von 2019 beim vorherigen WM-Lauf in Portugal ebenfalls auf Schotter vorgelegt hat, und seinem Sieg bei der Rallye Schweden durchaus ein realistisches Vorhaben.

Mit einem guten Gefühl nimmt auch Pierre-Louis Loubet die italienische Runde der Rallye-Weltmeisterschaft in Angriff: Der Korse konnte auf seiner Nachbarinsel im Vorjahr mit Platz vier sein bisher bestes Ergebnis in der Topkategorie dieses Sports einfahren. Während der ersten Etappe hatte er 2022 sogar die dritte Position verteidigt. Hinzu kommt: Der 26-jährige Franzose und sein belgischer Beifahrer Nicolas Gilsoul starten am Freitag mit dem über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 voraussichtlich erst als Neunte auf die Schotterpisten - dann haben ihre Vorderleute die Prüfungen bereits von der obersten Staubschicht befreit und für bessere Grip-Bedingungen gesorgt. Ein klarer Vorteil also.

Neben den beiden Hybrid-Allradlern schickt M-Sport Ford auf Sardinien auch drei Fiesta Rally2 ins Rennen um Punkte und Platzierungen in der WRC2-Wertung. Neben Stammpilot Adrien Fourmaux mit Beifahrer Alex Coria kommen dabei auch die Belgier Grégoire Munster/Louis Louka sowie Robert Virves zum Einsatz. Dem Esten Virves liest der Portugiese Hugo Magalhães den Aufschrieb vor.

Die Sardinien-Rallye Italien beginnt am kommenden Donnerstag mit einer spektakulären Zuschauerprüfung entlang der pittoresken Ostküste der Insel. Insgesamt stehen 19 Wertungsprüfungen (WP) über eine Gesamtdistanz von 334 Kilometern auf dem Programm, darunter auch die nunmehr auf 49,92 Kilometer erweiterte Prüfung «Monte Lerno». Die mal rasant schnellen, dann wieder technisch engen Schotterpisten zeichnen sich durch eine vergleichsweise weiche Oberfläche auf einem harten Untergrund aus. Er wird oftmals bei der zweiten Passage über die WP freigelegt und sorgt dann für großen Verschleiß im Bereich des Fahrwerks und der Reifen. Auch die hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius stellen Mensch und Material auf eine harte Probe.

«In Portugal haben wir vor 14 Tagen vor einer großen Aufgabe gestanden, aber wir konnten dort auf den Schotterpisten viel lernen für den nun bevorstehenden WM-Lauf auf Sardinien», erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. «Wir erinnern uns natürlich noch immer gerne an Ott Tänaks Sieg bei der Italien-Rallye 2017. Hoffen wir, dass uns in diesem Jahr die Wiederholung gelingt. Ott hat seine Konkurrenzfähigkeit mit dem Puma Hybrid Rally1 längst unter Beweis gestellt und gezeigt, dass diese Kombination Rallyes gewinnen kann. Dabei werden wir ihn nach besten Kräften unterstützen. Als Zweitplatzierter in der Fahrer-WM-Wertung hat er eine gute Ausgangsbasis für den Titelkampf. Auch die wollen wir weiter verbessern. Pierre-Louis Loubet hat im vergangenen Jahr auf Sardinien eine tolle Vorstellung abgeliefert und uns von seinem Talent überzeugt. Seither hat er Wertungsprüfungs-Bestzeiten gesetzt und WM-Rallyes angeführt. Ich denke, wir können uns von ihm eine positive Überraschung erhoffen. In der WRC2 sind wir gleich mit einem Trio von Fiesta Rally2 vertreten. Speziell Adrien Fourmaux konnte in Portugal das Potenzial unseres Autos aufzeigen. Ohne sein Pech mit Reifenschäden hätte er ein absolutes Topergebnis erreichen können.»

Tänak: «Schritt für Schritt»

«Der Lauf auf Sardinien unterscheidet sich in vielem von anderen WM-Rallyes», weiß der 35-jährige Tänak, Titelgewinner 2019, durch seine zwei Siege auf der Mittelmeerinsel. «Die Strecken sind fahrerisch anspruchsvoll und bieten sehr wenig Grip. Gleichzeitig schlängeln sie sich eng zwischen Bäumen und Felsen hindurch, erlauben aber ein hohes Tempo. Ich fahre immer gerne hier. Die gesamte Mannschaft bei M-Sport und die Leute von Ford Performance in den USA haben intensiv daran gearbeitet, unser Auto zu verbessern. Bei den ausgedehnten Tests im Vorfeld haben wir uns jeden Bereich angeschaut, um noch mehr Speed zu finden. Unser Ziel lautet, den Gegnern vor uns noch näherzukommen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber ich bin sicher, dass wir Schritt für Schritt dorthin gelangen.»

«Wenn wir so eine Pace vorlegen wie am Freitag in Portugal, können wir auf Sardinien einiges erreichen», hofft Loubet, der WRC2-Champion von 2019. «Dabei müssen wir diesmal jede Unachtsamkeit vermeiden, denn der kleinste Fehler kann hier schwerwiegende Folgen haben. Wir wissen, dass wir schnell fahren können - für ein Topresultat sollten wir bloß mal alles auf den Punkt bringen. Hoffentlich gelingt uns das auf Sardinien.»

 

Fahrer-WM Stand nach 5 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

98

2

Ott Tänak (EE), Ford

81

3

Sébastien Ogier (F), Toyota

69

4

Elfyn Evans (GB), Toyota

69

5

Thierry Neuville (B), Hyundai

68

6

Esapekka Lappi (FIN), Hyundai

49

7

Dani Sordo (E), Hyundai

35

8

Takamoto Katsuta (J), Toyota

20

9

Craig Breen (IRL), Hyundai

19

10

Gus Greensmith (GB), Skoda Fabia

17

 

Hersteller-WM Stand nach 5 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

194

2

Hyundai Shell Mobis WRT

165

3

M-Sport Ford WRT

130

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