Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Alle zufrieden, Veranstalter, Champion, Sieger

Von Toni Hoffmann
Toyota-Pilot Kalle Rovanperä holt bei der Zentral Europa Rallye und dem vorletzten Saisonlauf den Weltmeistertitel, Gesamtsieg für Thierry Neuville, 125.000 Zuschauer bei der Premiere der neuen Zentral Europa Rallye.

Das war eine glanzvolle Premiere für die Zentral Europa Rallye: Der in diesem Jahr erstmals ausgetragene Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) begeisterte mit 18 extrem anspruchsvollen Asphaltprüfungen und erwies sich als würdiges Pflaster für die Thronbesteigung des neuen Rallye-Weltmeisters. Dem Finnen Kalle Rovanperä (Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid) genügte der zweite Platz hinter Gesamtsieger Thierry Neuville (Belgien, Hyundai i20 N Rally1 Hybrid) um sich einen Lauf vor dem Saisonende die entscheidenden Punkte für den Titelgewinn zu sichern. Als Drittplatzierter kletterte Ott Tänak (Estland, Ford Puma Rally1 Hybrid) auf das Siegerpodium im deutschen Passau, das als Standort des Serviceparks für vier Tage lang zum Nabel der Rallyewelt geworden war.

Nach dem glanzvollen Start auf dem Hradschin in Prag lieferten sich die Teams auf 310 Vollgas-Kilometern einen spannenden Kampf vor 125.000* begeisterten Zuschauern am gesamten Wochenende. Auch im kommenden Jahr wird die Zentral Europa Rallye zum Kalender der WRC gehören: Vom 31. Oktober bis 3. November 2024 gibt es die zweite Auflage, für die Kurzentschlossene bereits jetzt Eintrittskarten zum Sonderpreis erwerben können. Das Vier-Tages-Ticket wird ab heute für drei Tage für 69,– Euro angeboten. Der Ticketshop und viele News und Bilder vom Wochenende gibt es unter centraleuropeanrally.eu.

Die vorentscheidende Szene der Zentral Europa Rallye spielte sich am Samstagvormittag ab, als Toyota-Pilot Elfyn Evans von der Piste rutschte und damit aus der Wertung kippte. Zwar konnte der Waliser am letzten Rallyetag noch einmal antreten, um auf der finalen Powerstage mit der Bestzeit fünf wertvolle Zusatzpunkte zu ernten. Das reichte aber nicht, um den als Gesamtzweiten ins Ziel gekommenen Teamkollegen Kalle Rovanperä noch abzufangen.

Der Finne konnte sich vorzeitig als Weltmeister feiern lassen und freute sich: «Ich fühle mich richtig gut! Dieses Jahr war, für mich persönlich, noch wichtiger als das vergangene. Der Wettbewerb war härter und wir haben im Cockpit wirklich gute Arbeit geleistet. Der größte Dank gebührt natürlich Jonne Halttunen. Er ist der beste Beifahrer der Welt. Diesen Titel werde ich noch mehr genießen als meinen ersten». Bei anfangs wechselhafter Witterung hinterließen die Rallyefahrzeuge viel Schlamm auf der Strecke, die zu einer wahren Rutschbahn wurde. «Das waren die anspruchsvollsten Asphalt-Prüfungen, die ich bislang in meiner Karriere erlebt hatte», staunte Weltmeister Rovanperä.

Auch für Gesamtsieger Thierry Neuville war der Sieg enorm wichtig: Mit den gesammelten Punkten rückt er in der WM-Tabelle bis auf sieben Punkte sehr nahe an den Zweitplatzierten Evans heran und duelliert sich nun beim Saisonfinale in Japan mit dem Waliser um die Vizemeisterschaft. «Ich bin wirklich froh im Ziel zu sein», atmete der Belgier bei der Siegerehrung in Passau auf. «Es war ein wahnsinnig anstrengendes und herausforderndes Wochenende. Wir haben einen guten Job gemacht und konstante Leistung gezeigt. Das hat sich letztlich ausgezahlt. Es war ein Erfolg des ganzen Teams an diesem Wochenende, wir können darauf wirklich stolz sein.» Auf den Asphaltprüfungen im Dreiländereck konnte der Este Ott Tänak im Ford den beiden Schnellsten nicht gefährlich werden. Er reist aus Passau als WM-Vierter ab, wobei der Punkterückstand auf Neuville deutlich zugenommen hat.

 

Veranstalter mehr als zufrieden mit riesiger Zuschauerkulisse

Schon beim Start vor dem Präsidentenpalast auf dem legendären Hradschin in Prag zeigte sich, dass die Zentral Europa Rallye ein Besuchermagnet sein würde. Auf den vollen Rängen der Prüfungen in Tschechien (Donnerstag / Freitag), Deutschland und Österreich (Samstag / Sonntag) zählten die Organisatoren insgesamt 125.000 Zuschauer. «Die Fans haben uns geholfen, aus einer sportlich packenden Veranstaltung ein unvergessliches Event zu machen», freute sich Prof. Dr. Harald Hertz, Präsident des AMF. «Das war ein tolles Rallyefest! Mein Dank gilt aber auch den vielen Anwohnern und lokalen Unterstützern, die die Rallyefans aus aller Welt mit offenen Armen empfangen haben.»

Bereits vor der nun absolvierten Premiere hatte der Motorsport-Weltverband FIA den neuen WRC-Lauf in den nächstjährigen Kalender aufgenommen. ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser sagt deshalb auch mit Blick auf die bereits terminierte zweite Auflage vom 31. Oktober bis 3. November 2024: «Wir konnten in dieser Woche Rallyesport auf höchstem Niveau erleben. Die ausgewählten Strecken haben Fans und Fahrer gleichermaßen begeistert. Besser hätten wir das Vertrauen, dass der Weltverband FIA und der Promotor der WRC uns für unsere Debüt-Veranstaltung geschenkt haben, nicht zurückzahlen können.»

Erstmals gibt es mit der Zentral Europa Rallye einen WRC-Lauf über die Grenzen dreier Europäischer Länder hinweg. ACCR-Präsident JUDr. Jan Šťovíček, Ph.D. betont deshalb: «Ein ganzes Jahr der Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Das internationale Team aus drei befreundeten Ländern hat über Sprachgrenzen und kulturelle Unterschiede hinweg optimal zusammengearbeitet und eine WM-Rallye auf höchstem Niveau geschaffen. Dafür gilt unser Dank allen Marshals und anderen ehrenamtlichen Helfern.» (CER)
* Anmerkung: Bei der letzten ADAC Rallye Deutschland 2019 waren es mehr als 200.000 Zuschauer.

 

Endstand nach 18 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

2:52:39,9

2

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 57,6

3

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 1:52,8

4

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 2:08,6

5

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 2:48,3

6

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai

+ 3:06,3

7

Munster/Louka (L/B), Ford

+ 4:22,2

8

Fourmaux/Coria (F), Ford Fiesta

+ 11:35,8

9

Ciamin/Roche (F), Skoda

+ 11:53,1

10

Loubet/Veillas (F), Ford

+ 12:04,3

 

 

Fahrer-WM Stand nach 12 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

235

2

Elfyn Evans (GB), Toyota

191

3

Thierry Neuville (B), Hyundai

184

4

Ott Tänak (EE), Ford

152

5

Sébastien Ogier (F), Toyota

114

6

Esapekka Lappi (FIN), Hyundai

98

7

Takamoto Katsuta (J), Toyota

89

8

Dani Sordo (E), Hyundai

63

9

Teemu Suninen (FIN), Hyundai

42

10

Oliver Solberg (S), Škoda

33

                                                         

 

Hersteller-WM Stand nach 12 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

504

2

Hyundai Shell Mobis WRT

399

3

M-Sport Ford WRT

271

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